Das Pferd ist tot. Der Ausgangspunkt von The Horse Is Dead zeugt von Direktheit und lässt doch viele Fragen offen. Wer bin ich, und wo? Wie ist das Pferd gestorben? Ist es überhaupt mein Pferd? Ich kann das Ross streicheln oder mit ihm reden, doch beide Wege bestätigen nur, dass es tot ist und tot bleibt. Und dennoch versuche ich es weiter. Der tote Gaul wird letztendlich zum Blick in das Innere des Erzählers selbst, der mehr als nur den Tod des Pferdes verleugnet.

The Horse is Dead ist ein kurzes, interaktives Gedicht, das anlässlich des Mystic Western Game Jam entstanden ist. Auch wenn es wie ein Twine-Spiel aussieht, basiert es laut Entwickler Nico May auf selbstgebauter Technik. Langsam erscheinen die Zeilen auf dem Bildschirm und nehmen Lesende mit auf eine kurze Reise, die nicht einmal eine Minute dauert. Dem Thema des mystischen Western, das von Filmen wie Dead Man und El Topo inspiriert ist, wird The Horse Is Dead in dieser Zeit auf jeden Fall gerecht.