Sie haben Nidhogg gespielt — und wir waren nicht da. Messhofs langerwartetes Degenduell hat sich über eins definiert: Seine Unerreichbarkeit. Gespielt wurde es auf hippen Parties in Brooklyn, auf Indie-Festivals in England, in Wohnzimmern von Indie-Entwicklern und ihren Freunden. Nun ist es auf Steam. Und jetzt?
Je nach dem wen man fragt (und ich habe wirklich niemanden gefragt), lässt sich Nidhogg als blutiges Tauziehen mit Anfassen, kompetetives Prince of Persia oder Samurai Gunns Großvater beschreiben. (…)
Ludum Dare 28: Faif
Faif ist ein bisschen wie das klassische Brettspiel Risiko: Selbst ein schon gewonnen geglaubtes Spiel kann noch verloren gehen, wenn einem Spieler das Glück nicht hold ist. Das liegt nicht zuletzt am Zufallsfaktor. Im Ludum Dare-Beitrag des Entwicklerteams Beavl wählt der Spieler auf einem zufallsgenerierten Spielbrett fünf Symbole in einer Reihe. (…)
Review: Stick it to The Man
„It all started yesterday – ordinary day like any other – until I got hit on the head.”
Es ist mal wieder einer dieser Tage, an denen ich nicht hätte aufstehen, mich lieber unter der Papierdecke verkriechen, das Kartonkissen auf meinen Kopf pressen und alles, alles andere ignorieren sollen. Aber die Miete will nun mal bezahlt werden, und es gibt wahrscheinlich Schlimmeres, als sich tagein, tagaus von lethargischen Kollegen irgendwelches Gerümpel auf den Kopf werfen zu lassen – solange nur die Helme halten, was sie versprechen. (…)
Ludum Dare 28: Doubt
“A feeling of a déjà vu washes over me.”
Wenn es nur einen Traum gäbe, den ich träumen könnte, hätte ich keine Lust mehr, einzuschlafen. Es wäre, als müsste ich jeden Morgen zu einem Job am Fließband aufbrechen. Jenes Schicksal hat offenkundig den Protagonisten in Doubt ereilt.
Im Ludum Dare-Beitrag des Entwicklers rxi ist eine Katze das einzige Lebewesen, das sich neben der Kapuzenpulli-tragenden Hauptfigur in der Traumwelt bewegt. (…)
SERENDIPITY: Kunstflüge durch Mondrian
»Ser|en|dip|i|ty – The faculty of making fortunate discoveries by accident.«
Ich bin ein sehr visuell orientierter Mensch, weshalb schon ein einziger Screenshot von SERENDIPITY meine Aufmerksamkeit gewinnen konnte. Bunte Farben, klare Linien, ehe ich mich versah war der Download beendet und das Spiel gestartet. Dass ich dabei aber die Beschreibung und Anleitung zunächst komplett ignorierte, stellte sich im erstem Level als ein Fehler heraus. (…)
Ludum Dare 28: Protogun
“A few higher-ups in the galactic corporation Universal Dynamics have made some bad investments. They need to be dealt with.”
Wer als Manager eines Großkonzerns heute falsche Entscheidungen trifft oder sich selbst bereichert, hat nicht viel zu befürchten. Selbst auf einen unehrenhaften Rauswurf folgt meist noch eine großzügige Abfindung und wer bei der Steuerhinterziehung erwischt wird, kann sich immer noch selbst anzeigen und in die Kamera gucken wie ein ahnungsloser Dackel. (…)
Ludum Dare 28: Blomster
Blomster ist ein bedrückendes Spiel. Es steckt mich in die Haut eines kleinen jungen mit Quadratschädel, der allein in einer Höhle umherirrt und weder weiß, wie er dort hineingeraten ist, noch, wie er wieder herauskommen soll. Während ich zunächst nur von Tür zu Tür irre und seltsame Pflanzen mit Gesicht pflücke, finde ich bald einen leuchtenden Tennisball. (…)
Browsergame: Winnose
Eine schreckliche Katastrophe, die nur unter dem Namen The Winnowing bekannt ist, hat alles was existiert, in zwei Hälften geteilt. Nun tut jeder, was er kann, um seine andere Hälfte wiederzufinden. Keine ganz leichte Aufgabe, wie sich in Winnose herausstellt – einem Puzzlespiel, in dem ich die Ehre habe, einen Torso mit riesiger Nase und kleinen Ärmchen zu verkörpern. (…)
Ludum Dare 28: One Take
Plansequenzen sind Szenen in Filmen, die eine in sich geschlossene Handlung zeigen und dabei ganz ohne Schnitte auskommen. Die Kunst für Kameramann oder -frau und die Schauspieler besteht im Wesentlichen darin, einen vergleichsweise langen Handlungsabschnitt zu filmen, bei dem keinerlei Fehler passieren dürfen. Oft gelingt es so, eine ganz eigene Dramaturgie zu erzeugen, etwa durch eine besonders traurige oder spannende Stimmung. (…)
Browsergame: Ernesto
In frühen Rollenspielen war die Welt noch simpel: Epische Geschichten voller Heldenmut, dämonischer Drachen und Schmalz suchten Spieler meist vergebens — stattdessen gab es Kellergewölbe, die sich praktisch auf einem Blatt Karopapier nachzeichnen ließen und die stets angefüllt waren mit Schätzen und Monstern. Einmal falsch abzubiegen konnte den Tod bedeuten. Daniel Benmergui nimmt den Geist dieser Spiele und vereinfacht ihn in Ernesto so weit, dass nur noch ein Schachbrettmuster übrig bleibt. (…)
Alphalevel: Secrets of Rætikon
Manchmal komme ich mir ganz schön blöd vor. Wenn ich in einem Museum vor einer Installation aus Autoreifen, kaputten Röhrenfernsehern und ungekochter Penne stehe, sich mir aber der sozialkritische Hintergrund dieses Werkes einer tierfleisch- und olympiafeindlichen Künstlerin partout nicht erschließen will. Oder beim Schauen von Dressurreiten. Blöd fühle ich mich aber auch, wenn ich Secrets of Rætikon spiele, welches zwar ab sofort in einer Early Access-Version auf Steam verfügbar ist, aber seine Geheimnisse weiterhin vor mir verbirgt. (…)
Blast from the Past: Pool of Radiance
Die Packung war golden, auf dem Cover ein blonder Typ im Kettenhemd, der von einem echsenartigen Wesen überfallen wird. Das Logo oben hat sich auch wegen der noch folgenden Spiele so tief in mein Gehirn eingebrannt, dass mich auch heute noch ein Pawlow’scher Restreflex an Endorphin ereilt, wenn ich es sehe: “SSI” stand da, Strategic Simulations Inc. (…)