Autor: Nina Kiel

Nina Kiel

Sterben werd' ich, um zu leben: Life of Pixel

Retro-Gaming ist ein forderndes Hobby. Zeit und Platz gleichermaßend beanspruchend, bildet es nicht selten den Lebensmittelpunkt seiner Anhängerschaft, zieht sie hin zu Börsen, Messen und Baumarktparkplatztrödelmärkten. All jenen, die weniger investieren und trotzdem einen spielerischen Einblick in die Geschichte der Videospiele gewinnen möchten, bietet Life of Pixel dazu die Möglichkeit. (…)

Tropes vs Women in Video Games: Women as Background Decoration #2

“In this installment we expand our discussion to examine how sexualized female bodies often occupy a dual role as both sexual playthings and the perpetual victims of male violence.”

Anknüpfend an ihr vorheriges Video Women as Background Decoration, Part 1, verortet Anita Sarkeesian in ihrem zweiten Beitrag zum Thema die Objektifizierung und Sexualisierung von Frauen in einem größeren Kontext. (…)

Stolpern und sterben statt springen und rennen: Momodora III

Insgeheim bin ich Grobmotorikerin. Ungeduld und Ungeschick verschmelzen in mir zu einer trägen Masse, die sich allerdings, wenn sie erst an Fahrt gewinnt, oft verselbstständigt und lawinenartig alles niederwalzt, was sich ihr in den Weg stellt. Es sei denn, die Hindernisse setzen zur Gegenwehr an. Doch genau das das tun sie in Momodora III unermüdlich. (…)

Fwd: Fuck Everything

Am 19.08.2014 22:16, schrieb Herr Fabu:
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Fuck Everything is a dating-simulation game that concentrates the hyper-sexuality, perversity, masculinity and obscenity of present day cyber and rape culture into one fantasy world.
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Möchte das jemand übernehmen?
(…)

Auge um Auge, Zahn um Zahn: Crawl

Ein Kernelement der buddhistischen Lehre ist der Kreislauf des Lebens, eine ständige Abfolge von Tod und Geburt. Alle Geschöpfe unterliegen seiner Wirkung, jedes Dasein ist demnach befristet, wenn auch von unterschiedlicher Dauer. Dem Glauben nach werden Lebewesen durch ihr Karma an diesen Lauf der Dinge gebunden, also durch die Summe ihrer Taten, Gedanken, Gefühle und Begierden. (…)

In nur 3 Minuten zum Wunschgewicht: Narcoleptic Weight Loss Expert

Sie sind unzufrieden mit Ihrem Körper? Würden gerne aussehen wie die Stars und endlich mitmischen können in der Bürofußballliga und in der Curling-Meisterschaft Ihres Kegelclubs? Dann haben WIR genau das Richtige für Sie! Unser Narcoleptic Weight Loss Expert hilft Ihnen dabei, all diese Ziele in Rekordzeit zu erreichen – und das völlig kostenfrei! (…)

Der Berg ruft: Mountain

Menschen entspannen sich auf die unterschiedlichsten Arten. Manche flanieren durch Wälder, andere am Strand entlang. Wieder andere lauschen dem Rauschen des Meeres nicht in dessen Gegenwart, sondern vor dem heimischen Tonträgerabspielgerät. Und einige, ja einige, beobachten schwebende Berge, um zeitweise ihrem hektischen Arbeitsalltag zu entfliehen.
Mountain bietet genau diese Form der Zerstreuung. (…)

Klötzchen, streck dich: S

Als Kasimir Malewitsch 1913 sein schwarzes Quadrat malte, strebte er nicht weniger als die Befreiung der Kunst von der Gegenständlichkeit an. Und zugleich den Ausdruck von Empfindungen, die sich in dieser geometrischen Form manifestieren sollten, in der Abgrenzung zum Nichts der weißen Leinwand.
In Jóhannes G. Þorsteinssons und Kyle Halladays S wird die blanke Fläche nun zum Raum, in dem sich abstrakte Felsformationen nur durch Schatten abzeichnen, in der das Wasser als einzige organische Komponente in einer kargen Landschaft Leben allenfalls andeutet, und das Quadrat zu meiner einzigen Interaktionsmöglichkeit. (…)

Mit Rosen bedacht: Sweet Lily Dreams

Vorurteile sind unglaublich hartnäckig. So sehr man sich auch darum bemüht, einen unbefangenen Umgang mit Mensch und Ding zu pflegen, findet man doch allzu vieles auf Anhieb furchtbar und gründet diese Ansicht auf nichts weiter als flüchtigen Eindrücken, vormals schlechten Erfahrungen und bloßem Hörensagen. Und oft stellt man späterhin fest, dass man sich geirrt hat, dass das selbstgerecht gefällte Urteil ein vorschnelles war. (…)

