The Lost Levels: 12/2013

The Lost Levels

Werte vorweihnachtlich gestimmte Zielgruppe, die Vorbereitung der alljährlichen Superlevel-Weihnachtsfeier liefen bereits letzten Monat an. Dem gesamten Team fielen hundert Steine vom Herzen, als bekannt wurde, dass nur drei Dinge noch wirklich fehlen: Ein Adventskalender für besinnliche Schokoladenfreuden, eine Packung dekorativer Schleifen zur Geschenkverzierung sowie eine riesige Jukebox mit stimmungsvoller Musik. Doch wer sollte was erledigen? Diese organisatorischen Fragen führten zur Qual der Wahl und damit zum absoluten Chaos. Dennis wollte lieber geblümtes Verpackungsmaterial, Marcus empfand den Kalender als nicht zukunftsgerichtet genug und Ben hinterfragte den generationsverbindenden Aspekt der ganzen Angelegenheit. So wundert es also nicht, dass wir auch dieses Mal nicht allen Spieleperlen des Novembers gerecht werden konnten — daher heißt es nun erneut: Willkommen bei der Dezember-Ausgabe von The Lost Levels.

Mousecraft (PC/Mac/Linux)

Mousecraft

Sebastian Wenn Tetris auf in Mäuse verwandelte Lemminge trifft, das alles noch mit einem verrückten Wissenschaftler in Form einer fiesen, sadistischen Katze gepaart wird und die Tetrissteine nicht nur starre Klötze darstellen, sondern auch eine explosive, schwabbelnde oder gänzlich andere Materialbeschaffenheit haben können, dann entsteht ein gänzlich neues Spiel: Gestatten, Mousecraft gibt sich die Ehre. Mit Knobeleien und Tricks müssen hier drei blinde Mäuse durch die verschiedensten Experimente geführt werden, damit diese am Ende das Milchprodukt ihrer Begierde erlangen können. Das Spiel lässt sich für einen frei wählbaren Betrag ab 1,00 USD aufwärts erwerben, ab 3,00 USD gibt es den Soundtrack dazu. Also los: Lieber Mousecraft spielen statt Käsekästchen lösen.

FJORDS (PC/Mac)

Fabu Zack Kotzer von Kill Screen bezeichnet FJORDS als Black Metal-Version von Cave Story und auch sein Kollege Jason Johnson scheint sehr angetan zu sein. Brandon Boyer (Boing Boing) ist entzückt, ja, die Kuratoren lieben Kyle Reimergartins experimentelles Etwas. Ich selbst war hin und weg, als ich das erste Video von FJORDS sah und fieberte der Veröffentlichung entgegen. Als das Spiel schließlich erschien und ich es startete, verlor ich trotz aller Faszination nach schätzungsweise 10 Minuten das Interesse, schwor mir aber, diesem Kunstwerk schon bald wieder einen Besuch abzustatten. Das war vor etwa einem Monat und ich werde das Gefühl nicht los, etwas G̶̩͍̩̥͍̮̮̳̱̤͙͕̤͕ͨͭͦ̓̒̕͢ṙ̛͉̠̫̯̳̲͉͙̭̳̻͕ͮ̒̅̈́͞͡o̵̖̘͇ͪ̏̉̀̋̑̓̈ͬͧ̓ͤ̌ͦ̊̍͢͠ß̴̡̤̙̹̬ͩͨ̚̚a̾͋ͭ͂ͥ͘҉̨͕̥̫̤̻̭̤̦̫̬́͟r̴̮̟̹̦̞̹̘͍̬͔͉̜̲͎͖̦̜̟ͭͨ̃̓́͆̽ͤ͐ͫͮ̓̌͟͠͠t̋̊̆͛̆͞҉̧͇̮͕͉̭̺̮̝͖̝̼̬̫͕̀͡ͅͅi̐ͩ̑̓̈̄̋͂͏̖͇̪̥̝̣͉̖̯͖̭͍̺͉͖̜ģ̱̤͍̥̭̙́̎̒̔̈ͤ͊̆̆̓͢͞ę̛̖̦̬͚̖̘̤͇͇͉̼͙̝̲̪̥̜́͐̄ͮ̑̽̓ͭ͊̇̐͌ͮ̂̏̓͘͠ͅs̷̶̤̤̞̳͈͕͓̙̤͊̐ͫ̄̔̓ͮͪ̒ͫ͜ zu versäumen. Aber der Faulenzer in mir sträubt sich dagegen, FJORDS zu ergründen. Schade, dabei liebe ich dieses kleine, verrückte Puzzle-Plattformer-Explorations-Adventure doch so sehr. Vielleicht.

