Retro Game Audio
Kennt ihr Videospiele? Und wusstet ihr, dass viele davon nicht nur hübsch aussehen, sondern auch verdammt gut klingen? Viele ältere Exemplare bestechen noch heute durch ihre wunderbaren Soundtracks voller kraftvoller Synths und einprägsamer Melodien — und offensichtlich stehen genug Menschen auf den wohlklingenden Sound, um eine große, fleißige und vielseitige Szene rund um Chiptunes zu bilden.
Dokumentarische Werke wie Reformat the Planet zeigen uns in eindrucksvollen Bildern, wie die Szene entstand, wer die Menschen an den Game Boys, Drum-Machines und modularen Synthesizern sind oder wie sie live aussehen und klingen, doch wird höchst selten auch ein Blick auf die moosgrünen Bildschirme und damit die Machart der Musik geworfen. Eigentlich schade.
Deshalb zog Bucky, seines Zeichens Drummer der progressiven Chiptune-Band Cheap Dinosaurs, aus, dies zu ändern. Auf seinem Tumblr namens Retro Game Audio zeigt er kurze Erklärungsvideos, die beispielsweise die verschiedenen Tonspuren des NES oder die Anwendung von Echo-Effekten erklären. Das alles geschieht wohlbemerkt anhand überhaus fetzig klingender Beispiele. Bleep Bloop.
Vor allem für Frischlinge unter den Chiptune-Machern (oder überdurchschnittlich interessierte Hörer wie mich) dürfte interessant sein, wie genau die so geliebten Klänge der vergilbten Hardware entstehen, welche Möglichkeiten Konsolen und ihre Chips bieten oder welche Songs es wert sind, schamlos imitiert zu werden.
Zwar ist der Tumblr noch sehr jung und dementsprechend spärlich gefüllt, doch dürfte sich wiederholtes Vorbeischauen oder Abonnieren lohnen. Und weil ich Bucky und seine Band (die übrigens Alben verkauft, aus denen nach Vergraben in der Erde Blumen wachsen) so toll finde, folgt noch ein semi-relevanter Song zur Einstimmung auf eines der schönsten Genres, die jemals meine Ohren balsamieren durften.