SUPERHOT:
SUPER! HOT! SUPER! HOT! SUPER! HOT!
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Am 11. September 2013 fanden zwei ganz besondere Ereignisse statt: Ich feierte meinen 38. Geburtstag und Markus ließ uns an seiner Entdeckung von Superhot teilhaben. Der Prototyp dieses ungewöhnlichen Spiels entstand kurz zuvor binnen einer Woche im Zuge des 7DFPS-Gamejams. Ein Egoshooter, in dem die Zeit still steht und synchron zu den Bewegungen des Protagonisten voranschreitet? Faszinierend.
Das Spielerlebis war nur von kurzer Dauer, konnte aber viele Menschen begeistern und so entschied sich das zehnköpfige Entwicklerteam, bei Kickstarter Geld zu sammeln, um Superhot ein vollwertiges Spiel widmen zu können.
30 Monate später blicke ich nun merklich euphorisiert auf eine DOS-inspirierte Oberfläche, bei der mir superhot ums Herz wird. Es folgt ein Chat-Dialog mit einem Fremden, der mir einen superheißen Crack anbietet, und wie von Geisterhand befindet sich plötzlich die Datei superhot.exe
auf meiner Festplatte. Das Spiel im Spiel beginnt.
Kaum betrete ich den virtuellen Raum, verspüre ich den spontanen Drang, in einen Schutzanzug schlüpfen zu wollen, um die steril wirkende Umgebung nicht zu kontaminieren. In dem retro-futuristischen Szenario gebe ich als Spieler das Tempo vor, verharre, sondiere, entwaffne und töte mich in Zeitlupe von Level zu Level. 32 an der Zahl. Die Geschichte spielt sich zwischen den Levels in Chatfenstern ab, die ich durch unkoordiniertes Gehämmere auf die Tastatur mit Kontext befülle. Superhot bereitet mir durchaus Spaß, doch je mehr Zeit verstreicht, desto mehr beschleicht mich das Gefühl, mich in der Diplomarbeit eines talentierten Grafikdesigners zu befinden. Visuelle Kommunikation vom Feinsten, in die viel Kopfarbeit, aber nicht ganz so viel Herz floss.
Ich konsumiere, lasse geschehen und erfreue mich an der Ästhetik der Choreographie. Ernsthafte Herausforderungen suche ich jedoch vergebens und die Geschichte von Superhot hat mehr Alibifunktion als Tiefe. Nach etwa zweieinhalb Stunden habe ich den Hauptteil hinter mir gelassen. Die anfängliche Euphorie ist längst verflogen, dennoch widme ich mich anschließend den freigeschalteten Spielmodi. Bei denen handelt es sich im Grunde genommen aber nur um aufgekochte Sequenzen aus dem Hauptteil mit abgeänderten Parametern. Wer das Kompetitive bisher vermisste, kann hier zumindest auf Punktejagt gehen, neue Herausforderungen freischalten und so dem Stillstand entgegenwirken.
Superhot präsentiert sich selbstbewusst, nahezu selbstverliebt. In der ersten Spielstunde gestehe ich das dem Titel auch zu, doch dann findet eine Übersättigung statt. Superhot ruht sich auf seiner Spielmechanik aus und ist nicht in der Lage, den Prototypen zu überflügeln. Die gesamte Aufmachung zeugt von gutem Geschmack, aber sobald man sich an der glatten Fassade sattgesehen und -gespielt hat, lässt einen Superhot emotionslos zurück. Superhot ist ausgezeichnet. Aber das sind Einbaukühlschränke und Handdampfreiniger ebenfalls.
Ich beende Superhot, kehre zum Desktop zurück und führe winword.exe
aus, um das Erlebte festzuhalten. Alles steht still, ich blicke regungslos auf den blinkenden Cursor. … dfsügh dh ps sdlkdsdksdsdksdlä dhdslä lä älddläksdläkdhälkkdsäflläkdäl#sdf lähsdhläk k zhertlä hkslh äkshälsrh lä lkährtäl hsdfkg dskölg kkösäkrskäz reer#oükre
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