A MAZE. / Berlin 2016: Die Höhepunkte vom Freitag

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Auch am Freitag verteilten sich die Vorträge auf der A MAZE zu kulturellen wie technischen Aspekten von Videospielen auf die Räumlichkeiten des Haubentaucher und des Ambulatoriums. Dank der Livestreams und Aufzeichnungen bei Voice Republic werden die Inhalte auch Ferngebliebenen zugänglich gemacht. Die folgenden drei Vorträge zählten meiner Meinung nach zu den interessantesten des abschließenden Konferenz-Tages.


Winnie Song: “The Necessity of Violence”

Gewalt ist ein Teil von uns allen und Videospiele sollten die verschiedenen Formen von Gewalt darstellen, erkunden und hinterfragen. Winnie Song macht das nicht nur in diesem Talk, sondern auch in Badblood, das zwei Personen in ein tödliches Versteckspiel versetzt. Dieser Denkansatz stellt einen spannenden Kontrast zur kompletten Ablehnung von Gewalt in Spielen dar. Einen Tag zuvor sprach Jay Tholen unter dem Titel “Kindness is Power: Loving Your Enemies” noch über die Philosophie hinter seinem gewaltfreien Adventure Dropsy.


Patrick Jarnfelt: “The Power of Love in Games”

Die diesjährige A MAZE. / Berlin zeichnete sich nicht nur durch eine hohe Penisquote, sondern auch durch viel Reflexion zu den Themen Liebe, Romantik und Sex aus. Nach Robert Yang widmete sich am Freitag Copenhagen Game Collective-Mitgründer Patrick Jarnfelt jener emotionalen Vielfalt, an der es in Spielen noch allzu oft mangelt. Anstatt jedoch harsche Kritik auszuteilen, lobte er Titel wie Firewatch und That Dragon, Cancer für ihre individuellen Ansätze, menschliche Regungen abzubilden, und gab dem Publikum Ideen mit, wie auch Sex mit seinen unterschiedlichen Facetten dargestellt werden kann – etwa als erstmalige, von Unsicherheit geprägte Erfahrung oder als überschwänglich-lustvolles Erlebnis. Gleichsam enthusiastisch lud Jarnfelt anschließend das gesamte Publikum ein, im Juni zum Lyst Summit nach Norwegen zu kommen, um mit ihm und anderen interessierten Menschen neue Konzepte für spielerisch erfahrbare Gefühle zu entwickeln.


Alistair Aitcheson: “Inspiring Inventive Play with Social Installations”

Cheater sind die allerschlimmsten Menschen auf der Welt, richtig? Falsch! Dieser Meinung ist zumindest der mit einem wunderschönen Namen gesegnete Alistair Aitcheson bei seinem Talk über “soziale Installationen”. Mit seinen viel physischen Raum einnehmenden Spielen erkundet er vor allem die Interaktionen, die über den Bildschirm hinaus gehen. Dazu zählt auch das Schummeln, Uminterpretieren und Brechen von Regeln. Im schon zum zweiten mal auf der A MAZE. / Berlin ausgestellten Codex Bash etwa entdecken die Spieler_innen immer wieder unvorhergesehene Methoden, um Aitcheson Puzzles zu lösen.


Das waren nur drei von 50 Talks, Panels und Workshops der diesjährigen A MAZE. / Berlin. Zusammen mit den vorgestern aufgelisteten bleiben damit immer noch 44 von ihnen zu Unrecht ohne Erwähnung. Spannendes wie “Diversity in Games” von Agnieszka Mulak und Hubert Sobecki oder die Mischung aus Vortrag und Performance “Enter the void: Videogames and nothingness” der letztjährigen Preisträgerin Llaura Dreamfeel. Wer weiter stöbern möchte, findet sämtliche Aufzeichnungen auch online und sicherlich auch bald auf dem YouTube-Kanal der A MAZE.