5 aus 16 Remastered: Fabu

Ich hasse Deadlines. Und um das zu beweisen, reiche ich meine 5 aus 16 eine Woche zu spät nach. Ich hasse Einleitungen. Und um das zu beweisen, lorem ipsum bla. Ich hasse liebe Videospiele. Manchmal. Und um das zu beweisen, präsentiere ich hier meine Highlights des letzten Jahres. Das war gar nicht so einfach, denn 2016 spielte ich trotz zahlreicher, vielversprechender Erscheinungen verhältnismäßig wenig. Selbst Titel wie That Dragon, Cancer, Firewatch, Inside und The Witness nahm ich mehr passiv als aktiv wahr. Schade, ja, aber … HALLO?! Liest das hier überhaupt noch jemand? Nicht? Tja, genau deswegen hasse ich Einleitungen.


Pokémon Go

Den Hype um Pokémon konnte ich nie so recht nachvollziehen. Weder die Videospielreihe noch die Cartoon-Ableger wussten mich damals zu begeistern. Als Nintendo dann im Sommer 2016 mit Pokémon Go auf Smartphones debütierte, ließ mich das dementsprechend kalt. Zumindest für wenige Tage, denn die ausufernde Berichterstattung weckte dann trotz aller Zweifel an diesem neumodischen Quatsch meine Neugier. Also begab ich mich nach draußen, machte Umwege, verweilte, fing Pokédinger, interagierte mit Fremden, brütete Eier aus und entschuldigte das mittelmäßige Gamedesign stets mit den positiven Effekten, die Pokémon Go auf mich ausübte.

Der Rest ist (meine) Geschichte. Pokémon Go ist kein besonders gutes Spiel und mein Interesse längst verflogen, aber es lässt sich nicht leugnen, dass der Titel meinen Sommer merklich lebendiger machte und somit einen Platz in dieser Liste verdient. Herzlichen Dank, Nintendo.


SUPERHOT

Üüüüüüüüüübeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeer Suuuuuuuuuuuuuuuuuuuuupeeeeeeeeerhooooooooooot wuuuuuuuuuuuuurdeeeeeeeeeeee schooooooooooooooon soooooooooooooooooooooooooo viiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiel geeeeeeeeeeeeeschrieeeeeeeeeeebeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeen, daaaaaaaaaaaaaaaaaaaaass miiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiir diiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiieseeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee plaaaaaaaaaaaaatzverschweeeeeeeeeeeeeeeeeeendeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeendeeeeeeeeeeeeeeeeeee Aaaaaaaaaaanaaaaaaaaaaalooooooooooooooooooogiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiie geeeeeeeeeeeraaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaadeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee reeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeecht kooooooooooooooooooooooooooooooomt.

Hach, schön. Also wirklich schön. Denn SUPERHOT ist einer der schicksten Shooter überhaupt. Jaja, die Spielmechanik hängt einem nach fünf Stunden zum Hals raus, aber diese fünf Stunden möchte ich wahrlich nicht missen. Jaja, an der Grafikdesign-Bachelor-Abschlussarbeit-Ästhetik hat man sich schnell sattgesehen, aber immerhin spart das dann eine Mahlzeit ein. Und während andere Genrevertreter in erster Linie Hektik verbreiten, kann man sich hier gaaaaaaaaaanz unentspannt zurücklehnen und an der Uhr drehen. Das fetzt. Und scheppert. Voll gut. Nur schade, dass ich die VR-Variante nicht spielen kann, da mir das nötige Equipment fehlt. Wer das ändern möchte, darf uns gerne bei Patreon unterstützen, damit derlei Anschaffungen gemacht werden können.


