Oíche Mhaith

Oiche Mhaith

Oíche Mhaith (irisch für “Gute Nacht”) erzählt die ebenso abgedrehte wie ergreifende Geschichte von Eimear, einem kleinen Mädchen in zerrütteten Familienverhältnissen: Sie kommt nach Hause, wird bereits von ihrer verärgerten Mutter erwartet und im Folgenden durch die dunklen Flure einer bedrückenden Heimat gescheucht.

Ohne jegliche Chance, die eigene Situation zu verändern, schlüpft der Spieler in Eimears Rolle und muss sich bis zur Eskalation dem Willen der verständnislosen Eltern beugen. Einziges wirkliches Spielelement bleibt dabei ein Puzzle auf halber Strecke, durch dessen Kombinationen Persönlichkeit und Dialogtext der Charaktere verändert werden können. Dass es auf diese Weise weniger ein Spiel als eine filmähnliche Sequenz auslösbarer Story-Elemente darstellt, macht das etwa zehn bis fünfzehn Minuten lange 2D-Flash-Abenteuer allerdings nicht weniger berechtigt, Aufmerksamkeit zu genießen.

Gut möglich, dass die Macher Tarry Cavanagh (VVVVVV) und Increpare (English Country Tune) persönliche Erfahrungen und Schicksalsschläge einfließen ließen. Dass Spiele als Kunstform und Mittel zur Selbstdarstellung bestens funktionieren, wäre hiermit jedenfalls erneut bewiesen. Also: Etwas Zeit nehmen, den Ton aufdrehen und spielen.

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