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Stories Untold:
Benutze Verstand mit Bedacht
Benutze Verstand mit Bedacht
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Auch wenn ich mich durchaus als fantasievollen Menschen bezeichnen würde, konnte ich mich nie so richtig für Textadventures erwärmen, da ich audiovisuelle Reize benötige, um in eine andere Welt abtauchen zu können. Dahinter verbirgt sich wohl auch der Grund, warum ich es vermeide, Bücher zu lesen. Ruhe macht mich unruhig, sehr starke Reize hingegen empfinde ich rasch als unerträglich. Das beeinflusst maßgeblich mein Konsumverhalten und sorgt letztlich dafür, dass ich mich nur in und mit sehr wenigen Spielen wirklich wohl fühle. Stories Untold ist so ein Spiel. Und das, obwohl über allem ein ständiges Unwohlsein schwebt. Ja, ziemlich paradox. open door
Ich sitze am Schreibtisch. Vor mir befindet sich ein Computer mit integrierter Datasette. Als Ausgabegerät dient ein kleiner Fernseher, auf dem die Ladesequenz des Spiels The House Abandon zu sehen und zu hören ist. Das Textadventure startet und wartet auf meine Eingaben. Der Cursor blinkt. Aus einem Automatismus heraus gebe ich help ein, um in Erfahrung zu bringen, welche Befehle mir zur Verfügung stehen. Das hilft nicht weiter. Auch ? und inventory werden nicht erkannt. fuck
Ich befürchte, mein mittelmäßiges Englisch könne mir im Weg stehen, doch es stellt sich schnell raus, dass das ein Trugschluss und look around im gesamten Spielverlauf von großer Hilfe ist. Nach nur wenigen Minuten passiert etwas Unerwartetes. Moment mal! Ist das…? Gänsehaut. Unwohlsein. Ich … fuck fuck fuck
Stories Untold hat mich kalt erwischt. Meine anfängliche Skepsis, man wolle hier nur mit schnöden Stilmitteln auf den Retrozug Richtung Hawkins aufspringen, verpuffen in einem Nebel, der das Fürchten lehrt. Wirklich. Denn wer denkt, Jump-Scares seien in einem Textadventure nicht zu realisieren, wird hier eines Besseren belehrt. take a breath
Stories Untold besteht aus drei Episoden mit unterschiedlichen Szenarien und Aufgaben, die in einer vierten Episode filmhaft zusammengeführt werden. Jedes weitere Wort zum Inhalt würde den Spielspaß enorm mindern, also werde ich mich diesbezüglich zurückhalten. Zu bemängeln habe ich lediglich den ausbaufähigen Parser im Spiel, der mich gelegentlich etwas frustrierte und insgesamt zweimal zu YouTube führte, um aus einer Sackgasse zu gelangen. Diese könnte man leicht verhindern, wenn Stories Untold beim Erkennen von Befehlen einen Hauch flexibler wäre. Ein weiterer, in meinen Augen unnötiger Stolperstein, ist das Fehlen einer Speicherfunktion innerhalb der Episoden. Wer also eine Episode aus welchen Gründen auch immer nicht abschließen kann, muss diese nach einem Neustart von vorne beginnen. read note
Eine abgeschlossene Episode ermöglicht den Zugriff auf die nächste. Nach gut drei Stunden sollte man Stories Untold durchgespielt haben. Die Herausforderung besteht weniger aus dem Lösen von Rätseln, sondern mehr daraus, sich auf die limiterten Mittel einzulassen. Wer das macht, erfährt ein spannendes Horroradventure inklusive Metaebene, die besonders zum Ende hin auf die Kiefermuskulatur Einfluss ausübt. Bravo, No Code Studio. close door