BREAKSOUT: The Winner Breaks It All
Spiele mit Bällen und Schlägern liegen mir nicht besonders, es sei denn, der Ball liegt gerade still herum, wie beim Minigolf. Abgesehen davon bin ich ein brutaler Grobmotoriker – einen fliegenden Ball zu treffen, wie beim Tennis oder Squash, gelingt mir nur in wenigen Fällen. Zumindest in der Realität. Beim Atari-Klassiker Breakout sieht es da glücklicherweise ein wenig anders aus. Beim Spielen gerate ich nahezu in Trance, blende die Blöcke am oberen Bildschirmrand vollkommen aus und konzentriere mich ausschließlich darauf, wo Ball und Paddle gerade sind. Mit BREAKSOUT bringt Pippin Barr diese Strategie nun gründlich durcheinander.
BREAKSOUT ist nicht eine Neuinterpretation von Breakout, sondern 36. So viele verschiedene Modi hat das Spiel und jeder wandelt das Spiel auf seine eigene Art in etwas Neues um. Nehmen wir etwa Ballout, wo der Spieler Ball und Paddle nur gleichzeitig bewegen kann, was es fast schon unmöglich macht, den Ball nicht zu treffen. Oder Tragic Breakout, wo nach jedem getroffenen Stein ein Grabstein erscheint, der zum Innehalten über diesen tragischen Verlust auffordert. Oder Fakout, wo der Ball urplötzlich und unberechenbar seine Richtung ändert. Oder natürlich meine persönliche Lieblingsvariante: Shit Breakout! Dabei hinterlässt der Ball bei jedem Kontakt mit dem Paddle oder einem Stein einen kleinen Pixel-Kothaufen, an dem er anschließend abprallt bis irgendwann der ganze Bildschirm völlig zugekackt ist.
Es ist schon wirklich erstaunlich, was sich aus diesem alten Klassiker noch herausholen lässt. Die Variationsmöglichkeiten scheinen riesig, als hätte Pippin Barr nur wahllos 36 Ideen herausgegriffen, derer es unendlich viele gibt. Breakout VR beispielsweise, das in einer Art virtueller VR-Brille stattfindet, toter Winkel inklusive. Schwer vorstellbar, aber es funktioniert – irgendwie. Breakout ist eben ein unverwüstlicher Klassiker, dem offenbar selbst ein Shit-Modus nichts anhaben kann.