Zurück in die Zukunft: Chronology

Der Wunsch des Menschen, Ereignisse ungeschehen machen zu können, ist so alt wie die Menschheit selbst. So alt wie der Furz beim Fernsehabend, vergessene Hosen und die deplatzierte Pasta in den Gesichtern geneigter Candlelightdinnerteilnehmer. Was wäre, wenn die Möglichkeit bestünde, einfach die Zeit zu durchreisen und so Einfluss zu nehmen auf bereits Geschehenes, ist eine häufig gestellte Frage, die nun Chronology aus der Sicht eines gescheiterten Erfinders beantwortet. (…)

Quest Tristesse: NEStalgia

NEStalgia ist ein mir fremdes Gefühl. Fernab des kleinen Kaufhauses neben meiner Grundschule und des Wohnzimmers meiner Klassenkameradin Nadine, knüpfte ich erst spät Kontakt zu Nintendos Konsolen, und auch die hatten – des Fluches der späten Geburt wegen – die 8Bit-Ära längst hinter sich. So sollte denn das nach der konsolenspezifischen Verklärung benannte MORPG seine ganz spezielle Wirkung bei mir kaum entfalten können, lockte mich aber durch sein ungewöhnliches Konzept. (…)

Oversexed and underfucked: Nacktheit im Videospiel

Im Oktober des vergangenen Jahres ging ein leises Raunen durch die Spielelandschaft. Wie ein Schwelbrand verbreitete sich der Mitschnitt einer Spielszene, befeuert auch durch Sonys unbeholfen wirkende Versuche, genau diesen Prozess durch Androhung rechtlicher Schritte zu unterbinden. Doch was war eigentlich der Gegenstand des Anstoßes? Etwas Ungeheuerliches, dessen Anblick Menschen reihenweise in Verzückung oder Schockstarren versetzte, das ob seines skandalösen Naturells diskussionswürdiger kaum sein könnte:
Eine nackte Frau. (…)

Year Walk: Schnee von gestern

Ich liebe Schnee. Schon als Kind konnte ich es kaum erwarten, die ersten, weichen Flocken am Himmel auszumachen und zu beobachten, wie sich sich allmählich auf dem Boden zu einem dichten Teppich verwoben, der sich sanft über die Landschaft legte und allen Schmutz, allen Lärm verdeckte. Dem nur ein leises Knarzen zu entlocken war, während ich Schritt um Schritt meine nun magisch verwandelte Nachbarschaft erkundete und dabei die eisige Winterluft einatmete. (…)

Fort McMoney: Ein Doku-Spiel im Herzen der Ölindustrie

Dichter Qualm dringt aus den riesigen Schloten der Raffinerien, kriecht zäh über die Minen hinweg. Nicht weit davon entfernt reihen sich die Baracken der Arbeitercamps aneinander, ebenso wie die klotzartigen Wohn- und Geschäftshäuser im Stadtkern, die von starr verlaufenden Straßenzügen umrahmt werden. Mittendrin ein Wellblechverschlag, daran ein Schild mit der Aufschrift „Centre of Hope“. (…)

Samurai Gunn: Off with their heads!

Langsam sinkt sie hinab, die glühende Sonne, und taucht alles in ein blutiges Rot. Das kalte Metall wiegt schwer in meinen Händen. Mein Kontrahent verzieht keine Miene, auch er umklammert den Griff seines Schwertes und harrt geduldig aus. Seit Stunden schon, so scheint es. Das Zirpen der Zikaden wird beständig lauter, hallt durch meinen Kopf, gerät mehr und mehr zu einem treibenden Rhythmus. (…)

Nina Kiel

In einer der hässlichsten Städte Deutschlands aufwachsend, erkannte Nina schnell die Vorzüge virtueller Abenteuer und verteilte fortan mit besonderer Leidenschaft und besorgniserregender Gehässigkeit Schwert- ebenso wie Fausthiebe. Trotz zwischenzeitlicher territorialer Neuorientierung, ist ihr diese Affinität und der nostalgisch-verklärte Blick auf alte Konsolen erhalten geblieben. Wenn sie nicht gerade damit befasst ist, Sexspiele zu rezensieren und ihr Kuriositätenarchiv zu erweitern, arbeitet sie als freie Illustratorin, Spieleentwicklerin, hält Vorträge und widmet sich ihrem Masterstudium am Cologne Game Lab.