Vor gut einer Woche, am 12. Januar, stieß ich via Twitter auf einen Artikel bei GamesWirtschaft, in dem 33 sogenannte Games-Experten anhand von vordefinierten Thesen Prognosen für 2017 anstellten. Mein spontanes Hauptaugenmerk galt jedoch nicht den Vorhersagen („Lässt sich der Erfolg von Pokémon Go wiederholen oder gar übertreffen?“), sondern der Tatsache, dass sich unter den 33 Experten nur eine Expertin, Linda Breitlauch, befand. (…)

Kaum ein Thema wird intensiver und vielfältiger verhandelt als Sex, gerade durch seine Abkoppelung von reinen Fortpflanzungsmechanismen und die Schwerpunktverlagerung hin zum Ausdruck wechselseitiger Zuneigung, aber auch gemeinsamen Zeitvertreibs. Sex ist ein essentieller Inhalt aller Kunst- und Medienformen, jedoch nahezu immer auf bloße Rezeption und nicht auf Interaktion ausgelegt. Es war daher nur eine Frage der Zeit, ehe diese für Spiele charakteristische Komponente für die Darstellung von Körperlichkeit genutzt werden sollte. (…)

Obwohl Frauen in der Videospielbranche längst keine Ausnahme mehr darstellen, gelten weibliche Spieleentwickler vielerorts noch als Randerscheinung einer männlich dominierten Szene. Jana Reinhardt von Rat King Entertainment leistet mit dem Blog Video Game Niñjas einen Beitrag, dieses Vorurteil aus der Welt zu schaffen. (…)

Die Frau: Als gebürtige Venusianerin ist ihr die irdische Kunst des Einparkens fremd. Stets stopft sie nur Beilagensalat oder fettreduzierten Joghurt in ihr Lästermaul, denkt derweil insgeheim an Süßigkeiten und danach, weinend, an ihre verlorene Jugend. Trost findet sie allein im exzessiven Erwerb von Schuhen oder Taschen, wenn ihr Freund wieder auswärts Fußball schaut, anstatt ihr Daheim zum fünfzigsten Mal augenrollend die Abseitsregel zu erklären. (…)