w00t zum Sonntag

Es ist Sonntag. Lieblicher Kaffeeduft verzaubert den Raum, als dich die Restmüdigkeit ein letztes Mal überkommt und du mit weit gespreizter Kehle gähnst. Noch bevor sich deine Lippen schließen und du dir den Spuckefaden aus dem Mundwinkel wischen kannst, siehst du es: Das w00t zum Sonntag. Es verspricht dir Artikel über Reviews, Punktzahlen, Star Wars, Game-Making und PC-BSDM. Du bist interessiert und beginnst zu lesen.

#5VON10 #5VOR12

Volker Bonacker und Rainger Sigl widmeten sich jeweils den Prozent-, Noten- und Punktebewertungen am Ende von Spiele-Reviews und der Frage, ob das Herunterbrechen einer ausführlich geschilderten Meinung auf eine prominent platzierte Zahl letzten Endes sinnvoll ist oder nicht.

Part 1:

Die Zahl am Ende des Textes – Teil 1

»Spieler gehen mit unterschiedlichen Erwartungen an spielejournalistische Erzeugnisse heran. Viele wollen schlicht nichts anderes als die Zahl, die am Ende des Textes steht. Warum? Weil sie sich davon eine Antwort auf die Frage erhoffen, ob die Investition von 50 oder mehr Euro gerechtfertigt sei oder in Enttäuschung münden könnte.«

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Part 2:

Die Zahl am Ende des Textes – Teil 2

»Es ist der "Spielspaß", der mit der Zahl am Ende des Textes bewertet wird, und eigentlich ist das bereits der schleichende Abschied von jenem Objektivitätsanspruch, der der Idee der Zahlenwertung zugrundeliegt.«

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Daniel Raumer schaltete sich im Glauben, Verfechter unterschiedlicher Seiten der Herangehensweise an Spielebesprechungen würden sich eine sinnlose Schlacht liefern, zum Thema ein:

Kleinkrieg jenseits von Wertung und Feuilleton

»Ein bisschen mehr Akribie und Nüchternheit und weniger Narzissmus würde bei manchem Kulturgut-Text Wunder wirken. Im Gegenzug darf die Wertungspresse nicht aus ihrer Pflicht entlassen werden, ihr Betrachtungsobjekt aufmerksam, hintergründig und über den bloßen Releasekatalog hinausgehend zu begleiten.«

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#DEADSPACE3

Nach der Veröffentlichung des Polygon-Reviews zum ~~Horror-~~ ~~Action-~~ Shooter Dead Space 3 diskutierten auch der Review-Autor Arthur Gies und Indie-Entwickler Bennett Foddy (QWOP) via Twitter über die grundlegende Funktion eines Reviews: Ist es die objektive Bewertung anhand festgelegter Metriken oder eine Beschreibung im künstlerisch-kulturellen Kontext abseits der Erwartungen des Durchschnittskonsumenten? Joseph Bernstein fasste die Tweets zusammen, Andrew Vanden Bossche analysierte und kommentierte das Ganze schließlich im Detail:

Review Criticism: "A Dead Space 3 review reignites the games-as-art debate."

»I don’t necessarily have to agree with the evidence the writer gives me, you know. I can vehemently disagree with reviews that are ultra specific—I feel this way about ActionButton.net reviews more than I agree with them—but I understand any game they talk about a billion times better because they can talk about their games with specific words that mean things. I understand why they hate games even if I love them. There is no such thing as an objective review, remember?«

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Cliff Bleszinski, der ehemalige Design Director von Epic Games, äußerte sich zur Herausforderung der Dead Space-Entwickler, Action und Horror (insbesondere als Spiel, dessen Protagonist sich übermächtig durch ganze Gegnerscharen ballert) unter einen Hut zu bringen:

Dead Space Started Off As Horror, But Now It's So Much More

»We look at the target audience for your average console game and it's often a cocky young male who doesn't want to be scared. Unfortunately, he's the guy who wants to get in and "fuck shit up."«

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#GAMEMAKING

Keith Burgun erklärt, dass Minimalismus in Spielen und ihren grundliegenden Regeln nicht mit übermäßiger Simplizität verwechselt oder gleichgesetzt werden sollte, und warum sowohl „Supersimplizität“ als auch „Superkomplexität“ falsche Zielsetzungen sind:

