Ludum Dare 32: Bloodshot

Bloodshot

Blutspenden ist eine heikle Angelegenheit. In Deutschland beispielsweise dürfen Freiwillige nicht zum Aderlass antreten, wenn sie sich innerhalb der vergangenen vier Monate Tattoos oder Piercings haben machen lassen, wenn sie innerhalb des vergangenen halben Jahres in den Tropen waren oder wenn sie promiskuitiv leben – wobei die Grenzen zwischen Promiskuität und wahrer Liebe in zahlreichen Fällen innerhalb kurzer Zeit bekanntlich fließend ausfallen. Im Krieg freilich ist all das anders. Im Angesicht des Verblutens ist jedes Blut recht, das gerade des Weges kommt. Diesem kritischen Thema nimmt sich auch der Ludum-Dare-Beitrag Bloodshot des Entwicklers rogueNoodle an.

Das Spiel funktioniert als Third-Person-Shooter, der zwar in so abstrakter wie texturfreier Polygon-Grafik daherkommt, trotzdem aber inhaltlich ziemlich blutig ist. Blut dient als Munition und muss gleichzeitig verwendet werden, um sterbende Zivilisten wiederzubeleben. Natürlich kann der Spieler seinen Lebenssaft aber auch wieder auffüllen – indem er Gegner mit dem eigenen Blut über den Haufen schießt und deren Blut dann aufsammelt nämlich. Spannend, denn am Ende sorgt dieses Konzept für ein ständiges Abwägen – entweder die Unschuldigen retten oder die Gegner töten?

Letztendlich frage ich mich bei all dem Blutaustausch trotzdem: Wozu ist das Überleben in einer Welt überhaupt gut, in der am Ende so gut wie jeder, ob nun Kombattant oder nicht, eine ansteckende Krankheit hat? Bei Unterzeichnung eines etwaigen Friedensvertrags dürfte jedes Blut in so gut wie jedem fließen, von den ganzen Komplikationen aufgrund von inkompatiblen Blutgruppen mal abgesehen! Krieg ist wirklich eine grauenhafte Sauerei.