Rollenspiele sind Dienstleistungswüsten. Händler stehen in ihnen oft tagein tagaus am gleichen Fleck und kümmern sich ausschließlich darum, dass sie für ihre Waren die richtige Menge Geld erhalten. Moneten, Schotter, Knete ist alles, worum es ihnen geht. Dabei könnten sie in ihrem Beruf so viel mehr erreichen, würden sie nur für eine Sekunde auch an die Bedürfnisse ihrer Kunden denken. In The Hero Business von Entwickler Tim Ned Atton ist genau das meine Aufgabe. Als engagierter Ladenbesitzer rüste ich darin vorbeiziehende Helden für ihre Raubzüge in die benachbarten Dungeons aus.

Eine Aufgabe, die gar nicht so leicht ist, wie sie zunächst scheint. Denn jeder Dungeon birgt unterschiedliche Herausforderungen. In manchen leben Monster, die mit Schwertern besonders leicht niederzustrecken sind, in andere begeben sich geschickte Parties besser mit Dolchen oder Dreschflegeln. Als Verkäufer mit Verantwortungsgefühl muss ich so etwas wissen. Zudem haben die Helden individuelle Ansprüche. Auch die kenne ich wie meine Westentasche. Ein belesener Magier wird mit einer Plattenrüstung nicht viel anfangen können, ein blut- und schweißtriefender Kämpfer trägt Kleidung aus feinen Stoffen dagegen höchstens zum Schlafen.

Gut, dass es mich gibt. Ich berate meine Helden gut, gebe mir Mühe bei der Auswahl der richtigen Ausrüstungsgegenstände und bin mir so ihres Dankes sicher. Echter Kundenservice hat in The Hero Business jedoch nicht nur ideellen Wert. Nach ihrer triumphalen Rückkehr aus dem Dungeon geben mir dankbare Heldengruppen nämlich einen Teil ihrer Beute ab, die ich dann wiederum an meine nächsten Kunden weitergeben darf. So kann ich mich als ehrbarer Kaufmann Schritt für Schritt auf der Karriereleiter nach oben arbeiten. Zeit zum Ausruhen bleibt dabei nicht, denn die nächsten Kunden warten schon. Und was kann ich für Sie tun?