Ludum Dare 32: Daygore Bunko
Dass Musik die Menschen für kurze Zeit in komplett andere Sphären der Existenz führen kann, ist allgemein bekannt. Höre ich beispielsweise die Mondscheinsonate Beethovens, überkommt mich an einem bestimmten Punkt unweigerlich eine Gänsehaut am gesamten Körper. So scheint es, als wären Noten und Klänge Wegweiser für ekstatische Zustände. Auf diesem Gedanken beruht die Mechanik des Dungeon-Kampfspiels Daygore Bunko von SonnyBone.
Hier begibt sich ein Gitarrist aus unbekannten Gründen in die Untiefen einer mit Skeletten bevölkerten Höhle. Kommen ihm die knöchernen Gestalten zu nahe, so kann er sein hölzernes Zupfinstrument ihnen über den Schädel ziehen, bis sie zu Staub zerfallen, und das passenderweise zum Ton einer einzelnen Saite. Fanden diese Klänge oft genug den Eintritt durch Ohrmuscheln des Protagonisten, so hat er die Möglichkeit, seinen musikalischen Geist für eine bestimmte Zeit nach außen zu tragen. Mit ihm kann er die unheimlichen Feindesscharen anstatt mittels einer direkten Attacke mit einem Distanzangriff bezwingen.
Durch diese Transformationsmöglichkeit sowie diversen Upgrade-Optionen entfalten sich dezent strategische Elemente in diesen “Ludum Dare 32”-Beitrag, der ansonsten hauptsächlich dank seiner audiovisuell ansprechenden Gestaltung punktet. Aktuell wird bereits an einer Postjam-Version gearbeitet, die hoffentlich noch weitere Gegnertypen und eine Weiterentwicklung der Spielmechanik implementiert. Doch jetzt schon ist ein Besuch in die engen, verwinkelten Gassen von Daygore Bunko äußerst empfehlenswert.