SUPERHOT: It's about time!
“Take your time. You have as much as you want.”
Menschen, die eine starke Abneigung gegen jede Form von Hektik haben und die beim Anblick einer Modelleisenbahn bereits in einen Geschwindigkeitsrausch verfallen, haben ja nicht unbedingt der ausufernden Gewalt wegen etwas gegen Egoshooter. Manchmal überfordert sie lediglich das ihnen abverlangte Reaktionsvermögen. Dauernd müssen sie sich irgendwo verschanzen, aus der Deckung schießen, ausweichen, sich neuen Situationen anpassen. Für diese ruhigen Gemüter ist SUPERHOT – ein Egoshooter, in dem die Zeit nur dann vergeht, wenn sich auch der Spieler bewegt.
Diese grundlegende Mechanik hat zur Folge, dass sich das Spiel wie ein rundenbasiertes Taktikspiel anfühlt, in dem eine Runde keine vorgegebene Länge hat. Ich bestimme einfach selbst, wann das Spiel stehen bleibt, ich kann die Kugeln in der Luft sehen und habe lange genug Zeit, mir zu überlegen, in welche Ecke ich mich vor ihr flüchten will. Dadurch macht sich nach kurzer Zeit ein äußerst cooles Matrix-Gefühl breit. Wenn ich zwischen den Projektilen meiner Gegner in der sterilen Unity-Umgebung des Spiels herumhusche, fühle ich mich wie eine Mischung aus Superheld und Geheimagent. Lizenz zum Töten inklusive, denn ins nächste Level kommt nur, wer alle Gegner beseitigt.
SUPERHOT entstand ursprünglich als Beitrag für den Gamejam 7dfps, bei dem Entwickler innerhalb von sieben Tagen einen Egoshooter aus dem Boden stampfen sollten. Das Team um Kreativdirektor Piotr Iwanicki nahm sich glücklicherweise auch nach dem Wettbewerb noch die Zeit, an ihrer Idee zu feilen. Und auch die aktuelle Fassung stellt wohl lediglich einen Einblick in das dar, was den Entwicklern vorschwebt. Ohne zu viel zu verraten: Das Ende lässt darauf hoffen, dass sich in der fertigen Version hinter der Mechanik des Spiels auch noch ein bisschen Story verbergen könnte. SUPERHOT, SUPERHOT, SUPERHOT!
(via IndieGame.es)