Herzschmerz und Handicaps: Katawa Shoujo
Wir schreiben das Jahr 2000. Ein japanischer Anime-Künstler namens Raita tut, was Zeichner den lieben langen Tag so tun, und fertigt spaßeshalber eine Anzeige für eine nicht existierende Dating-Simulation an. Schnitt ins Jahr 2007: Die Zeichnung landet – von einem Amerikaner eingefärbt und übersetzt – irgendwo im Abgrund des Internets. Die Affinität zu Kuriosem sorgt bei ein paar 4chan-Besuchern für genug Begeisterung, um eine tatsächliche Umsetzung des groben Konzepts in Angriff zu nehmen. (…)
Out There Somewhere
Ohne Out There Somewhere in Bewegung gesehen zu haben, könnte der Eindruck entstehen, es wäre nur ein weiterer hübsch verpixelter Puzzle-Plattformer. Tatsächlich ist das neueste Spiel des brasilianischen Studios Miniboss eine gelungene Hommage an Portal und Cave Story gleichermaßen und schlicht eines der charmantesten Spiele, das ich in letzter Zeit gesehen habe. (…)
Co-Op
Es hätte nicht viel gefehlt, und das Freewaregame Co-Op wäre in den Tiefen von WordPress verschollen gegangen. Das passiert manchmal, wenn ich etwas entdecke, rasch einen Artikel anlege und dann eben so schnell das Interesse wieder verliere.
Im Fall von Co-Op hat das allerdings weniger mit Qualitätsmängeln zu tun, sondern mit der Tatsache, dass es zwei Spieler im selben Raum voraussetzt. (…)
Forget Me Not Annie
Annie liebt Howard. Howard liebt Annie. Howard ist ein gigantischer Teddybär und Annie kann Objekte per Gedankenkraft bewegen.
Forget Me Not Annie (Download) ist zu gleichen Teilen Horror im Stil von Amnesia und First-Person-Puzzlespiel mit angesagter Platztauschmechanik. Annie wandert durch ein verlassenes Krankenhaus, löst (recht simple) Schalterrätsel, indem der Teddybär Howard mit Rechtsklick beschworen und per Telekinese im Raum verschoben wird. (…)
Blut, Gedärm und Schenkelklopfer: Shank 2
Wer in einem Videospiel noch nie mit einem kalten Fisch einen Widersacher brutal ins Koma geprügelt hat, der hat noch nicht gelebt. Zum Glück passiert das bei Shank 2 nach einer Dreiviertelstunde Spielzeit, damit man sich den Rest nicht antun muss. (…)
Spirits für Mac
Das Lemmings-Prinzip ist so einfach wie genial: Eine Horde blind flanierender Idioten muss durch richtungsweisende Eingriffe ans Ziel geführt und dabei vor dem sicheren Tod bewahrt werden. Die fleißigen Bienchen der Berliner Indie-Schmiede Spaces of Play haben darauf aufgebaut und neben der Beeinflussung der Elemente niedliche Laubblätter-Geister-Pilz-Sporen-Wesen mit in den Topf geworfen. (…)
They came from Verminest
Man muss Locomalito einfach lieben. Seine aus Liebe zum Medium und aus Prinzip als Freeware veröffentlichten Spiele sind immer eine gute Gelegenheit, aufzupassen. Weil Qualität.
Gestern veröffentlichte er sein jüngstes Projekt, einen Liebesbrief an Galaga und billigen Science Fiction der 50er Jahre, They Came From Verminest. Also, 3D-Brille aufsetzen, durchs All schießen, folgenden wundervollen Live-Action Trailer ansehen und ein paar Insekten aus dem Weg räumen. (…)
The Cat that Got the Milk
Hallo. Mein Name ist Fabu und ich wurde getäuscht. Das prangere ich an. Ich wollte eine realistische Katze-auf-der-Suche-nach-Milch-Simulation und bekam Tron auf Abwegen. Aber, okay, ich will mich gar nicht beschweren, denn The Cat that Got the Milk (PC / Mac) macht durchaus Spaß und lässt sich in fünf bis zehn Minuten durchspielen. (…)
Rundenbasierte Blitzverlosung: Frayed Knights
Wer hat sich nicht beim Lesen meines Reviews zum fabelhaften, rundenbasierten Oldschool-Rollenspiel Frayed Knights gedacht: “Hätte ich doch nicht alles Geld für Heizung und Indie Bundles ausgegeben, wäre doch bloß was übrig, um ein merkwürdiges Spiel aus den Tiefen des Internets zu kaufen!”