Full Bore – The First Dig (PC/Linux)

Sebastian Was für eine gelungene Schweinerei: Mit Full Bore – The First Dig hat das Studio Wholehog Games den ersten Teil ihres zweiteiligen Puzzle-Adventures Full Bore herausgebracht. In einem großangelegten Untergrund-Dungeon, der mit mysteriösen Gestalten und riesigen Bohrmaschinen ausgestattet ist, muss ein mutiges Wildschwein Blöcke verschieben, um das eigene Leben rennen, Plattformen herunterstampfen und in furioser Art und Weise herumspringen. Was genau am Ende des Tunnels zu erwarten ist, kann noch niemand so genau sagen – jedoch gibt es jetzt schon unzählige Geheimisse zu lüften und versteckte Räume zu entdecken. Der Zweiteiler ist für 8,00 USD zu erwerben — derzeitig gibt es aber nur den ersten Teil, der zweite wird später hinzugefügt — und für weitere 5,00 USD legen sie noch famosen Soundtrack oben drauf.

Drei (iPad/Browser)

Fabu Als ich Drei das erste Mal startete, fühlte ich mich wie ein (kluger) Gorilla, dem man eine (schöne) Holzbanane in die Hand drückt. Das Spiel erklärt sich nicht und doch handelt man rasch instinktiv richtig, wischt, stapelt, versenkt, interagiert mit den Elementen und wird schließlich mit einer schmackhaften Nuss belohnt. Komplizierter wird es, wenn zwei weitere Affen die Bühne betreten und man kooperativ Aufgaben zu lösen hat. Um sich mit den Fremden verständigen zu können, stehen rudimentäre Sprachfetzen in 18 Sprachen zur Verfügung. Das kann schon mal chaotisch werden, sieht aber stets wunderschön aus und ist für schlappe 2,69 Euro im Affenzirkus deiner Wahl zu haben. Die kostenlose Demoversion ist im Browser spielbar.

Blood of the Werewolf (PC)

Sebastian Dass Kidnapping keine sonderlich gute Idee ist, muss ich hier vermutlich nicht weiter ausführen. Eine wesentlich schlechtere Idee ist allerdings, das Kind einer Werwölfin zu verschleppen, wie Blood of the Werewolf beweist. Hier unterstützt man die Mutter Selena bei der Rettung ihres Sohnes vor verschiedensten Arten von Monstrositäten, die einer zwar durchaus gruseligen, jedoch irgendwie abgenutzten Geisterbahn entstammen könnten: Dracula, Hyde, eine Mumie, kuriose Kreaturen, untertänige Geschöpfe allerlei Sorten und noch viele andere Gestalten erschweren den Weg durch die 15 fordernden Plattform-Level. Der kleine Twist an der ganzen Angelegenheit ist, dass Selena sich bei einem Blick hin zum Vollmond automatisch in ihre Werwolfsform verwandelt, was manche Herausforderung durchaus erleichtern könnte — wären da nur nicht die elendigen Riesenstacheln, Pressmaschinerien und jähzornigen Monstermassen.

Zuki’s Quest (iOS)

Jagoda Die Gravitation ist schon ein mistiges Biest: Morgens beim Aufstehen, nachmittags beim Fußballspielen und abends, wenn man in verlassenen Tempelanlagen nach funkelnden Münzen sucht. Wie in Zuki’s Quest muss man dann nämlich sehr vorsichtig bei der Wahl seiner bevorzugten Fallrichtung sein, sonst landet man höchst unsanft und verdammt blutig in einem Feld aus Stacheln oder unter einem tonnenschweren Steinblock. Matschepampe für Groß und Klein! Für Freunde des gepflegten Puzzles sei auch auf die Ausführungen in Indie Fresse #035 sowie Insert Moin #895 verwiesen.


Die hier aufgeführten Spiele sollten ursprünglich in einzelnen Artikeln besprochen werden, doch leider kam es aus Zeitgründen nicht dazu. In der monatlichen Serie The Lost Levels präsentieren wir diesen ‘Überschuss’ in Kurzform, damit die geleistete Vorarbeit nicht umsonst war. Außerdem wäre es schade, euch die geplanten Themen gänzlich vorzuenthalten.