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Ludum Dare 30: Awe

Das im Jahr 1894 erschienene Brockhaus Konversations-Lexikon bezeichnet Ehrfurcht als den höchsten Grad der Ehrerbietung und „das Gefühl der Hingabe an dasjenige, was man höher schätzt als sich selbst, sei es eine Person oder eine geistige Macht, wie Vaterland, Wissenschaft, Kirche, Staat, Menschheit, Gottheit“. Ob das Entwicklerteam von Oddly Shaped Pixels (der Entwickler R3nD und seine zwei Katzen Chelsea und Kira) diese Definition gelesen hat, darf bezweifelt werden. (…)

Ludum Dare 30: Holodeck Adventures

Wie mag die Erfindung des Holodecks wohl ablaufen? Wird es dann immer noch besorgte Eltern geben, die ihre Kinder anhalten, doch lieber mehr Zeit an der frischen Luft zu verbringen als in diesen künstlich erzeugten Realitäten? Und werden die Kinder dann ihren Eltern erklären, dass der synthetisch erzeugte Sauerstoff im Holodeck sich durch nichts von dem real existierenden Gas unterscheidet? (…)

Ludum Dare 30: RED Thread

In Ostasien steht ein roter Faden für eine schicksalhafte Liebesverbindung zwischen zwei Menschen. 紅線 heißt dieser Faden auf chinesisch und es geht die Mär, Liebende seien durch ihn an ihren Knöcheln verbunden. Weil noch niemand einen solchen Faden gesehen hat, ist er natürlich unsichtbar. Weil aber auch unsichtbare Fäden reißen können, müssen sich jene, die eine solche Verbindung zwischen sich sehen, stets darum bemühen, sie aufrecht zu erhalten. (…)

Ludum Dare 30: Whiteout

Es ist ziemlich leicht, sich in den Polargebieten dieses Planeten zu verirren. Das liegt nicht nur daran, dass dort alles mehr oder weniger gleich aussieht, sondern auch an einem meteorologischen Phänomen, das den Namen Whiteout trägt. Der Effekt entsteht bei der Reflexion des Sonnenlichts durch die Schneedecke. Er hat zur Folge, dass sich in der menschlichen Wahrnehmung der Kontrast der Umgebung stark verringert – ein Horizont ist nicht mehr sichtbar. (…)

Ludum Dare 30: Computer, Open That Door!

Die unbesungenen Helden der Sternenflotte? Es sind nicht die namenlosen Offiziere in roter Uniform, die jeder Weltraumgefahr als erste zum Opfer fallen. Auch nicht die zahllosen Ingenieure, die tagein tagaus die endlosen Wartungskorridore durchklettern, um phasenverschobene Plasmakonverter zu justieren. Selbst die seelenlosen Felsen, die lediglich zur Illustration fremder Welten dienen, haben ihre Fans. (…)

GBJam 3: Zömbies

Derzeit beklagen vor allem Medienmenschen mehr und mehr eine gewisse popkulturelle Übersättigung mit Zombies. Sie tauchen in Filmen auf, in Spielen, Comics, ja sogar in Büchern. Nichts kann sie stoppen, so scheint es. Ich persönlich kann von Zombies gar nicht genug bekommen. Deshalb macht es mir überhaupt nichts aus, dass der Entwickler rxi (Dungeon, Doubt) für den GBJam Zömbies programmiert hat, ein Zombie-Ballerspiel in schönster, vierfarbiger 2D-Draufsicht. (…)

GBJam 3: Disper

Amnesie ist immer ein besonders unkreativer Anfang für eine Videospielgeschichte, dient sie doch lediglich dazu, zu erklären, warum der Spieler am Anfang genauso wenig über die Spielwelt weiß wie der Protagonist selbst. Zu den Hochzeiten des Game Boy gab es dieses Erklärungsproblem noch gar nicht. In Fortress of Fear etwa pflanzte Entwickler Rare einfach einen Ritter in eine zweidimensionale Landschaft voller generischer Monster – den meisten Spielern genügte das. (…)

Auge um Auge, Zahn um Zahn: Crawl

Ein Kernelement der buddhistischen Lehre ist der Kreislauf des Lebens, eine ständige Abfolge von Tod und Geburt. Alle Geschöpfe unterliegen seiner Wirkung, jedes Dasein ist demnach befristet, wenn auch von unterschiedlicher Dauer. Dem Glauben nach werden Lebewesen durch ihr Karma an diesen Lauf der Dinge gebunden, also durch die Summe ihrer Taten, Gedanken, Gefühle und Begierden. (…)

Noir Syndrome: Linearität trotz Prozedualität

Schade. Das ist das einzige Wort, was mir nach einer Stunde mit dem Detektiv-Spiel Noir Syndrome zu sagen bleibt. Das Vorhaben des Entwicklerteams Glass Knuckle, eine Art Pixel-Geschwisterchen von L.A. Noire zu erschaffen, die eine prozedural generierte Rumschnüffelgeschichte beinhaltet, ist in meinen Augen auf vielfältige Weise misslungen. Aber alles der Reihe nach. (…)

Vindicator – Uprising: Christopher Walken in Pixelform

Im Jahr 1995 schuf Regisseur Gregory Widen den Film The Prophecy, der in der deutschen Synchronfassung den Titel God’s Army trug. Der Streifen erzählte eine wilde Räuberpistole über rebellierende Engel, die sich gegen ihren Herrn auflehnen. In der Hauptrolle: Christopher Walken als Erzengel Gabriel. Die Handlung ist wirr, absurd und äußerst gotteslästerlich. (…)

Die Götterdämmerung am Horizont: Gods Will Be Watching

Ein Tag hat nur 24 Stunden, eine Stunde nur 60 Minuten und eine Minute nur 60 Sekunden. Die Erfindung der Zeit teilt das Leben von uns Menschen in kleine Häppchen ein. Wir, die wir nicht nur Geld verdienen, sondern uns zum Wohle der Gesellschaft im Idealfall auch noch selbst verwirklichen wollen, müssen uns darin üben, diese Zeit sinnvoll einzuteilen. (…)

Der Berg ruft: Mountain

Menschen entspannen sich auf die unterschiedlichsten Arten. Manche flanieren durch Wälder, andere am Strand entlang. Wieder andere lauschen dem Rauschen des Meeres nicht in dessen Gegenwart, sondern vor dem heimischen Tonträgerabspielgerät. Und einige, ja einige, beobachten schwebende Berge, um zeitweise ihrem hektischen Arbeitsalltag zu entfliehen.
Mountain bietet genau diese Form der Zerstreuung. (…)

Klötzchen, streck dich: S

Als Kasimir Malewitsch 1913 sein schwarzes Quadrat malte, strebte er nicht weniger als die Befreiung der Kunst von der Gegenständlichkeit an. Und zugleich den Ausdruck von Empfindungen, die sich in dieser geometrischen Form manifestieren sollten, in der Abgrenzung zum Nichts der weißen Leinwand.
In Jóhannes G. Þorsteinssons und Kyle Halladays S wird die blanke Fläche nun zum Raum, in dem sich abstrakte Felsformationen nur durch Schatten abzeichnen, in der das Wasser als einzige organische Komponente in einer kargen Landschaft Leben allenfalls andeutet, und das Quadrat zu meiner einzigen Interaktionsmöglichkeit. (…)