Wenn ein Doctor mit dem niedlichsten Roboter des Jahres auszieht,
die Welt zu retten, zückt die BBC das Notizbuch und wir die Taschentücher.
Galaktischer Kalender, 160000 – Es wird niemanden überraschen, wenn ich sage: Wir haben es geschafft. Die Menschheit ist am Ende. Dank Genmanipulation ist das, was von uns noch übrig ist, dem Untergang geweiht.
In OPUS: The Day We Found Earth von Team Signal heißt unsere letzte Hoffnung Ethem, der wohl niedlichste Roboter seit Wall-E. In dem Adventure Puzzle, das als Spiel für Android und iOS begann, sucht Ethem gemeinsam mit dem Forscherduo Dr. Lisa Adams und Makato nach der Erde, die wir irgendwo auf dem Weg zur Perfektion zwischen Nestflucht und Fernweh nach den Sternen auch noch verloren haben. Kann passieren, ist aber unpraktisch, denn die Erde ist der Schlüssel zu unserem ursprünglichen Gencode, der den Untergang unserer Spezies vielleicht noch aufhalten kann.
“Doctor” Lisa bringt uns das Scannen von Planeten, Sternen und Galaxien bei, um die vergessene Heimat zu finden. Dazu benutzen Ethem und ich ein Teleskop, bewegen dieses auf einem Raster, das fünf Zonen mit Galaxien, Systemen, Planeten und Sternen umfasst, und scannen alles, das uns scanwürdig erscheint. Während Makato mehr und mehr daran zweifelt, dass am Mythos Erde etwas dran ist, nehme ich mich mit dem euphorischen Ethem der großen Aufgabe an, die Menschen heimzuführen. Bereits einer unserer ersten Planeten hat eine Ähnlichkeit von 86% mit der Erde. Na, dann kann das ja nicht so schwierig sein – oder?
Plötzlich ist alles dunkel. Unser Schiff OPUS verharrt in unmittelbarer Nähe zu einer Sonne. Langsam lädt sich der Energiekern wieder auf.
10%. Ethem rebootet. Doch Doctor Lisa ist nicht da. Was soll er nun tun?
Wir beginnen damit uns wieder an unsere Aufgabe zu machen und scannen Planeten. Durch die fehlende Energie läuft das Teleskop jedoch nur mit Sparflamme. Nur nach und nach sind alle Funktionen verfügbar. Ich lerne, Planeten von Galaxien zu unterscheiden und entwickle ein Gefühl dafür, welche Galaxien und Systeme in welcher Zone liegen. Immer wieder berechnet das Schiffssystem neue Wahrscheinlichkeiten und verweist uns auf bestimmte Quadranten.
Da erscheint auf einmal ein bekanntes Gesicht. Doctor Lisa? Ethem überschlägt sich fast vor Freude. Doch, nein: Es handelt sich bloß um eine künstliche Intelligenz, die nach Doctor Lisas Bild geschaffen wurde, um Ethem und mich bei unserer Aufgabe zu unterstützen. Langsam wird der kleine Roboter jedoch unruhig. Wo ist Doctor Lisa?
Fortan ist Ethem hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, die ihm von Doctor Lisa übertragene Aufgabe zu erfüllen, und dem, Doctor Lisa selbst wiederzufinden. So durchsuchen wir sowohl die Welten des Alls als auch die Enge des Schiffs nach unseren zwei obersten Zielen. Dabei hilft uns KI-Lisa, die bei ihren Hackversuchen mehr und mehr Bereiche des Schiffs freischaltet und damit OPUS verärgert.
Beide Suchen verlaufen eher schleppend. Ähnlichkeiten von 32%, 28%, 31%, 40%. Zu warm. Zu kalt. Zu groß. Zu klein. Leere Räume, verstaubte Bücher, unvollständige Notizen, aber keine Doctor Lisa. Eine Stunde später ist es dann so weit. OPUS wehrt sich gegen KI-Lisas Vordringen und schaltet sich ab. Wir fallen langsam in Richtung gerade der Sonne, die uns anfangs aufgeweckt hatte. Nach und nach fallen die Systeme aus. Doch wir haben Makatos und Doctor Lisas Notizen! Die Erde muss hier sein! Also scannen wir.
86% Ähnlichkeit. KI-Lisa fällt aus.
92%. Ethem schaltet sich langsam ab, doch wir scannen.
Das ist doch unsere Aufgabe!
Der Bildschirm flackert.
Und die Ähnlichkeit beträgt –