Minimalism Vs. Elegance

»What I really want from games is, for whatever their goal is, they are elegant in achieving it. I think most videogames, due to the ease of adding complexity and more is more cultural demand for greater complexity, are almost always far too complex.«

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Chris Priestman veröffentlichte ein Interview mit Locomalito, dem Macher großartiger Arcade-Nostalgiebomben wie Verminest und Maldita Castilla, in dem dieser einige Einblicke in den Entstehungsprozess seiner Spiele und zukünftige Pläne gewährt:

Locomalito: The Man Behind The Myth, A Passionate Retro Games Smith

»I do not consider myself a professional developer, nor do I pretend to be. It’s a hobby in which I can give life to what I like and it’s what I do to clear my head and feel alive.«

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Jay Barnson sammelte einige Ratschläge zur Problematik, nur wenige Zeiteinheiten pro Tag für die Entwicklung eines eigenen Indie-Titels aufbringen zu können:

Four Steps to Making a Video Game In Just a Few Minutes a Day

»The real dark, dark secret of all of this is actually pretty simple: Commit to a time frame for which you’ll work on your game, even if it’s only fifteen minutes, and stick to it like your life depended on it. Every. Single. Day.«

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#DERGANZEREST

Im Gerüchte- und News-Gewitter um Disney, LucasArts und den Krieg der Sterne befragten Chris Kohler und Wired 17 renommierte Macher, Denker, Designer und Vorkämpfer, darunter Kim Swift (Portal), Derek Yu (Spelunky), Jenova Chen (Journey) und Adam Saltsman (Canabalt) zu ihrer Vision des perfekten Star Wars-Spiels:

The Best Star Wars Games That Don’t Actually Exist (But Should)

»There’s a lot you could do with a dream game set in the Star Wars universe, but right now all I can think about is hunting down some rebel scum!«

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Cara Ellison kam in den Genuss einer kurzen Begenung mit Crysis 3… und stellte Produzent Michael Read versehentlich einige Fragen zur übersättigten Handlung:

Cara Vs. Crysis 3 Was Never A Fair Fight

»The Crysis series is a handsome, well-buffed man with grace and presence, one you’d never say no to being photographed with, one you’d proudly say you’d dated. You probably keep all the photos of him in a drawer, ready to pull out when your friends come over so that you can say that you hit that once and wow he was amazing.«

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Ian Bogost erhebt sein Haupt über die langlebige Diskussion zur Spiel- oder Nichtspiehaftigkeit von Proteus und liefert mit seiner Dreifaltigkeit völlig unterschiedlicher “Reviews” drei Betrachtungsweisen auf das Synthesizer-Insel-“Walkie-Feelie”:

Proteus: A Trio of Artisanal Game Reviews

»There is no "you" in Proteus, at least not in the way you thought there was. There is only an island. The experience you have on that island isn't an experience on an island, at all. Instead, it's an experience of an island. An island's experience. Proteus is a game about being an island instead of a game about being on one.«

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Zuletzt möchte ich schamlos auf eine Liebesgeschichte um Twine, Interactive Fiction und Punkrock verweisen, die gestern im Zuge einer Auseinandersetzung mit Christine Loves Even Cowgirls Bleed meiner eigenen Tastatur entsprang:

Even Cowgirls Bleed oder: Eine Twine-Love-Story

»Zeigefingerbewegungen, die uns anderswo in spektakulärer Bedeutungslosigkeit ein paar Kugeln in die Gesichter virtueller Widersacher versenken lassen, geleiten uns hier durch zuweilen höchst persönliche Nacherzählungen invidueller Erfahrungen, die in erstaunlicher Weise aufmuntern, bedrücken, erklären, nie zu träumen gewagte Pfade beschreiten und schlichtweg faszinieren.«

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Das war’s für diese Woche – bis nächsten Sonntag seid ihr wie immer eingeladen, uns eure Empfehlungen per Twitter oder Mail zukommen zu lassen. Mehr Empfehlungen, die es zum Teil nicht in unsere Auswahl geschafft haben, finden sich in unserem QUOTE.fm-Profil. Außerdem muss ich endlich meinen neuen Rechner bestellen.

Sämtliche Artikel sind übrigens in hübsch aufbereiteter Version zum Nachlesen für eure elektronischen Lesegeräte verfügbar. (Kindle / Epub) Viel Spaß beim Lesen!

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