The Queen of Snakes
Indiana Jones hat seine besten Zeiten hinter sich. Ausgerechnet von seinem abgenagten Skelett werdet ihr an einem Ort empfangen, dessen einziger Ausgang just hinter euch verbarrikadiert wurde. Ist es das wert? Ist der Schatz, den ihr sucht, wirklich so kostbar, dass ihr dem großen Abenteuer längerfristig Gesellschaft zu leisten bereit seid? Möglicherweise nicht, aber ihr habt ohnehin keine Wahl, also: Auf geht’s.
The Queen of Snakes ist ein kompaktes Point-and-Click-Adventure, das der Feder des Franzosen Jo99 entsprungen ist. Als Schauplatz dient eine Höhle, deren Detailreichtum zugleich die größte Stärke und Schwäche des Spiels ist, denn: Die einzelnen Szenen, zwischen denen ihr durch Klicks auf blaue Pfeile hin- und herwechselt, geraten allzu oft zu Wimmelbildern. Da der Cursor nicht auf interaktive Flächen reagiert, müsst ihr damit rechnen, viel Zeit mit dem sorgfältigen Absuchen jedes einzelnen Bildabschnitts zu verbringen – was den Schwierigkeitsgrad der sonst relativ simplen Rätsel deutlich erhöht. Im Grunde ist aber genau das realistisch, denn welche Grabkammer würde potenzielle Schergen und Schädlinge schon mit freundlichen Hinweisen durch ihre Gänge leiten? Richtig, keine.
Zudem funktioniert der Spannungsaufbau im Spiel trotz potenzieller Frust-Momente und der an sich uninspirierten Geschichte erstaunlich gut, daher kommt während der etwa einstündigen Spielzeit keine Langeweile auf. Und wenn’s dann doch mal irgendwo hakt, lässt man sich eben kurzerhand vom lokalen Ornament-Overkill hypnotisieren.