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IM784: Scurvy Scallywags

Den Grumpy Gamer aka Ron Gilbert zieht es zu neuen Ufern. Nach seinem The Cave-Projekt von und mit Double Fine macht er nun wieder sein eigenes Ding. Und dieses neues Ding hat wie ein früheres Ding von ihm mit Piraten zu tun. Das iOS-Spiel mit dem griffigen Namen “Scurvy Scallywags in The Voyage to Discover the Ultimate Sea Shanty: A Musical Match-3 Pirate RPG” ist ein klassisches Match-3-Game mit unterhaltsamen Piraten-Setting, typischem Gilbert-Humor und vielen Flaschen Rum. Und schmissiger Matrosen-Lyrik.

Ob das Spiel hält was es verspricht oder verpufft wie eine Ration Trockenfleisch auf 20 ausgehungerte Matrosen erfahrt ihr im Podcast mit Stargast Boris.

IM784: Scurvy Scallywags 00:00 / 20:11

16 Kommentare zu “IM784: Scurvy Scallywags”

  1. R2W
    1

    Das neue Spiel von Ron Gilbert heute zu besprechen, wirkt fast wie die Antwort auf die gestrige Frage „Waren Spiele früher besser?“. Generell liegt mir das Match-3-Genre und der Versuch eine Story einzubauen scheint ja gut zu funktionieren, auch das Pseudo-permadeath gefällt mir, was aber nicht geht ist Micropayment in Bezahltitel, obwohl ich die Metaebene ‘von Freibeutern meinen letzten Dublonen entledigt zu werden’ amüsierend finde, kann ich darüber in keinem Titel mehr hinwegsehen. Sei es drum; was das größere Problem an dem anscheinend wirklich gutem Spiel, welches ich auf jeden Fall trotz aller Bedenken mir holen werde, für mich ist, ist meine persönliche Erwartungshaltung. Nicht nur ich werde mit dem Namen Ron Gilbert (ähnlich wie bei Tim Schafer) die subjektiv besten Spiele der späten 80er und frühen 90er asozieren; liegt dem auch eine Erinnerungskliterung zugrunde, fällt es mir schwer, bei so großen Namen so “kleine” Spiele zu genießen.

    • Manuel Fritsch
      2

      Hi R2W,

      “Bei so großen Namen fällt es mir schwer, so “kleine” Spiele zu genießen.”

      Ja? Das finde ich wiederum seltsam. Du würdest also auch keinen Kurzfilm von Tarantino genießen können oder ein Gedicht von Goethe nach Faust? :)

      Ich verstehe schon, was du meinst. Aber ich gestehe Ron Gilbert zu, dass zu machen, wozu er Lust hat als Künstler und kreativer Kopf. The Cave oder jetzt Scurvy Scallywags sind für sich gesehen wunderbare, kleine Spielchen, die klar ihre Schwächen haben und sicherlich nicht in 10 Jahren so in der gemeinsamen Erinnerung kleben wie Maniac Mansion. Klar. Aber muss das immer der Anspruch sein? Ich denke, Ron Gilbert macht ganz bewusst diese Art von “kleinen” Spielen, damit nämlich genau das nicht passiert, dass man diese Spiele mit seinem Meisterwerk vergleichen kann. Stelle ich mir auch wahnsinnig anstrengend vor, immer nur auf dieses eine Spiel, bzw. diese Ära reduziert zu werden. Das ist wie bei Bands mit ihrem ersten Hit. Auch die dürfen sich musikalisch von dem entfernen, wodurch sie berühmt geworden sind. Das muss einem ja nicht mehr gefallen, aber das ist deren gutes Recht.

      Und ganz ehrlich: Wenn wir inzwischen bei Maniac Mansion 6 angelangt wären, würden auch alle jammern, dass Ron Gilbert immer nur den gleichen Mist macht!

    • R2W
      3

      Deine Kritik ist in jedem Punkt stimmig: Kreativen Freiraum soll gerade Koryphäen zugestanden werden, Autoren sollen sich entwickeln dürfen, man kann nicht Innovationsarmut anprangern und gleichzeitig Retro fordern, nicht jeder Titel darf mit dem Anspruch nach Perfektion vom Konsument seziert werden und vielen wird speiübel wenn sie ihre Kindheitserinnerungen als Cashcow verwurstet sehen in ewigen Fortsetzungen. Und dennoch besitze ich die irrationale Erwartung, dass mir ein aktuelles Spiel annähernd die gleiche emotionale Bindung liefern soll wie ein über die Jahre verklärter Klassiker. Selbstredend ist das unmöglich (trotz guter Spiele wie Daedalics P&C Titel); aber ich bin mir sicher, dass Bei Namen wie zB George Lucas, der natürlich im Gegensatz dazu der Stallmeister aller Cashcows ist, man ganz traditionell und gerechtfertigt eine höhere Messlatte anlegt. Es ist dann ein schmaler Grat, die Erwartungshaltung nun als Bürde oder als Möglichkeit den Mainstreamblick auf Perlen zu lenken, zu verstehen.

