Monopoly City Streets
Es ist vermutlich das bekannteste und beliebteste Brettspiel aller Zeiten und wurde bereits in mindestens 37 Sprachen übersetzt und 103 Ländern verkauft. Dank der mittlerweile unzähligen Variationen und Editionen (z.B. Anti-Monopoly) fehlt Monopoly heutzutage in kaum einem Haushalt. Und wer erinnert sich nicht an die illustren Familienabende, an denen das Spiel regelrecht zelebriert wurde? Jeder musste da durch. Der Schlüssel zum Sieg war meist die Schlossallee. Konnte man diese Straße sein Eigen nennen, hatte man so gut wie gewonnen.
Mit dem Google-Maps-Mashup Monopoly City Streets erreicht der Klassiker von Hasbro nun dank der Zusammenarbeit mit Google den nächsthöheren Level: das Internet.
Theoretisch ist es möglich, die gesamte Welt aufzukaufen. In der Praxis ist es zurzeit jedoch fraglich, ob die Geduld dafür ausreicht. Obwohl man meinen möchte, dass die Entwickler mit diesem Ansturm hätten rechnen müssen, rauchen permanent sämtliche Server ab. Schade!
Hat man sich einmal durch diese Zipperlein gequält, erwarten einen drei Millionen Dollar und unzählige Straßen, die gekauft werden wollen. Zwar ist vieles anders als im Original, dennoch reizt der Gedanke, dass es sich um echte Straßen handelt und das Spielfeld rund 148,9 Mio. km² misst. Ähnlich wie beim Klassiker, ist auch hier das Ziel durch geschicktes Bauen von Häusern und Hotels sowie Wolkenkratzern, Schlösser und Burgen Geld zu verdienen. Die Dollars werden alle 24 Stunden als Mieten ausgezahlt. Je pompöser der Bau, desto höher die Miete.
Mittels so genannter Störgebäude (z.B. Deponien oder Kraftwerke), kann man gegnerischen Spielern dazwischenfunken und deren Geschäft ruinieren. Zusätzlich werden Ereigniskarten (chance cards) gestreut, die entweder positive (z.B. Bonusgebäude wie Stadion oder Park) oder negative Auswirkungen haben und die Optionen der Sabotage und des Einreißens von Gebäuden bieten. Der Handel darf natürlich auch nicht zu kurz kommen. Möchte man eine Straße kaufen, die bereits einem anderen Spieler gehört, macht man diesem ein Angebot. Er hat dann sieben Tage Zeit, darauf zu reagieren. Der angebotene Betrag wird für die Dauer des Handels von der Bank einbehalten. Im Übrigen hängt der Kaufbetrag einer Straße nicht von dem Bekanntheitsgrad selbiger ab, sondern von der Länge. Je länger die Straße, desto höher der Preis — und um so wertvoller die Straße.
Das gesamte Spiel findet im Rahmen einer Meisterschaft statt und läuft zunächst bis zum 31. Januar 2010. Ob der Gewinner dann Herrscher über die Welt wird oder doch nur ein Exemplar des Brettspiels als Prämie erhält, steht in den Sternen und weiß vermutlich nicht einmal Google. Ich wünsche mir, dass die Serverprobleme bei Hasbro möglichst bald behoben werden, so dass aus der Wartezeitenqual endlich purer Spielspaß werden kann. Man arbeitet ja daran:
We are in the process of increasing our firepower and expect to be running more smoothly within the next several hours.
Meine erste Amtshandlung war übrigens der Kauf des Habichtsplatzes in Hamburg, dem Firmensitz von Superlevel. Hat nur schlappe 212.000 Dollar gekostet. Eigentlich wollte ich mir darauf ein Schloss zu meinen Ehren errichten, wägte dann aber Aufwand und Einnahmen gegeneinander auf und entschied mich doch lieber für einen popeligen Wolkenkratzer. Hoffentlich finde ich bald mal wieder ein Schlupfloch im Serverchaos, damit ich den Straßenzug weiter ausbauen kann.
Wer spielt mit?!