Ludum Dare 29: Lounge Lord
Die postmoderne Kritik am Hipstertum befindet sich am Scheideweg. Da sind auf der einen Seite jene, die ihre ablehnende Haltung lediglich an Bärten, Hemden und Brillen festmachen. Andererseits sind da aber auch noch die Philosophen: Sie verstehen Kritik am Typus Hipster als eine Ablehnung von Narzissmus, Egozentrik und Süffisanz, als gleichzeitig spät- und vulgärmarxistische Antithese gegenüber dem bourgeoisen Charakter des gesellschaftlichen Typus Hipster. Als dritte Partei gibt es noch die Stubenhocker, die glauben, über all diesen bedeutungslosen Blödsinn schlaue Worte verlieren zu müssen.
Gut, dass es auch anders geht, meint Entwickler Flex Roman. In seinem Ludum Dare-Beitrag Lounge Lord versetzt er den Spieler in die Haut eines Hipster-DJs, der hinter seinem Pult stehend ein hippes Untergrund-Club-Publikum begeistern muss. Das ist erstaunlich einfach – ein paar schnell aneinandergestöpselte Synthi-Klänge genügen völlig, um den perplexen Zuhörern Lobesbekunden wie „… so 2014!“ zu entlocken. Ein wirkliches Spielziel gibt es nicht. In meiner Haut als Hipster-DJ fühle ich mich trotzdem pudelwohl.