  2. Scheinprobleme
    4

    Morgen!

    Match-3-Games heißen auf Deutsch übrigens 3-Gewinnt-Spiele :) Matchgame mit Adventuremodus da meintet ihr sicher Puzzle Quest. Es läuft auf dem iPad 4 übrigens perfekt, scheint also universal zu sein.

    Nach dem ganzen Sachkram jetzt noch was persönliches: ISCH KÖNNT HEULN!
    Im Grunde ist es ein wirklich schönes Spiel, dass mit vielen neuen Ideen daherkommt und durch das per se schon humorige Piratenszenario natürlich auch für Freunde und Freundinnen des simplen Humors ideal zu sein scheint. Einem gepflegten ARRRR konnte doch noch niemand wiederstehen. Die Idee mit den Extrafähigkeiten ist auch ganz wunderbar und gibt dem ganzen Spielprinzip, dessen Glücksfaktor ja nicht von der Hand zu weisen ist, doch so etwas wie eine Taktikkomponente. (Oder Strategie? Irgendjemand wird mich in der Hinsicht sicher belehren)

    Und dann… In-App Purchases. NOOoOoOOOOooO! Für mich macht es alles kaputt. Es bleibt bei jeder Handlung das mulmige Gefühl, dass vielleicht dieses oder jenes Spielprinzip nur eingeführt wurde (“Permadeath) um mir meine Euros aus der Tasche zu ziehen. Es bleibt das Gefühl, dass der Schwierigkeitsgrad weniger mit Lernkurve und Entwicklung zu tun hat, als mit Euros. Es bleibt das Gefühl, ein Spiel NIE ganz durchgespielt zu haben, stets fehlt dir noch dieser oder jene Charakter, dieses Schiff in dem Fall oder dieser Skill. Wenn ich es auf normalen Wege nicht erreichen kann, ist es für mich gestorben. Und ja, von einem Ron Gilbert hätte ich mehr erwartet als DAS. Tut mir leid, wenn das in diese elende Thema wieder reindriftet, aber ich, die ich 3 Match wirklich mag, die ich Piraten mag, die ich Ron Gilbert mag, bin hier wirklich sehr enttäuscht und fühle mich in eine Falle getappt. Sehe das also ganz wie mein Vorredner.

    Sobald Spielmechaniken dem Geldfaktor geopfert werden, bin ich raus.

    Ps: YaY zu Boris mal wieder :)

    • Manuel Fritsch
      5

      du kannst alles im Spiel ohne zusätzliche Käufe erreichen. Und auch nicht nur durch übertriebenes Grinding.

      Und der Permadeath ist so sanft wie Babypopo-Creme in diesem Spiel. Das ist kein wirklich driftiger Grund, dafür Geld einzuwerfen. Man spart sich nur Zeit, wenn man Geld nachschiebt für Goldmünzen.

    • Scheinprobleme
      6

      Wie gesagt, dass ich es nicht MUSS ändert nichts an dem Eindruck, dass das Balancing zu Gunsten der Echtgeldwährung “modifiziert” wurde und dass ich ohne zusätzlich Geld nie alles erreichen werden kann.

    • Christian
      7

      Ich will keine Videospiele bei denen ich mir Skill oder Vorteile erkaufen kann, egal ob das notwendig ist oder nicht.

      Die einzigen Variante bei der ich IAP gutheißen kann sind “kauf-dir-mehr-spiele-für-zeitraum-x” (Triple Town) oder “kauf-dir-die-restlichen-levels-des-spiels” (Ghost Trick).

      “Triple Town” ist allerdings ein gutes Beispiel dafür, dass der “kauf-dir-ne-highscore” IAP ein tolles Spiel kaputtmachen kann, ja, auch wenn man nicht darauf angewiesen ist.

    • mowlthrow
      8

      @Christian: Klingt irgendwie nach “Ich will keine Spiele bei dem es Cheats gibt”. Was würde es für Dich am Spiel ändern, wenn die nun einfach die IAPs ausbauen würden? Da es eh nur Singleplayer ist, ist es doch egal, ob andere sich Vorteile erkaufen (können).

