Now with realistic physics: Super Wolfenstein HD
Die letzten Worte eines Nazis vor seinem gerechten Ableben stehen seit dem 1992 erschienenen und in Deutschland umgehend beschlagnahmten und indizierten Wolfenstein 3D fest. Sie lauten: „Mein Leben!“ Nichts anderes riefen die Faschisten im Egoshooter-Urvater, wenn der Spieler sie mit Blei vollpumpte. Plump fielen sie anschließend zu Sprite-Haufen zusammen. Broforce-Entwickler Free Lives war das nicht genug. In dem für den Game Jam Indies VS PewDiePie entstandenen Remake Super Wolfenstein HD wurde das Todes-Vokabular der Nazis daher um weitere Phrasen erweitert, darunter „Oktoberfest!“, „Wiener Schnitzel!“ und „Auf Wiedersehen!“.
Als wäre das noch nicht genug, haben die Entwickler dem Spiel eine brandneue Physik-Engine spendiert. Die unterstützt jetzt nicht nur Polygon-Modelle, sondern macht die Nazi-Gegner außerdem zu herumtölpelnden Ragdoll-Versagern, die bisweilen umfallen und wild um sich schießen. Das ist einerseits unterhaltsam, führt andererseits aber dazu, dass man als Spieler nie so recht weiß, wann denn nun einer der Feinde endgültig das Zeitliche gesegnet hat – schließlich zappelt auch die Leiche noch leidlich erregt auf dem Boden herum. Gut, dass es das „Wiener Schnitzel!“ gibt – das vielleicht untrüglichste Zeichen für einen toten Nazi.
Das ist aber noch längst nicht alles: Zudem bietet Super Wolfenstein HD im Gegensatz zum Original nun auch noch veränderbare Level-Umgebungen. Mit einer Schaufel können sich Spieler durch die Wände graben und so nicht nur Abkürzungen nehmen, sondern auch Bonus-Munition, Medi-Packs oder wertvolle Kampfmesser finden, die sie dann ihren Gegnern stilvoll ins ausdruckslose Gesicht werfen können. Ist brutal, macht aber Spaß. Hundefreunde dürften dagegen weniger Freude an Super Wolfenstein HD haben, denn neben den menschlichen Gegnern warten auch allerhand Schäferhunde auf den Spieler – Typus Blondi.
Schon gewusst, was sich Nazis bevorzugt auf ihre Stahlhelme gemalt haben?