Autor: Wibke Weigl

Wibke Weigl

Blackwood Crossing: Eine Zugfahrt, die ist traurig

Das Leben ist eine Reise und der Tod nur eine weitere Station. So oder so ähnlich hat es ja bereits Kästner erklärt. Mit dem Leben als mehr oder minder vernunftbegabtes Wesen geht nahezu automatisch einher, dass man sich mit der eigenen Sterblichkeit auseinander setzt. So finden sich unzählige Lieder, Bücher, Filme und eben auch mehr und mehr Spiele, die dieses Thema behandeln. (…)

Seasons after Fall: Wenn aus einem Omelett doch bloß Rührei wird

Generell bin ich ein Verpackungsopfer. Wie oft ich Spiele schon gekauft habe, weil sie auf den ersten Blick genau in mein Beuteschema passten. Meistens lag das aber nur daran, weil sie mit den richtigen Zutaten warben. Manchmal jedoch handelt es sich gar nicht um eine Mogelpackung, und dennoch sitze ich danach etwas ratlos da und zermartere mir das Gehirn, wie ich dieses flaue Gefühl im Magen erklären soll. (…)

Blast from the Past: Spyro the Dragon


Mein Curriculum Vitae in Spielangelegenheiten würde den sich allzu ernstnehmenden Twitterspielejournalisten die Tränen in die Augen treiben. Er ist geprägt von fehlenden Möglichkeiten, geschweige denn Fähigkeiten, Trödelei, Versäumnissen, Wissenslücken und Naivität. Das versuche ich gern mit einer ungebrochenen Euphorie wettzumachen. Der Alptraum eines jeden Personalers – keine Ahnung von nichts, aber mit Leidenschaft. (…)

Burly Men at Sea: Von Bärten und anderen Untieren

Es war einmal ein junges Paar, gemeinhin bekannt als Brain&Brain, das auszog, die Geschichte einer Reise zu erzählen. Sie verkauften all ihr Hab und Gut und wanderten los, beseelt von der Idee, eine Sage zu erschaffen, die nicht von ihnen selbst bestimmt würde, sondern von denjenigen, die sie von ihnen erstanden. Deren Blick sollte es sein, der die Welt formen und das Abenteuer bestimmen solle. Dabei wollten sie nicht von ihren eigenen Reisen erzählen, sondern von jenen der Gebrüder Bart. (…)

A Long Way Home: Geduld ist eine Tugend


DRAMATIS PERSONAE
WIBKE, Juniorsuperlevelerin.
EDDIE, Armgelenkcomputer, praktisch.
Ort der Handlung ist Lübeck.
Erster Auftritt
Wibke, Eddie
Ein kleines Arbeitszimmer, bereits gut gefüllt mit zwei weißen Schreibtischen über Eck und einem Bücherregal. Auf dem Schreibtisch vor dem kleinen Fenster steht ein Bildschirm. Draußen scheint eine warme Morgensonne.
Wibke tritt auf. Man könnte sagen, sie sähe verwahrlost und verschlafen aus, wäre es nicht offensichtlich, dass es Sonntag ist, wodurch der Aufzug gänzlich adäquat erscheint.
(…)

Batman – The Telltale Series: Nananananot good?

Es ist eigentlich einfach: ich mag Batman und ich schaue gern Batman-Filme. Daher habe ich mich auf den aktuellen interaktiven Fil- oh, ich meine: das aktuelle Spiel von Telltale Games natürlich gefreut. Aber manchmal sollte man den Tag nicht vor dem Abend loben. Gerade in Gotham kann die Nacht sehr lang und grausam sein. (…)

35MM: Wie schön die Welt ohne uns ist

Mir wurde in meinem Leben schon eine Handvoll Male das Herz gebrochen, doch niemals war der Schmerz so süß wie bei 35MM. Wenn man sich in die Eleganz eines Endes verliebt, kommt man wohl kaum unversehrt davon.
Die erdrückende Ruhe, die mich in den Weiten Russlands zu Anfang empfängt, wirkt beklemmender, als es alle Reden über den unausweichlichen Untergang der Menschheit je sein könnten. (…)

OPUS – Am Ende steht ein neuer Anfang

Galaktischer Kalender, 160000 – Es wird niemanden überraschen, wenn ich sage: Wir haben es geschafft. Die Menschheit ist am Ende. Dank Genmanipulation ist das, was von uns noch übrig ist, dem Untergang geweiht.

In OPUS: The Day We Found Earth von Team Signal heißt unsere letzte Hoffnung Ethem, der wohl niedlichste Roboter seit Wall-E. (…)

Day of the Tentacle Remastered: Zeitreise in der Videospielgeschichte

Wenn man einen Spieleklassiker wie Day of the Tentacle überarbeitet und neuveröffentlicht, kann man damit zwei Gruppen ansprechen wollen: jene, die damals bereits das Spiel liebten und ihre Sentimentalität mit einer den modernen Standards weitmöglichst angepassten Version ausleben wollen, und jene, die das Spiel bei der ersten Veröffentlichung aus verschiedensten Gründen nicht gespielt haben und sich womöglich nicht auf den damaligen Standard einlassen können oder wollen. (…)

Samorost 3: Meditation zum Download

„Überirdisch schön.“, denke ich mir und würde mich fast für diese unoriginelle Wortwahl schämen, wäre mein Gehirn bereits wieder aus den Tiefen meines Samorost 3-Traums erwacht. Nach bereits wenigen Minuten mit dem Point-and-Click-Adventure von Amanita Design wird das Alltagschaos im Kopf immer ruhiger. Während ich von moosbewachsenem Alltreibholz zu kakteenbewucherten Monden schwebe, zieht mich das Spiel in einen Raum ohne Fragen und ohne Eile – das dem Spiel ganz eigene Vakuum. (…)

Heaven’s Hope: Adventure des Jahrtausends?

„Ich komme hier wieder mit der Geschichte des Jahrtausends und keiner will sie hören?!“ – Talorel, Engel in Nöten

So sympathisch mir der Held aus Heaven’s Hope auch ist: ich möchte mir seine Geschichte auch nicht unbedingt noch einmal anhören. Dabei beginnt sie so gut. Der übermütige Talorel lässt sich direkt vor seiner Engelsprüfung dazu überreden, ein gefährliches Flugmanöver am Himmelsrand zu vollführen. (…)

Blast from the Past: Far Cry


Meine Kindheit war, was Spiele anging, eine geborgte. Bei uns zu Hause gab es lange keine Konsole. Der PC stand im Büro meines Vaters und hatte trotz seiner guten Hardware den Titel „Arbeitsrechner“, so dass meine Leidenschaft für die Pixelwelten lange Zeit auf Nachmittage bei Freunden und Magazine limitiert war.
Ändern sollte sich das erst 2002. (…)

Wibke Weigl

Wibke ist eigentlich langweilige Anzugträgerin, aber zum Glück spielt sich nicht das ganze Leben in der richtigen Welt ab. Ab und an kann sie daher Paragraphen gegen Pixel eintauschen und auch mal etwas Spaß haben.