Wir haben Mitleid und verlosen daher unter allen Kommentaren zwei Mal Frayed Knights. (…)
Analogue: A Hate Story
Bis ich Christine Loves erstes kommerzielles Projekt Analogue: A Hate Story nicht ein zweites Mal durchgespielt hatte, wusste ich wirklich nicht, was ich schreiben sollte. Christine Love hat mich mit Digital: A Love Story und Don’t take it personally, babe als eine der interessantesten und zugänglichsten Autoren von Interactive Fiction begeistert. (…)
Masked
Masked ist ein schön düsteres, in Adventure Game Studio entstandenes Escape-The-Room Adventure von Lewis Denby.
“Everyone fears being trapped. The idea is terrifying. So why don’t more room-escape games play on these sorts of primal emotions? Heck, I’d be happy if some bothered to try anything interesting with storytelling at all.”
Recht hat er. (…)
SCP-087
Objekt SCP-087, ein unbeleuchtetes Treppenhaus, befindet sich am Campus von █████████. Der zu SCP-087 führende Eingang ist aus verstärktem Stahl aufgebaut und wurde mittels eines elektronischen Schlosses gesichert. Er wurde von außen verkleidet, um den Abstellkammern im Rest des Gebäudes zu ähneln. Die Sperrvorrichtung am Türknauf entriegelt sich nur dann, wenn bei Benutzung des Schlüssels genau ██ Volt Elektrizität zugeführt werden.
Frayed Knights
In einer Welt vor unserer Zeit penetrierten Pfeile die Knie ganzer Heldengruppen rundenweise. Frayed Knights entspringt einer alternativen Realität, in der rundenbasierte Rollenspiele aus der Egoperspektive wie Might & Magic und Wizardry nicht abgelöst wurden von Elder Scrolls und Dragon Age.
Dass Frayed Knights trotz (im Grunde genommen) uralter Spielmechaniken, einem problematischen Interface und einer 3D-Grafik aus der Vorzeit Spaß macht, liegt an guten Ideen für Rollenspielsysteme und einem Sinn für Humor. (…)
Game Over, Man: Pineapple Smash Crew
Lieutenant Fabu starb als erster. Eine explodierende Weltraummade zerfetzte ihm das Gesicht. Sergeant Matze ging im Kreuzfeuer eines Killerroboters zu Boden. Es sind keine 10 Minuten vergangen und schon hat mir der Arcade-Shooter Pineapple Smash Crew das Herz gebrochen.
Mit Lasern und Granaten in allen erdenklichen Formen, Farben und Geschmacksrichtungen muss sich eine Vierergruppe sprücheklopfender Space Marines im Stil von Cannon Fodder durch Weltraumstationen schießen. (…)
Hack, Slash, Loot
Ich kam bis zur zweiten Dungeon-Ebene, dann stach mich ein Skorpion und zwei Orks verprügelten mich mit Stöcken. Seitdem Roguelikes 2011 populär geworden sind, wird versucht, das Prinzip des komplexen, rundenbasierten Dungeoncrawlers, der ohne Speicherfunktion Helden verschlingt, auf eine simplere Ebene herunterzubrechen.
Neuestes Beispiel ist Hack, Slash, Loot, das komplexes Inventar- und Charaktermanagement durch schnelle Kämpfe und ASCII-Optik mit putzigen Pixeln ersetzt, dabei aber die Faszination am Roguelike missversteht. (…)