Ich bin kein Freund von gedrucktem Papier. Seit jeher ziehe ich digitale Medien den analogen vor und meine Bibliothek lässt sich problemlos an zwei Händen abzählen. Als ich jedoch bei Kickstarter auf das Projekt Sensible Software 1986–1999 stieß, zückte ich meine Kreditkarte binnen weniger Augenblicke und investierte 38 Dollar in ein Stück Geschichte. Vor einigen Tagen traf nun das 340-seitige Buch ein, in dem die Firmengeschichte des englischen Entwicklerstudios Sensible Software in Wort und Bild dokumentiert wird. Sensible Software 1986–1999 ist das Erstlingswerk von Read-Only Memory — weitere Branchen-Chroniken in ähnlichem Stil sollen folgen.

Parallax für den C64 und wurde von Ocean vertrieben. Es folgten Titel wie Microprose Soccer, Cannon Fodder und Sensible Soccer, bis die Firma schließlich 1999 von Codemasters geschluckt wurde.

So what, in a nutshell, Jops, is the story of Sensible Software?

Well, it’s a story of a young creative team being in the right place at the right time, and being good enough to do some meaningful work for a good number of years … before eventually finding they weren’t in the right place at the right time any more, and where somehow left behind.

Sensible Software 1986–1999 ist halb Biografie, halb Artbook. Bei den Texten handelt sich um Interviews, in denen primär der Co-Gründer Jon Hare zu Wort kommt. Das Buch liefert interessante und auch lustige Einblicke, die merkliche Parallelen zur heutigen Indieszene aufweisen. Deswegen kann ich das Buch auch Menschen empfehlen, die keinen persönlichen Bezug zu Sensible Software und ihren Werken aus der 8- und 16Bit-Ära haben. Klare Kaufempfehlung, ich vergebe vier von fünf Papyruspflanzen.