Autor: Markus Grundmann

Markus Grundmann

Lords of Xulima: Fantastisch gewöhnlich

Manchmal habe ich das Gefühl, es gibt kaum ein Literatur-Genre, das einfallslosere Titel hervorbringt als Fantasy. Ein Blick in die Amazon-Bestsellerliste offenbart neben den Wälzern von George R. R. Martin und J. R. R. Tolkien Werke mit Namen wie „VampireWolfe: Schwarze Vergangenheit“, „Nachtschattenherz“ oder „Die Macht der Magier“. Allein deshalb meide ich solche Bücher. (…)

Ludum Dare 31: a TV Show or a One Screen Game

Der Rubin 401 galt in der Sowjetunion als äußerst zuverlässiger Fernseher. Mit seinen Drehknöpfen und seinem rustikalen Holzgehäuse versah er seinen Dienst anstandslos teils über Jahrzehnte. Wahrlich, der Rubin 401 ist so etwas wie die Kalaschnikow unter den Fernsehgeräten. Zeit, dem Gerät ein Spiel zu widmen, dachten sich Marat Arutyunow, Anton Vasiliev, Jane Katsubo, Timofey Mazurenko, Andrey Salik und Alexy Tikunov. (…)

Ludum Dare 31: OMNI

Zwischen der Realität und den Welten in unseren Bildschirmen verlaufen die Grenzen eher fließend. Wer kennt nicht das Phänomen, eine Fliege, die sich auf dem Monitor niedergelassen hat, einfach wegklicken zu wollen? Wer möchte nicht manchmal den Bildschirm kippen oder drehen, damit ein bestimmtes Objekt an eine andere Stelle rutscht? Auch die Sprites in unseren Monitoren haben dieses Gefühl, weiß Entwickler Noah Ratcliff. (…)

Ludum Dare 31: A Very Short Age of Very Small Empires

Die Geschichte der Menschheit ist vollkommen erforscht – aus Videospielperspektive zumindest. Irgendwann erschien aus dem Nichts ein bereits verheiratetes Ehepaar, das sich auf der grünen Wiese niederließ und sich vermehrte. Seine Kinder hackten Holz, züchteten Schweine, schlugen auf Steine und sorgen so innerhalb kürzester Zeit für noch mehr Häuser und noch mehr Bevölkerung. (…)

Ludum Dare 31: Tiny Thermopylae

Die Thermopylen waren einst eine strategisch wichtige Engstelle zwischen dem Malischen Golf und Innergriechenland. Um 480 v. Chr. fand dort die Schlacht bei den Thermopylen statt, bei dem ein persisches Heer unter der Führung von Könix Xerxes I. die Engstelle trotz Widerstand durch ein griechisches Bündnis durchbrechen konnte. Die Schlacht bot die Vorlage für einen Comic von Frank Miller und später auch für Zack Snyders Spielfilm 300. (…)

Ludum Dare 31: Kram Keep

Erinnert sich außer mir eigentlich noch jemand an den großen Preis mit Wim Thoelke? Die Quizsendung rangierte bis 1993 in meiner kindlichen Werteskala deutlich über Wetten, dass..?, ich liebte die von Loriot geschaffenen Zeichentrickfiguren Wum und Wendelin, fand den Moderator sympathisch und war stets beeindruckt von einer riesigen Videowand, die aus einer Vielzahl von Fernsehern zusammengebaut schien. (…)

Ludum Dare 31: Pengie

Seit 1991 vergibt die im amerikanischen Cambridge erscheinende Zeitschrift „Annals of Improbable Research“ den Ig-Nobelpreis – eine Auszeichnung, die wissenschaftliche Leistungen ehrt, die besonders zum Lachen sind. Im Jahr 2005 bewiesen die Juroren mit ihrer Wahl hervorragenden Geschmack, denn sie ehrten die Forscher Victor Benno Meyer-Rochow von der International University Bremen und zwei seiner Amtskollegen. (…)

