Bit Wars: Krieg als Schieberätsel
Es gibt keinen Krieg, der je so abgelaufen wäre wie ein Strategiespiel. Keine Befehlskette funktioniert so einwandfrei wie ein Mausklick, keine Schlacht ist so berechenbar wie ein ausgewürfelter Konflikt zwischen Einheiten auf Hexfeldern. In Wirklichkeit ist sowohl der einzelne Soldat als auch der dahinterstehende Kommandant ein recht armes Würstchen, das allzu oft nur zusehen kann, wie alles um ihn herum in die Luft fliegt. Mit Bit Wars programmierte Krzysztof Jankowski daher ein Strategiespiel, bei dem der Spieler keinerlei Kontrolle über militärische Einheiten hat. Stattdessen gilt es, das Terrain zu verschieben, auf dem sie stehen.
Bit Wars folgt im Grunde bekannten Prinzipien: Die blaue und die rote Armee treten gegeneinander an, die blauen Truppen starten aus dem Westen, die roten aus dem Osten – gewissermaßen ganz wie im echten Leben. Dazwischen befinden sich Hindernisse wie Wälder und Berge, aber auch Militärbasen. Schafft es eine Seite, eine solche Basis zu erobern, verstärkt selbige den Nachschub. Der ist wichtig, denn pro Runde können neue Einheiten dazugekauft werden: Infanterie, Panzer oder Helikopter, wobei ein Panzer grundsätzlich Infanteristen besiegt und ein Hubschrauber sowohl gegen Panzer als auch gegen einfache Soldaten wirkungsvoll ist. Im Gemetzel zwischen gleichwertigen Einheiten segnen beide das Zeitliche.
Dem Spieler obliegt es nun, einzelne Streifen des Spielfelds nach Norden oder Süden zu verschieben. Pro Runde bewegen sich sämtliche Einheiten automatisch ein Feld auf den Gegner zu, es sei denn, ein Hindernis steht im Weg. So treten plötzlich Einheiten gegeneinander an, die sich ohne diesen göttlichen Eingriff gar nicht erst begegnet werden. Es gewinnt, wer als erster sämtliche Felder des gegnerischen Startstreifens erobert hat – ein Kriegskonzept, fairer als es jede bewaffnete Auseinandersetzung in der Realität je sein könnte. Bit Wars ist zu zweit oder gegen den Computer spielbar.