Full Screen Mario
Super Mario Bros. war für mich lange Zeit ein Mysterium. Ich kannte das Spiel zwar, besaß aber selbst kein NES. Auch in meinem näheren Umfeld hatte die Konsole niemand – alle spielten Game Boy. Der Gedanke an ein farbenfrohes Mario-Spiel auf dem Fernseher war faszinierend, aber er hatte den Charakter einer unrealistischen Träumerei. Genauso unrealistisch war die Vorstellung, selbst neue Mario-Levels bauen zu können. In den feuchten Träumen meiner frühen Pubertät hatte die Hoffnung, dass so etwas vielleicht doch irgendwann technisch möglich sein könnte, einen festen Platz.
Meine Träume sind längst Realität. Die Emulator-Szene beschäftigt sich seit Jahren mit Erfolg mit der Bewahrung und Neuinterpretation alter Klassiker. Noch einen Schritt weiter ging Entwickler Josh Goldberg mit Full Screen Mario – einer HTML5-Umsetzung von Super Mario Bros. mit allen klassischen Levels, schier unendlich vielen zufallsgenerierten Konstellationen und einem leicht bedienbaren Editor. Ein Open Source-Projekt ist Full Screen Mario außerdem: Sämtliche Daten sind auf der Plattform Github frei zugänglich.
Leider lässt die Performance auch mit dem empfohlenen Browser Chrome derzeit ein wenig zu wünschen übrig. Aber die Erfahrung, Super Mario Bros. über die gesamte Breite eines modernen Breitbild-Monitors zu spielen, sollte trotzdem jeder gemacht haben, der etwas für alte Spiele empfindet. Die Hoffnungen meiner Kindheit und Jugend haben sich in meiner Frontallappen jedenfalls derart fest eingebrannt, dass ich selbst im Jahr 2013 jedes Mal wieder vor Verzückung jauchzen könnte, wenn ich feststelle, dass heute längst möglich ist, wovon ich damals kaum zu träumen wagte.