This Is Fine — 2016: das Videospiel
Dieses Jahr erlangte ein Comic aus dem Jahr 2013 erneut die Aufmerksamkeit des Internets. In “This Is Fine” von K.C. Green ist ein Hund zu sehen, der in einem brennenden Raum sitzt. Seelenruhig trinkt er seinen Kaffee und redet sich selbst ein, dass alles in Ordnung sei. Es ist ein Comic, dessen lethargische Gelassenheit im Angesicht einer schrecklichen Realität gerade in diesem Jahr großen Anklang fand und wurde zum Meme. 2016, ein Jahr nicht enden wollender Promi-Tode, humanitärer Katastrophen und politischer Rechtsbewegungen.
Doch diese Interpretation wurde selbst Green zu viel. Nein, es ist nicht alles in Ordnung und es lässt sich nicht alles mit einem zynischen Kommentar beiseite wischen. Der Hund stirbt am Ende und dieses Schicksal steht auch uns bevor, wenn wir sein Verhalten als Vorlage und nicht als Warnung verstehen. Und so variierte er seinen Comic, ließ seinen Protagonisten reagieren, ließ ihn das Feuer endlich löschen. Der Schaden war zwar angerichtet, aber immerhin ist noch jemand da, der ihn irgendwann reparieren kann.
This Is Fine von Nick Kaman ist ein kurzes Spiel, das eine weitere Interpretation des Comics liefert. In seine eigenen Worten fängt es das Gefühl ein, das er nach der diesjährigen Präsidentschaftswahl hatte. Die bittersüße Pointe landet irgendwo zwischen den apokalyptischen Prognosen und hoffnungsvollen Kampfaufrufen und passt damit nicht nur zur politischen Lage in den USA. Nur eins ist klar: durch Rumsitzen und Kaffee trinken ändert sich nichts.