Ludum Dare 31: Memories of Seasons

Neulich habe ich in einem Anflug von Nostalgie auf dem Dachboden meiner Eltern meinen alten Game Boy Advance ausgegraben. Im Zuge irgendeiner Entrümplung hatte ich ihn dort deponiert. Als ich ihn einschaltete, wurde ich überrascht – der Akku war noch teilweise geladen, das Gerät sprang an wie ein alter Traktor. Schockiert war ich nur von der Bildqualität. (…)

Ludum Dare 31: Entire Screen of One Game

Manchmal filme ich gern mit dem Handy meinen Fernseher. Was er abbildet, ist keine Überraschung, aber irgendwie doch faszinierend: ein Handy im Fernseher im Handy im Fernseher im Handy im Fernseher im Handy im Fernseher. Und so weiter, versteht sich. Mein Hirn fühlt sich wohl beim Gedanken an endlose Verschachtelung. Manchmal frage ich mich, ob die Atome unseres Universums nicht vielleicht kleine Planeten sind, auf denen wieder andere Lebewesen existieren, deren Universum ebenso unerkundet ist wie das unsere. (…)

Ludum Dare 31: Birdsong

Fischaugenobjektive bilden die Krümmung einer Kugel auf der Bildebene ab. Alle Linien, die durch diese imaginäre Kugel laufen, werden gekrümmt dargestellt, weshalb es immer so aussieht, als würde der Betrachter über einen Teil des Bildes eine dicke Lupe halten. Es ist ein großes Glück für Daniel Linssen, dass dieses Prinzip existiert – ansonsten hätte er sein Spiel Birdsong wohl niemals bei Ludum Dare 31 unterbringen können. (…)

Ludum Dare 31: ORION

Wenn ich Senioren dabei beobachte, wie sie das Internet benutzen, frage ich mich manchmal, was in ein paar Jahrzehnten wohl mein Internet sein wird. Sprich: Welche technische Innovation wird mich einmal so überfordern, dass ich nicht mehr richtig mit ihr umgehen kann? Vielleicht auch gar nicht mehr will? Ich bin jedenfalls ganz froh, dass es soweit noch nicht ist, denn noch komme ich mit technischem Fortschritt gut klar. (…)

Kreatives Nichtstun: der Inspirograph

Ich erinnere mich noch mit Freude an eines der großen Spielzeuge meiner Kindheit: den Spirograph. Er bestand eigentlich nur aus ein paar Plastik-Zahnrädern mit Löchern, die wiederum im Inneren einiger Radkränze rotierten. Angetrieben wurden sie durch die Zugkraft von Stiften, die in besagte Löcher gesteckt wurden. Wundersame Muster erstanden so – genannt Zykloide. (…)

Indies VS PewDiePie: Sky Dawgz

Ich konnte Kriegsromantik noch nie verstehen. Die heldenhaften Taten des William Wallace, dargestellt von Mel Gibson, ließen mir die Brühe im Hals bis an den Unterkiefer steigen. Jeder weiß, dass die großen Schlachten der Weltgeschichte mit Heldentum nichts zu tun hatten, viel eher schon mit Barbarei und menschlicher Grausamkeit. Trotzdem kann ich eine gewisse Faszination für Luftschlachten in Propellermaschinen nicht verleugnen. (…)

Markus Grundmann

Markus ist Jahrgang 1981 – das Jahr, in dem Ronald Reagan Präsident der USA wurde und Deutschland noch einen Kette rauchenden Bundeskanzler hatte. Seine ersten Lebensjahre verbrachte er in einer Doppelhaushälfte am Rande eines beschaulichen Hügels, auf dessen Spitze ein Alarmturm stand, der im kalten Krieg regelmäßig seine markerschütternd laute Funktion erprobte. Seinen ersten Kontakt mit Videospielen erlebte Markus in einem Österreich-Urlaub. Von der Pracht des NES geblendet, gab es danach kein Halten mehr. Seither hat Markus praktisch nicht mehr aufgehört zu spielen, nur keine Sportspiele, die mochte er noch nie. Um sich das alles leisten zu können, arbeitet Markus als Redakteur.