Pest Control: Weasels – die Antithese zu Lemmings

Pest Control: Weasels

Im Gegensatz zu echten Lemmingen sind Videospiel-Lemmings Selbstmörder aus Dummheit. Anfang der 90er-Jahre begannen sie zum ersten Mal ihren Weg – stur geradeaus und allzu häufig in den Tod. Nur der Spieler konnte ihnen helfen, indem er ihnen feste Aufgaben zuwies: Es gab Brückenbauer, Lemmings mit Fallschirmen und solche mit Spitzhacken. Es war eine wahre Freude, die possierlichen Tierchen mit den grünen Haaren zu retten, denn sie fügten niemandem Schaden zu – abgesehen von ihresgleichen.

Anders ist es da mit Wieseln. Die sind zwar auch possierlich, aber auch aggressive Jäger, die teils überaus intelligent vorgehen – auch im Spiel. Für den HTML5-Entwicklerwettbewerb JS13kGames, der sich unter anderem dadurch auszeichnete, dass das fertige Spiel nicht größer als 13 Kilobyte sein durfte, programmierte Siorki Pest Control: Weasels. Die Wiesel darin verhalten sich zunächst wie Lemmings und gehen stur von links nach rechts. Im Gegensatz zu ihrem 90er-Jahre-Gegenstück sind sie allerdings in der Lage, selbständig bestimmte Tätigkeiten aufzunehmen – sie bauen im Alleingang Brücken oder packen ihre Fallschrime aus, alles ganz ohne meine Hilfe.

Weil Wiesel – zumindest im Spiel – eine Plage sind, kommt mir nun die Aufgabe zu, sie in den Tod zu schicken. Das geht entweder, indem ich ihnen Tretminen in den Weg lege, indem ich sie mit Gewichten zerquetsche, mit Flammenwerfern verbrenne, mit Ventilatoren ins Wasser blase oder indem ich mit einer Schrotflinte die Luftballons zerschieße, an denen sie sich gerade festhalten. Alles unangemessene Reaktionen, werden zur Wieseljagd heute doch vornehmlich Lebendfallen verwendet – als Puzzlespiel trotzdem ein äußerst befriedigendes Erlebnis.