Unmanned

Moderne Kriegsführung ≠ Modern Warfare. Unmanned, das neue Spiel der italienischen Spieleaktivisten Molleindustria, zeigt humorvoll die Leere im Leben eines Drohnenpiloten. Deckung suchen ist pasé — der moderne Soldat muss sich in Disziplinen wie der morgendlichen Rasur, der Fahrt ins Büro oder dem Gespräch mit der entfremdeten Ehefrau beweisen. Unmanned ist erstaunlich clever, mehr Gedanken dazu nach dem Sprung.

Für mich ist Unammend in seiner absurden Monotonie und Sinnlosigkeit die konsequente Fortsetzung von Molleindustrias Every Day The Same Dream und eine gemeine Kritik an aktuellen Kriegsshootern. Laut Leveldesigner Robert Yang verfälschen nämlich moderne Kriegsshooter die öffentliche Wahrnehmung von Kriegsführung.

Krieg ist unsichtbar, langweilig, unsexy. Krieg ist ein Modem, ein Büro, eine unbemannte Drohne. Kurz: Krieg ist Alltag. Videospielkrieg ist dagegen eine Nachbildung von hyperrealen Schlachten aus vergangenen Kriegen, geführt mit modern aussehenden Waffen. Dass Molleindustria mit Unmanned auf diesen Umstand aufmerksam machen können und uns trotzdem mit einem Grinsen im Gesicht aus dem Spiel lassen, verdient Respekt.