Tanks Ballet: Panzerparade
Der Panzer ist nicht gerade ein elegantes Fahrzeug, nicht einmal wenn es im Mittelpunkt einer durchchoreografierten Militärparade steht. In Tanks Ballet ist ähnliche Präzisionsarbeit bei der Steuerung einer solchen Kriegsmaschine gefordert, wie bei einer solchen Aufführung. Der Panzer kann sich drehen sowie vorwärts und rückwärts über die als Ziel dienenden Blumen zu fahren. Mit der Zeit kommen immer weitere Panzer hinzu, die alle gleichzeitig gesteuert werden. Nur aneinanderstoßen dürfen sie auf keinen Fall.
In Videospielen sind Panzer meist nur schwer besiegbare Superwaffen. Hier sind sie fragile Objekte, deren kleinste Berührung zum Game Over führt. Das Ganze hat etwas beinahe poetisches: Pirouetten drehende Panzer, die in wechselnden Farben aneinander vorbei- und Blumen überfahren. Oder werden sie von den Kriegsmaschinen etwa gepflückt? Das Fingerspitzengefühl, mit dem jede Bewegung über den Touchscreen gesteuert wird, legt diese Interpretation jedenfalls nahe. Mit allergrößter Sorgfalt werden die Fahrzeuge in Stellung gebracht, fast so, als würde sanft der Stiel einer Blume umgeknickt werden. Ungeduld wird schnell mit einer Kollision bestraft und der Tanz der Panzer beginnt von neuem.
Tanks Ballet sticht in jeder Hinsicht aus der Masse an Gelegenheitsspielen für Mobilgeräte hervor. Spielerisch ist es eine interessante Abwechslung zu den in allen Varianten ausgeloteten Schiebepuzzles und die 1-Bit-Grafik hebt es vom bunten, auf Hochglanz polierten Comiclook ab, der die App Stores sonst dominiert. Tanks Ballet ist kein gefälliges Spiel, auf dem digitalen Ladentisch wirkt es fast schon widerwillig. Nur ein Grund mehr, es kostenlos herunterzuladen und sich am Anblick des Panzerballets zu erfreuen.