    • Christian
      9

      Dann muss (!) mir der Entwickler die Möglichkeit geben, dass vorab global auszuschalten.

      Irgendwann poppt nach jedem Gegentreffer bei Fifa die Meldung auf, dass man sich ja mit 79 Cent ein Abseits erkaufen könnte… nein, danke. Wie sich Echtgeld-Dialoge auf die Stimmung in story-driven-games auswirken muss ich nicht erklären, oder? “Hallo Commander Shepard, löse die Quest oder geh für 1,49 € gleich in das Innere der Citadelle vor!”

      Ursprünglich waren IAPs ein Weg der Industrie, jenen Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen, die vorab nicht bereit waren für ein Videospiel zu zahlen: “Schau her, du darfst umsonst spielen, wir finden schon genug Dumme mit lockerem Geldbeutel, die wir erst abhängig und dann zahlungswillig machen.” Das ist auch ok. Bei “Hay Day” und Co. weiß ich, dass das Genre so funktioniert. Da stell ich mich vorab drauf ein und kann damit leben.

      Warum das jetzt aber in die konventionelle Videospielkultur Einzug halten muss, kann ich nicht nachvollziehen. Und warum eine Ikone wie Ron Gilbert auf so einen Schmutz angewiesen ist, da bin ich mir auch nicht sicher (obwohl ich da eine Vermutung habe, aber dazu evtl. an anderer Stelle mehr).

      Wo wäre übrigens das Problem gewesen 2 Versionen von “Scurvy Scallywags” in den App Store zu bringen. Die zweite dann zu einem höheren Preis, aber von IAPs befreit. Hätten sicher genug Leute mit Freuden gekauft.

      (auch wenn mir eine einzelne, höherpreisige Version ohne IAPs lieber gewesen wäre)

    • mowlthrow
      10

      Ja, wenn IAP aufdringlich sind (Dungeon Hunter, ahoi!) dann ist das spieltötend. Aber ich wurde bei diesem Spiel noch nicht aufgefordert, dass Portemonnaie zu zücken. Daher kann ich speziell bei diesem Spiel die Aufregung nicht verstehen.

      Eine zweite Version zum höheren Preis? Wie soll die in diesem Fall aussehen? Man hat von allen Extras unendlich viel und kann nicht sterben?

    • Christian
      11

      Eine zweite Version zum höheren Preis? Wie soll die in diesem Fall aussehen? Man hat von allen Extras unendlich viel und kann nicht sterben?

      Einfach keine IAPs und Ron Gilbert traue ich es eigentlich zu, dass er sich eine vernünftige Mechanik einfallen lässt, wie man seinen Piraten wiederbelebt.

    • Manuel Fritsch
      12

      bei “3-Gewinnt” würde ich eher Tic-Tac-Toe erwarten.

    • Manuel Fritsch
      13

      Ron Gilbert traue ich es eigentlich zu, dass er sich eine vernünftige Mechanik einfallen lässt, wie man seinen Piraten wiederbelebt.

      Man KANN keine Piraten mit ECHTGELD wiederbeleben. Das Wiederbeleben findet ausschließlich mit GOLD statt, die man ganz normal im Spiel gewinnt und sammelt. Man kann sich OPTIONAL Goldpakete kaufen. So eine Wiederbelebung kostet ca. 2000 Gold am Anfang, steigert sich dann. 25.000 Gold im iAP Store kosten 89cent.

  3. Mowlthrow
    14

    Seltsam, seltsam. Hier werden die IAPs behandelt wie ein Leck im Rumpf. ich spiele das Spiel seit Release, mir macht es sehr viel Spaß. Mein Pirat ist nun auf Level 19 und ich fühlte mich noch nie genötigt in meine Hosentasche zu greifen. Ich musste shon öfter die Ohren anlegen, konnte aber mit ein wenig Keingelt aus der Truhe weitermachen. Bin ich noch nicht weit genug oder einfach zu Sparsam bei den Extras?

    • Manuel Fritsch
      15

      Mein Pirat ist nun auf Level 19 und ich fühlte mich noch nie genötigt in meine Hosentasche zu greifen.

      Ja, mein Reden. Sage ich ja auch im Podcast. Die iAP-Ansätze sind hier höchst homöopathisch verteilt in dem Spiel. Klar kann man das auch pauschal scheiße finden, keine Frage. Aber ich finde es auch nicht sonderlich verwerflich. Bei einem Story-Spiel wäre das etwas anderes, bei einem Arcade-Spiel wie diesem hier kann ich das gut ignorieren.

  4. Dennis
    16

    Fernab davon: bitte mehr Podcasts mit Boris! Die Kombo Manu und Boris war immer die beste!

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