Ludum Dare 32: The Rock the Paper and the Scissors

The Rock the Paper and the Scissors

Die Faszination am Cowboy-Dasein habe ich noch nie so wirklich verstanden. Viehhirten, die in irgendeiner Einöde arbeiten. Ein harter, entbehrungsreicher Alltag. Das einzig aufregende geschieht, wenn mal wieder ein Zug überfallen wird oder ein neuer Sheriff in den Ort kommt. Manchmal gibts im Saloon eine gepflegte Schlägerei, die Lebenserwartung liegt irgendwo bei Mitte 40. Männlichkeitsrituale sind an der Tagesordnung: Duelle, das Zähmen wilder Tiere und das Urinieren in die eigenen Stiefel. Ekelhaft. Ein friedlicheres Bild vom Wilden Westen vermitteln die Entwickler von Toasty Games mit ihrem Ludum-Dare-Beitrag The Rock the Paper and the Scissors. Statt mit aufgeblasenen Macho-Geschichten beschäftigen sich die Cowboys darin mit Schere, Stein, Papier.

Weil Schere, Stein, Papier allein doch arg reduziert wäre, haben die Entwickler das beliebte Glücksspiel nicht nur in hübsche Pixelgrafik, sondern auch in eine rhythmusgetriebene Hatz über einen Zug verpackt. Der Spieler muss die drei Symbole jeweils zum richtigen Zeitpunkt anschlagen, wobei der Name der Gegner teilweise verrät, welche Strategie sie einsetzen. Etwa: Sie wählen immer Schere. Ist ein Kontrahent besiegt, gehts weiter zum nächsten.

Ungewöhnlich für eine so simple Spielidee: Toasty Games sind davon so überzeugt, dass sie derzeit an einer Vollversion namens Rhythm Ranger arbeiten. Die Einschätzung mag allerdings auch damit zu tun haben, dass das Spiel bei Ludum Dare 32 den ersten Platz belegt hat. Allein dafür, dass mich das Spiel mit Cowboys und dem Wilden Westen versöhnt hat, hat es das auf jeden Fall verdient.