Wer öfter mal Superlevel liest, erinnert sich vielleicht noch an Absolute Drift. Denn schon lange bevor das Rennspiel Ende Juli auf Steam erschienen ist, gab es eine Demo, in der Markus daran scheiterte, mit seinen Reifen ein Herz in auf den Asphalt zu zeichnen
Und wenn ihr euch auch nicht an den Namen erinnern könnt, dann vielleicht an einen Screenshot: Absolute Drift sieht aus, als wären Mirror’s Edge und Micro Machines mit Höchsteschwindigkeit kollidiert.
Oberflächlich hat sich in dem Jahr seit der ersten Demo wenig verändert. Absolute Drift sieht immer noch so cool aus, dass nur das uncoole Wort “cool” es angemessen beschreiben kann. Wenn überhaupt, ist die Grafik in der Zwischenzeit sogar noch schlichter und eleganter geworden. Auf einem spiegelglatten, blauen Meer schwimmen die Levels als weiße Strukturen, die grob an eine Hafen- und Industrielandschaft erinnern. Die Grafik ist so weit reduziert, dass das bunte Spielzeugauto beinahe fehlplatziert wirkt.
Aber dann fügt es sich doch wieder perfekt in die kleine Welt ein. Diese steckt voller Missionen und Aufgaben, die fast beiläufig beim Herumfahren um des Herumfahrens Willens erledigt werden können und so den nächsten Abschnitt freischalten. Es geht nie um Bestzeiten, sondern immer darum, mit dem wild herumschleudernden Fahrzeug möglichst elegant und berührungsfrei um Kurven, Rampen und Tore zu driften.
Die Reifenspuren und Rauchwolken haben dabei wenig mit dem hypermaskulinen Image eines Fast and the Furious zu tun, sondern bekommen durch die zurückgenommene Darstellung und die minimalistischen Elektrobeats fast etwas Meditatives.
–––und so drehe ich jetzt gedankenverloren noch ein paar Runden, während ich mit dem bunten Spielzeugauto an japanische Kalligrafie erinnernde Muster auf die weiße Oberfläche male.