Ein Zitat der französischen Schriftstellerin Anaïs Nin war das Thema des Global Game Jam 2014, der vom 24. bis zum 26. Januar in aller Welt stattfand: Wir sehen die Dinge nicht, wie sie sind, wir sehen sie so, wie wir sind. In Iris interpretieren die Entwickler Damon Chandler und Saam Pahlavan dieses Motto allzu wörtlich. (…)
Ninja Torappu: Die Grube der Gier
Habgier gilt als eine der sieben Todsünden und ist damit ein Vergehen, das nach dem Katechismus der katholischen Kirche ewige Höllenstrafen nach sich zieht. Habgier ist außerdem bei Fällen von zu hohen Managergehältern oder Steuerhinterziehung der perfekte Erklärungsansatz für politische Parteien – schließlich müssen sie so die Schuld nicht in einem mäßig funktionierenden Wirtschaftssystem, sondern in der Verkommenheit einzelner Personen suchen. (…)
Chucky Mendoza and the Curse of the Pharaoh
Die Archäologie ist eine wissenschaftliche Disziplin, die darin besteht, zu recherchieren und Staub wegzupinseln. Wollte ich als kleiner Junge neben Feuerwehrmann und Astronaut noch unbedingt Archäologe werden, öffnete mir erst im Jahr 2002 ein zweistündiges TV-Spektakel die Augen. Darin sollte ein Mini-Roboter namens Pyramid Rover einen Geheimgang in der Cheops-Pyramide untersuchen, entdeckte aber nichts weiter als einen Steinblock. (…)
Candy Jam: Candy Escape Goat Saga
Das Entwicklerstudio King ist darauf spezialisiert, das Spielprinzip leicht verdaulicher Casual Games für eigene Spiele zu kopieren und selbige auf Facebook und anderen Plattformen einem Massenmarkt zugänglich zu machen. Das wäre an sich nicht so ungewöhnlich, wäre da nicht die unternehmenseigene Politik, die Namen dieser Titel mit Händen und Füßen gegen angebliche Urheberrechtsverstöße zu verteidigen. (…)
Was hast du gegen Pudding? The Floor is Jelly
“Was wäre”, fragt The Floor is Jelly mit leuchtenden Augen, “wenn der Boden aus glibberigem, glubschigem, flabberigem Gelee gemacht wäre?” Diese Frage beantwortet es in seinen ersten 15 Sekunden. Dann setzt es sich in die Ecke und hat nichts mehr zum Gespräch beizutragen. (…)
Fünf Fakten über Displaced
Review: Stick it to The Man
„It all started yesterday – ordinary day like any other – until I got hit on the head.”
Es ist mal wieder einer dieser Tage, an denen ich nicht hätte aufstehen, mich lieber unter der Papierdecke verkriechen, das Kartonkissen auf meinen Kopf pressen und alles, alles andere ignorieren sollen. Aber die Miete will nun mal bezahlt werden, und es gibt wahrscheinlich Schlimmeres, als sich tagein, tagaus von lethargischen Kollegen irgendwelches Gerümpel auf den Kopf werfen zu lassen – solange nur die Helme halten, was sie versprechen. (…)
Ludum Dare 28: Blomster
Blomster ist ein bedrückendes Spiel. Es steckt mich in die Haut eines kleinen jungen mit Quadratschädel, der allein in einer Höhle umherirrt und weder weiß, wie er dort hineingeraten ist, noch, wie er wieder herauskommen soll. Während ich zunächst nur von Tür zu Tür irre und seltsame Pflanzen mit Gesicht pflücke, finde ich bald einen leuchtenden Tennisball. (…)
Freewaregame: The Art of Dying
Eigentlich bin ich ein sehr ruhiger Mensch. Ich neige nicht zu Wutausbrüchen, manchmal passieren sie aber einfach. Zum Beispiel, wenn ich etwas spiele und mich ungerecht behandelt fühle. Am schlimmsten sind aber Spiele, die mir verdeutlichen, dass nicht sie das Problem sind, sondern ich. Ich mache Fehler, nicht das Spiel. Das aber permanent. (…)
Teslagrad
Als ich kurz vor Beginn meiner Studentenzeit die ersten Schritte in meine eigene Wohnung tat, lachten mich zwei Kabel an, die aus der Wand ragten. Um herauszufinden, ob sie derzeit Strom leiten, fasste ich sie kurzerhand an, was mir nicht nur zwei kleine Brandblasen an den Fingern und ein bisschen Herzgepolter bescherte, sondern auch mein Verhältnis zu elektrischem Strom nachhaltig beeinflusste. (…)
Alphalevel: Volt
Kurz bevor Volt mit den anderen Batterien eingestampft und recycelt werden konnte, entkam er mit einem wagemutigen Sprung seinem sicheren Tod. Da Batterien nun aber oftmals beinlos sind, schwingt ihr euch stattdessen – logischerweise – mit elektrischen Strahlen der Freiheit entgegen und weicht dabei allen möglichen Hindernissen aus.
Spieltechnisch handelt sich bei Volt demnach um einen typischen Puzzle-Platformer, welcher unter anderem durch das physikbasierte Trennen der Strahlen gewisse Ähnlichkeiten zu Cut the Rope aufweist. (…)
Ludum Dare 28: One Arrow
Eltern, sperrt eure Kinder ein, die Tiere des Waldes sind los! Ich rede nicht von Bambi, Klopfer oder dem schüchternen Stinktier Blume — ich spreche von schrecklichen Monstern, fliegenden Riesenmäulern, Teufeln in Menschengestalt. Das einzige, was zwischen uns und der Herrschaft der Höllenkreaturen steht, ist eine blauhaarige Frau mit einem Bogen und nur einem Pfeil. (…)
Ludum Dare 28: Underbyte
Glitch-Welten gehören zu den am wenigsten erforschten Gebieten in Videospielen. Sie sind nicht Teil der regulären Spielwelt, sondern entstehen erst, wenn ein unvorhergesehener Fehler geschieht. Immer dann, wenn Spieler durch Böden fallen oder durch Wände gedrückt werden, die eigentlich unpassierbar sind, gelangen sie in einen Limbus aus Programmcode-Versatzstücken – auf dem Bildschirm äußert sich das häufig als unzusammenhängende Ansammlung einzelner Texturen und Objekte aus dem Spiel. (…)
Ludum Dare 28: A Sword Game
Schwerter gehören zu den am meisten eingesetzten Videospiel-Waffen. Eine akurate Schwersteuerung, die sich realistisch anfühlt, gibt es dennoch bis heute nicht – trotz Wii und Kinect. Schwerter sind aber auch in der Wirklichkeit schwierig handzuhaben. Vielleicht ist es daher nur realistisch, wenn das auch im Videospiel so ist, dachte sich der Entwickler Droqen. (…)
CrashTV
Röhrenfernseher sind einfach niedlich. Sie sind klobig und manche besonders in die Jahre gekommenen Modelle bilden an ihrer Frontseite aus zahlreichen Schaltern und Knöpfen beinahe so etwas wie ein Gesicht. Sie reagieren, wenn sie geschlagen werden, Taschentücher und Haare bleiben an ihnen kleben. Manchmal brummen sie im Standby-Modus zufrieden vor sich hin. (…)