Owlboy

Pah! Ich fand Eulen schon cool, als es noch nicht cool war, Eulen cool zu finden. Owlboy befand sich 9 Jahre in der Entwicklung und war eines der ältesten To-Dos in der Geschichte von Superlevel. Es müsste so 2010 gewesen sein, als der Eulenjunge Otus das erste Mal auf meinem Radar landete und seitdem auch nie wieder ganz verschwand. Projektmanagement-Software und To-Do-Listen kamen und gingen, aber über all die Jahre wurde Owlboy mitgetragen, auch wenn ich irgendwann nicht mehr an eine Veröffentlichung glaubte.

Als im November 2016 dann tatsächlich das fertige Spiel erschien, hätte ich nach dem Gesetz der Wahrscheinlichkeit enttäuscht werden müssen. Wurde ich aber nicht. Verrückt. Obwohl mir olle Retropixel mittlerweile nur noch äußerst selten gefallen wollen, versprüht das liebevolle Design von Owlboy so viel Charme, dass mir beim Spielen das Herz aufgeht. Hier stimmt einfach fast alles. Von den Charakteren über die Puzzles und Actioneinlagen bis zur musikalischen Untermalung handelt es sich bei Owlboy um eine Verneigung vor dem Genre, den Vorbildern und letztlich dem Käufer.


Really Bad Chess

Wenn Schach das Spiel der Könige ist, ist Really Bad Chess womöglich das Spiel der Narren. Hmmm, immerhin würde das meine Faszination erklären. Kein anderes iOS-Game — mit Ausnahme von Pokémon Go — konnte mich 2016 so lange an den Touchscreen fesseln. Der Grund dafür ist rasch erklärt: Really Bad Chess hat mir die Angst genommen, mich mit Schach auseinanderzusetzen. Ich wollte schon immer mal Schach lernen, doch obwohl das Regelwerk nicht allzu komplex ist, traute ich mich nie so richtig ans Brett, da weder das Auswendiglernen noch strategisches Denken zu meinen Stärken zählen. Doof.

Really Bad Chess hält sich an die bekannten Zugregeln und ändert lediglich die Ausgangslage der Teilnehmer_innen: Statt der üblichen, festgelegten Figuren und Positionen erhält jede Seite eine zufällige Auswahl an 16 Spielfiguren. Das können dann zum Beispiel fünf statt zwei Türme oder drei statt acht Bauern sein. Der Clou: Je besser oder schlechter man sich gegen den Computergegner schlägt, desto mehr oder weniger entgegenkommend ist die Zufallskomponente beim Verteilen der Figuren. So beißt man sich nicht ständig an einer statischen AI die Zähne aus, sondern erlebt eine faire und angenehme Lernkurve. Wer also wie ich über eine geringe Frustrationstolleranz verfügt und um Schach aus erwähnten Gründen bisher einen Bogen machte, findet mit Really Bad Chess das ideale Puzzlespiel.


Stardew Valley

Opa ist tot und hinterlässt mir eine runtergekommene Hütte samt Grundstück im idyllischen Randgebiet am Arsch der Welt. Also mache ich mich auf, das Chaos zu beseitigen und den Wildwuchs zu bändigen. Noch nie war Unkraut jäten so schön wie in Stardew Valley. Eins mit der Natur werden und so. Stardew Valley orientiert sich an Spielen wie Harvest Moon, Animal Crossing und Zelda, was total super ist, da ich all diese Spiele zwar kenne, aber niemals spielte. Unkenrufe, es würde sich hier um einem dreisten Klon handeln, verpuffen bei mir also im Nichts.

Ich komme wie die Jungfrau zum Kohlrabi. Wachsen, putzen, schneiden. Erst das Gemüse, dann mein Haar. In Stardew Valley führe ich den perfekten Videospiel-Alltag. Oder zumindest versuche ich es. Aber, hey, mir doch egal, was die anderen Dorfbewohner von mir denken, solange mein Gemüse … ey, sorry, ich würde euch ja total gerne mehr von Stardew Valley erzählen, aber ich habe wirklich Wichtigeres zu tun. Tschüß.