Lord of Ultima
Als ich gestern bei den geschätzten Kollegen von Rock, Paper, Shotgun auf das neue Browsergame Lord of Ultima stieß, ließ sich ein kurzer Freudenschrei nicht vermeiden. Gefolgt von einem längeren Wutschrei, aber immer schön der Reihe nach…
Ultima erblickte bereits im Jahre 1980 das Licht der Computerspielwelt und könnte als Ur-Vater des Rollenspiel-Genres bezeichnet werden. Richard Garriott alias Lord British — Schöpfer von Ultima — schaffte es, die Tugenden Tapferkeit (“Valour“), Liebe (“Love“), Aufopferung (“Sacrifice“), Mitleid (“Compassion“), Wahrheit (“Truth“), Gerechtigkeit (“Justice“), Ehrlichkeit (“Honesty“), Mut (“Courage“), Ehre (“Honour“) und Demut (“Humility“) in ein fesselndes Fantasy-Universum zu transferieren.
Mein Einstieg in die Serie war der vierte Teil (Ultima IV: Quest of the Avatar, 1985) auf dem C64. Und ich glaube tatsächlich, in kein anderes Spiel jemals so viel Zeit und Herzblut investiert zu haben. Demnach ließ sich das Grinsen im Gesicht nicht vermeiden, als ich von “Lord of Ultima” erfuhr. Das Browserspiel wurde von EA Phenomic entwickelt, die ihren Sitz in Frankfurt Ingelheim und mit BattleForge durchaus ein gelungenes Spiel vorzuweisen haben. Also müssten die Sterne gut stehen, hm? Nun ist es aber so, dass 1.) Richard Garriott nicht involviert ist und 2.) kein RPG, sondern ein Strategiespiel erschaffen wurde. Das ist ungefähr so, als würde Uwe Boll einen Porno drehen, in dem George Lucas den Penis von Jabba the Hutt spielt. Sprich: Das will niemand. Mit Ausnahme von René und Uwe Boll.
Um die Enttäuschung perfekt zu machen, loggte ich mich mit meinem EA-Account ein, bestätigte brav die Klausel, der Außenwelt keine Screenshots zu präsentieren… um dann festzustellen, dass der Server voll ist und mir der Zugang zum Spiel nicht gestattet sei. Argh! Ich bleibe am Ball, mein Lord.