Archiv: #audioreview
Schon gehört? Gelegentlich vertonen Superlevel-Autorinnen und -Autoren ihre Reviews.
Diese Audioreviews findet ihr hier, bei Soundcloud und bei iTunes.
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Neben Ron Jeremy gilt der ebenfalls rundbäuchige Italiener Mario Super als einer der weltweit bekanntesten Rohrverleger unserer Zeit. Seine ausgeflippten Abenteuer erfreuen Jung und Alt nun schon seit mehreren Jahrzehnten, weshalb ich es mir auch nicht nehmen ließ, anlässlich seines baldig erscheinenden Straßenfegers Super Mario Odyssey eine zweiwöchige Reise ins Land der aufgehenden Sonne zu machen, um einem weltexklusiven Previewevent beizuwohnen. (…)
Viele haben sich sicher schon gefragt, wann es endlich eine weitere Folge des Superlevel-Kultformats Jazzension geben wird.
Zumindest habe ich mir das in den letzten Tagen eingeredet, um mich für einen weiteren Anlauf zu motivieren, die Spitze der internationalen Podcast-Charts zu erklimmen. Helfen soll mir dabei dieses Mal das Arcade-Eishockeyspiel Old Time Hockey, das mit seiner 70er-Jahre-Amateurligaästhetik in meinen Augen ein ähnliches Publikum ansprechen dürfte, wie meine mit uralter Jazzmusik unterlegten Videospielrezensionen. (…)
Die zentrale Aussage von Pixars Ratatouille lautet “jeder kann kochen”. Oder, etwas verallgemeinert ausgedrückt: Jeder kann es zu etwas Großem schaffen. Im Film ist das die französische Wanderratte Remy, die vom Müllschlucker zum Sternekoch aufsteigt. Der Vergleich zu diesem Film liegt nahe, wenn man den Super Mario Maker startet. Die Aussage des Baukastens mit dem inoffiziellen Maskottchen Japans ist jedenfalls eine ähnlich motivierende: Jeder kann Spiele machen! Oder zumindest ein Level davon…
Der Heilige Abend rückt näher und schon jetzt gibt es das erste Geschenk, das keiner so recht wollte: Die Jazzension kehrt zurück!
Die Älteren unter euch werden sich sicher an das progressive Spieletest-Format erinnern, das annodazumal die Grenzen zwischen Prozentwertungen und nervigem Gedudel aus der Nachkriegszeit von Ur-Oma Gertrud verschwimmen ließ, um einer dialektischen und diskursfördernden Besprechung sogenannter “Games” den Weg zu bereiten. (…)
Obduction ist, so beschrieb es schon die Kickstarter-Kampagne vor drei Jahren, ein Blick in die Vergangenheit. Das neueste Spiel von Cyan sollte auf den ältesten Spielen von Cyan basieren und den Geist von Myst und Riven beschwören. Es ist damit auch ein Blick auf die Geschichte der Gebrüder Miller selbst, die sich nie von ihrer 1993 erschaffenen Welt lösen konnten.
The Legend of Zelda ist eine Videospielserie über Sachbeschädigung. Link zertrümmert rücksichtslos jeden Topf, rupft jedes Huhn und zerhackt jede Blume, die in die Reichweite seiner Klinge gelangt. Und deren Eigentümer nehmen den Vandalismus bei jedem Besuch des Helden hin, denn schließlich ist das alles ja nur ein Videospiel. Ittle Dew 2 ist ein Spiel über die Absurdität dieser Situation. Und die namensgebende Heldin ist sich dessen ebenso bewusst, wie die Bewohnerinnen und Bewohner der Welt um sie herum.
