Die Entwickler des auf Flash basierenden Plattformers Ripple Dot Zero haben eigentlich alles richtig gemacht. Es fängt bei der grafischen Oberfläche ein, in die das Spiel eingebettet wurde, geht über Grafik, Sound und Leveldesign bis hin zu den retroesquen Printanzeigen im Stil der Neunziger Jahre — alles stimmig, mit Liebe zum Detail und wirklich empfehlenswert. (…)

Es ist immer dasselbe! Alle reden von den Helden! Die Helden, die die Welt retten! Die mit dem Raumschiff irgendwo hinfliegen! Oder dem Hubschrauber! Oder dem ultimativen Cyberspacesupravehikel! Aber wer macht die eigentliche Arbeit? Hmm? HMM!? Genau, der Fluglotse, der Missionsleiter — eben der Typ, der die Fäden in der Hand hält und den sogenannten Helden sagt, was sie zu tun haben. (…)

Wenn SimCity auf Scrabble trifft, beide sich auf der “Spiele-die-mit-S-beginnen”-Weihnachtsfeier in der Wäschekammer verstecken und sich dabei gegenseitig mehr als nur befummeln, so entsteht neun Monate später der äußerst kreative Städteaufbausimulator VerboCity. Mithilfe eines zu Beginn determinierten Buchstabenarsenals müssen SpielerInnen Gebäudetypen eintippen, damit diese auf der Karte platziert werden können. (…)

Wer kennt diese Art von Situationen nicht: Man wacht früh morgens an ein Heizungsrohr gefesselt auf, neben uns eine in Rot gekleidete Dame positioniert und das eigene gesundheitliche Wohlergehen wird bis aufs Äußerste bedroht. Dieses Szenario dürfte allen hippen Menschen unter uns, die sich ihre lauwarmen Brötchen mittels Detektiv-und-Klickarbeit erschleichen, ja bekannt sein. (…)

Don’t Escape ist ein umgekehrtes Escape the Room. Als Werwolf müsst ihr eine Waldhütte so präparieren, dass sie euch in einer Vollmondnacht vom Ausbruch abhält. Der Effekt, den diese Umkehrung auf das Spiel hat, ist faszinierend. Jede Ecke der Holzhütte wird auf mögliche Fluchtwege analysiert.
Reicht es, einfach nur das Fenster zu schließen? (…)

Indiana Jones hat seine besten Zeiten hinter sich. Ausgerechnet von seinem abgenagten Skelett werdet ihr an einem Ort empfangen, dessen einziger Ausgang just hinter euch verbarrikadiert wurde. Ist es das wert? Ist der Schatz, den ihr sucht, wirklich so kostbar, dass ihr dem großen Abenteuer längerfristig Gesellschaft zu leisten bereit seid? (…)

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Ein altes Fischerdorf auf einer kleinen, abgelegenen Insel. Mitten in der Nacht steigen plötzlich Scharen von dämonischen Fischen aus dem Meer und fallen brutal über die Dorfbewohner her. Beinahe so, als wolle man sich für die seit Jahrhunderten stattfindende Verfolgung und Ausbeutung der Vorfahren rächen. Du befindest dich auf besagter Insel, musst dich gegen die schwebenden Killerfische behaupten und samt Gefolgschaft das Weite suchen. (…)

Ich dachte, Mushroom Cloud wäre ein niedliches, kleines Puzzlespiel darüber, die richtige Bombe für den richtigen Zweck einzusetzen. Die Tonnen sollen verschwinden, aber die Häuser unbeschädigt bleiben? Dann muss die Minibombe her, und für ernsthafte Landschaftsgestaltung wird dann die dicke Bombe abgeworfen.
Dann habe ich weiter gespielt und gemerkt: Nein, der Macher von Mushroom Cloud ist einfach nur fasziniert von allen möglichen Bomben. (…)

Werte informationsbegierige Zielgruppe, es folgt eine wichtige Dauerwerbeschrift: Bedingt durch die Abarbeitung eines schier endlosen Mini(malismus)-Spiele-Vorrats, den alltäglichen Bundle-Wahnsinn, die unethischen Klonexperimenten im Superkeller und Fabus grandiose Spionageaktion konnten auch diesen Monat nicht alle Aufgaben erledigt werden. Mit Unterstützung der liebenswürdigen Kollegen Filitz und Kogel präsentiere ich euch auch diesen Monat wieder einige interessante Perlen der digitalen Spielekultur, die nur sporadisch in unseren Blick gerieten. (…)

“We tried to focus on the feel of the world and the ambience to make it seem like a nice place to wander around.”

Der charmante Plattformer Leaf Me Alone von Mark Foster und David Fenn konnte beim 26. Ludum Dare in der Kategorie “Jam” (72 Stunden, Teamarbeit erlaubt) den ersten Platz belegen. (…)

“Woof woof!”

Das One-Button-Flashgame Moon Waltz erzählt die Geschichte eines ungemein gutmütigen jungen Mannes auf dem Weg zum Zigarettenautomaten. Die einzig mögliche Eingabe, ein Druck auf die Leertaste, steuert hier aber nicht etwa besagten Mann, sondern die Wolkendecke am Himmel: Wird sie auseinander gerissen, kommt der grelle Vollmond zum Vorschein – aus Mensch wird Werwolf, aus gemütlichem Schlendern eine Schneise der Zerstörung. (…)

“Remember that game you played in high school but forgot about through college?”

Bevor Super Meat Boy zum De-Facto Genrestandard für irrsinnig schwere Plattformer wurde, hielt N oder “das Ninja Game” diesen Titel. Vor über acht Jahren stürmten die Macher Metanet Flashportale und gewannen einen Preis bei den noch jungen IGF-Awards mit ihrem Spiel über einen hüpfenden Ninja in immer schwerer werdenden Todesfallen-Levels. (…)

Ninja Virus sieht auf den ersten Blick natürlich aus wie ein Ninja Gaiden für den Browser. Aber das wäre zu einfach, denn was wir hier haben, ist Spiel gewordene Konsumkritik. Der Ninja kämpft nicht nur mit seinem Schwert gegen Dämonen, sondern sammelt auch noch neue Waffen auf. Zuerst stellen sie eine ganz klare Verbesserung zum traditionellen Schwert da. (…)

Ninja Twins sind eigentlich genau so wie alle anderen Zwillingspaare, nur dass die meisten Zwillinge nicht sterben, wenn sie ineinander rennen, sondern sich Hallo sagen oder Umarmen oder sowas. Die tödliche Ninjazwillingsberührung ist für die Betroffenen nicht allzu praktisch, als Kernidee eines Puzzlespiels darüber, zwei schatzsuchende Ninjas gleichzeitig zu steuern aber ziemlich knifflig. (…)