Patatap
Wusstet ihr, dass der “Amen Break“, ein Schlagzeugsolo das Gregory C. Coleman aus den ’60ern, das am häufigsten gesamplete Stück Musik der Welt ist? Von N.W.A.’s Straight Outta Compton bis The Perfect Drug von den Nine Inch Nails taucht der nur wenige Sekunden lange Rhythmus in den Credits von mindestens 2239 verschiedenen Songs auf. Dabei fällt einem das nur selten bewusst auf. Ein Sample ist eben mehr als ein geklautes Bruchstück Musik.
Patatap lässt einen zwar nicht den Amen Break, aber mit diversen anderen Sounds im Browser spielen. Jeder Buchstabe auf der Tastatur ist einem Sample zugeordnet, das beim Drücken abgespielt wird. Mal ist das ein kurzer Drumbeat, mal der geseufzte Fetzen einer Gesangseinlage, ein piepender Computersound oder eine orientalisch angehauchte Flöte. Dazu wird der Klang mit über den Monitor fliegenden Punkten, Kreisen und Linien visualisiert.
Eine wirkliche Logik steckt hinter keinem der sieben verschiedenen Sets an Sounds, und das ist ganz wunderbar, um mit blindem Tastentippen zu experimentieren. Es dauert vielleicht (zumindest bei unrhythmisch Menschen wie mir) eine Weile, bis aus den unterschiedlich langen Samples ein wirkliches Zusammenspiel wird, aber dann lässt Patatap einen nicht mehr los, bis nicht 2239 verschiedene Klangkombinationen ausprobiert wurden. Mindestens.