Bis kurz vor seiner Veröffentlichung war Tyranny ein Fantasy-Rollenspiel mit der eher spärlich genutzten Prämisse, einmal den Bösen zu spielen und Furcht und Schrecken zu vrebreiten. Jetzt, wo ein anthropomorpher Erdnussflip mit Dackelhaartoupet die Finger am roten Knöpfchen des atomaren Super-GAUs und sich zum Chef der Weltpolizei aufgeschwungen hat, ist es fast schon Science-Fiction. Denn ich kann mir Donald Trump als unerbittlichen, mysteriösen Overlord Kyros fast schon bildlich vorstellen – und Feuerwaffen und fortgeschrittene Technik werden nach ein paar nervösen Zeigefingerzuckungen zu viel immerhin auch keine große Rolle mehr spielen. (…)
Es war einmal ein junges Paar, gemeinhin bekannt als Brain&Brain, das auszog, die Geschichte einer Reise zu erzählen. Sie verkauften all ihr Hab und Gut und wanderten los, beseelt von der Idee, eine Sage zu erschaffen, die nicht von ihnen selbst bestimmt würde, sondern von denjenigen, die sie von ihnen erstanden. Deren Blick sollte es sein, der die Welt formen und das Abenteuer bestimmen solle. Dabei wollten sie nicht von ihren eigenen Reisen erzählen, sondern von jenen der Gebrüder Bart. (…)
Kinder und Betrunkene sagen die Wahrheit. Das sagt zumindest ein Sprichwort. Ob das Sprichwort die Wahrheit sagt, ist wiederum eine andere Frage. Aber kommen wir erst mal zu den Betrunkenen zurück. Von denen tauchen nämlich die ein oder anderen in der Barkeeping-Simulation VA-11 Hall-A auf.
Es ist und bleibt ein kleines Wunder, dass man im Ausland neben Hitler, Volkswagen und Bratwurst gerade alpenländische Bräuche mit Deutschland assoziiert. Lederhosen, Gamsbärte, Schuhplattler – das funktioniert auf dem Oktoberfest schon so zünftig, dass es auch in ganz Deutschland zur Leitkultur geworden sein muss. Auch wenn es bei einem polnischen Entwicklerstudio naheliegt, dass sich der Fokus vom Zwirbel- hin zum diabolischen Chaplin-Bart-Träger verschiebt, spielen Lichthund mit ihrem konstant zwischen dämlich überzogen und höllisch schwer pendelnden 2D-Speerwurfsimulator Lichtspeer mit gänzlich anderen Klischees. (…)
GoNNER fällt in ein Genre, dass zwar übersättigt ist, aber doch keinen richtigen Namen hat. Es ist ein Action Roguelike, ein Permadeath Plattformer, ein Procedural Death Labyrinth oder welches Wortkonstrukt auch immer gerade am beliebtesten ist. Trotzdem fällt GoNNER auf, sticht heraus aus der Masse und schreit mich geradezu an, doch lieber es zu spielen, als das nächstbeste Rogue Legacy.
Es hatte fast schon etwas rührendes, als Microsofts Forschungsmanager Shahram Izadi im vergangenen Jahr die Möglichkeiten der sogenannten Holoportation demonstrierte und zu diesem Zweck einfach mal seine kleine Tochter als Echtzeit-Hologramm in den virtuellen Raum holte. Während Izadi in dem knapp fünfminütigen Clip sentimental von einem Paradigmenwechsel für die menschliche Kommunikation philosophiert, bekommt der ewige Traum vom Holodeck in Benjamin Rivers Science-Fiction-Adventure Alone With You einen denkbar morbiden Twist. (…)
Der US-Bundesstaat Virginia erstreckt sich über eine Fläche von rund 110.000 Quadratkilometern vom westlich gelegenen Nachbarstaat Kentucky bis an die südatlantische Küstenebene und bietet mit Sehenswürdigkeiten wie dem Great Falls Park oder den Luray Caverns gleich eine ganze Reihe an beeindruckenden Naturlandschaften. In dem gleichnamigen Debüt des britisch-irischen Entwicklerstudios Variable State bekommt man von dieser Opulenz nur einen verschwindend geringen Bruchteil zu sehen – der aber trotzdem einen nachhaltigen Eindruck hinterlässt. (…)
Lange bevor ich wusste, was ein Indiegame ist, fand ich im Internet dieses kostenlose Textadventure. Darin erwachte ich auf einer Raumstation – vielleicht war es auch ein Raumschiff – und begab mich Zeile um Zeile auf die Suche nach Antworten, bis ich in den menschenleeren Gängen auf einen Amok laufenden Roboter stieß. (…)
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„Anscheinend möchten Sie einen Brief schreiben.“ Mein Computer gab stets dieselbe Antwort, ganz gleich, welche Frage ich ihm auch stellte. Für das Jahr 2000 sagte der britische Wissenschaftler Alan Turing vor 66 Jahren voraus, dass die Entwicklung von künstlicher Intelligenz soweit fortgeschritten sein werde, dass ihre Antworten von denen eines Menschen praktisch nicht zu unterscheiden seien. (…)