Ludum Dare 29: Epilepsy

Ludum Dare 29: Epilepsy

Das Wort Epilepsie stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet soviel wie ‘Anfall’ oder ‘Übergriff’. Dabei sind es nicht Menschen mit epileptischen Anfällen, die andere anfallen – im Gegenteil sehen sie sich Übergriffen ausgesetzt. Menschen mit Epilepsie werden gesellschaftlich stigmatisiert, ihr Leiden wird selbst in verhältnismäßig aufgeklärten Gesellschaften wie der unseren von einigen Zeitgenossen gar als schierer Wahnsinn interpretiert. Mit seinem Ludum Dare-Beitrag Epilepsy interpretiert Entwickler Andre Eichemberg das Krankheitsbild auf seine Weise.

In Epilepsy sieht sich ein exponiert stehender Protagonist permanenten Angriffen ausgesetzt – nicht durch körperliche Übergriffe zwar, aber doch durch Wörter: Love, Affection, Wind, Eyes, Snow, Grail, Bubble, Mushroom, Orange. Mit den Cursortasten ist es Aufgabe des Spielers, die Angriffe abzuwehren. Weil die Steuerung allerdings träge ist, fällt das nicht immer leicht. Bald trifft ein erstes Wort, dann ein Zweites. Schließlich endet das Spiel in Kontrollverlust und Hilflosigkeit.

Beeindruckend ist dabei weniger das Gameplay als der Grafik- und Audiostil. Schemenhafte, ständig verwaschende Pixelgrafik vermittelt den Eindruck einer bedrohlichen Fremdartigkeit, Musik und Sound von Guilherme Gasques unterstützen wiederum den Eindruck der Hilflosigkeit durch sanfte Elektroklänge.