Ein Wolf fraß meine Hosen. Und es folgte der beste Videospielmoment, den ich seit Monaten hatte: Eine panische Suche nach neuen Beinkleidern — schon ohne Apokalypse schwer genug! — in einem verlassenen Dorf, dessen Bewohner zwar liebend gerne Hemden in Schubladen vergraben, aber auf keinen Fall Hosen. The Long Dark hat mich dazu gebracht, für eine Hose zu beten. (…)
Rain World: Nach mir die Sintflut
Ist es eine Katze? Ist es eine Schnecke? Ja! Der zweidimensionale Survival-Platformer Rain World hat mein zweitliebstes Videospiel-Genexperiment aller Zeiten zur Spielfigur, nur knapp geschlagen von dem aus Fleischresten zusammengekneteten Super Mario aus Spore. Ich war tatsächlich vom ersten Moment an hin und weg, als ich die Screenshots sah, doch das Leben als Katzenschnecke ist entgegen der süßen Bilder kein Zuckerschlecken. (…)
5 aus 16: Harald
Hallo, Jahresende jetzt! Abermals ist dies eine willkommene Zeit, um ein Fazit zu ziehen. Viele machen das. Ganz oft sagen dann die vielen, dass 2016 ganz furchtbar war. Aber eigentlich nur, wenn man weiß, was in der Welt so vor sich gegangen ist. Wer sich stattdessen in einem Atomschutzbunker mit den Spielen verschanzt hatte, die in den kommenden Tagen auch die Toplisten der Superlevel-Autorinnen und -Autoren ausfüllen werden, wird 2016 sicher in besserer Erinnerung behalten. (…)
5 aus 16: Daniel
Alphalevel: RimWorld
Mir wurde einmal unterstellt, bei jedem Gespräch über Spiele, das lange genug andauert, irgendwann Dwarf Fortress zu erwähnen. Und ich muss zugeben: Das ist durchaus möglich, ist Dwarf Fortress doch eines der Spiele, das mich am intensivsten umtreibt. Ich liebe diese Komplexität, die keinen anderen Zweck erfüllt, als immer noch absurdere Sachen passieren zu lassen. Es ist fast schon alltäglich, dass ein Zwerg sich das Genick bricht, weil er auf dem Blut seiner erlegten Feinde ausrutscht und ich unsere Festung an einer ungünstigen Stelle abschüssig angelegt habe. Und die niedlichen Kätzchen, die sich zu Tode kotzen, weil sie in Tavernen Alkoholpfützen auflecken, waren vielleicht unerwünschtes Verhalten, aber trotzdem denkwürdig. (…)
No Man’s Sky: Wir sind das Ruhrgebiet
Entschuldigt, 65daysofstatic. Ihr habt mit eurer musikalischen Untermalung des größten Hypes des Jahres ganze Arbeit geleistet und eine wunderbar dichte wie abwechslungsreiche Soundkulisse für den Trek durch das Universum geschaffen. Eure Arbeit ist so gut, dass man fast vergessen kann, dass euer Bindeglied zwischen Electronica und Postrock – wie auch No Man’s Sky selbst – prozedural generiert wird und damit in zufälliger Zusammensetzung aus den Boxen schallt. (…)
ADR1FT: Einfach mal die Aussicht genießen
Im Weltall ist kein Problem so schlimm, als dass man es nicht noch schlimmer machen könnte, behauptet Chris Hadfield. Er muss es wissen. Schließlich ist der Kanadier nicht nur ein weltberühmter “David Bowie”-Cover-Artist, sondern er flog auch bisher zwei Mal ins Weltall. Es ist seine ruhige und besonnene Art, mit der er mögliche Probleme des Astronautenleben in seinem TED-Talk schilderte und anging, an die ich denken muss, als ich im Körper von Alex Oshima erwache und auf die Trümmer der Raumstation Northstar IV blicke. (…)
The Lost Levels: 04/2016
Guten Tag, werte Leserschaft. Dem Stammleser dürfte aufgefallen sein, dass die Quantität der Artikel auf Superlevel in den letzten Wochen etwas abnahm. Das liegt nicht etwa an Lustmangel unsererseits. Nein, wir müssen inzwischen einfach mehr mit der Zeit haushalten, die uns für dieses Projekt zur Verfügung steht. Hinzu kommt, dass Markus Grundmann uns verlassen hat, um bei GIGA Mammuts und Plünderer jagen zu können. (…)
The Flame in the Flood: Stillstand ist der Tod
Musik: Chuck Ragan – The Flame in the Flood
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“Do not idle” mahnt das Schild, neben dem als unmissverständliche Warnung ein Skelett liegt. In der sterbenden Welt von The Flame in the Flood gibt es keinen Ort zum Verweilen. Stattdessen geht es immer weiter, den Fluss hinab. (…)
Dyscourse: Katastrophentourismus
Gerade noch war ich auf dem Weg zu einem internationalen Barista-Wettbewerb… und plötzlich wache ich umgeben von Trümmerteilen an einem Strand auf. Langsam wird mir klar, dass mein Dysast Air-Flug abgestürzt ist. Zum Glück stoße ich schnell auf andere Überlebende der Katastrophe. Neben dem ewig schlecht gelaunten Dienstreisenden Steve und dem Verschwörungstheoretiker Teddy sind da noch das Touristen-Ehepaar Jolene und George und der Gamer Garret. (…)
Winter is coming: The Long Dark
Alles was ich um mich herum sehen kann, ist weiß. Blauer Himmel. Ich stehe im tiefen Schnee. Mir wird kalt. Ich stapfe los. Ohne Orientierung, ohne Ziel. Ich weiß nur eines: Wenn ich stehen bleibe, werde ich sterben.
The Long Dark ist ein Spiel ums Überleben. “Survival” ist ein Genre, dass sich spätestens seit der anarchischen Zombie-Apokalypse in Day Z großer Beliebtheit erfreut: Rust, The Forest und unzählige andere lassen sich in den Listen der beliebtesten Spiele auf Steam finden, nahezu endlos scheint die Zahl der “Let’s Play”-Videos auf YouTube. (…)
Factorio – How I started loving the machines
Original by Sebastian Standke, translation by Josefiene Pertosa
Click here for the German version.
Factorio is a game turned into a symphony whose rhythm is brought to life by the enjoyment of automatization and efficiency. The hammering of steam motors is its beat and I am its conductor. It is just wonderful! (…)
Pioneers: Die Entdeckung der Neuen Pixelwelt
Was einzelne Menschen auf die Beine stellen können, fasziniert mich immer wieder. Pioneers ist dafür in zweierlei Hinsicht ein perfektes Beispiel. Zum einen entwickelt Eigen Lenk das Spiel seit 2012 und illustriert damit auf herausragende Weise, was man mit kontinuierlicher Arbeit und einem starken Willen auch als Solo-Entwickler schaffen kann. Zum anderen aber beginnt auch der Protagonist aus Pioneers seine große Reise zunächst allein. (…)
Factorio: Wie ich begann, die Maschinen zu lieben
This War of Mine: Der Krieg kennt kein Happy End
Auf Wikipedia gibt es eine Liste der anhaltenden Kriege und Konflikte, in der alle kriegerischen Auseinandersetzungen verzeichnet sein sollen, die bis heute andauern. Die Liste ist lang und reicht bis ins Jahr 1948 zurück. Davor und dazwischen tobten unzählige andere Kriege, die irgendwann beendet wurden. Im Grunde herrscht seit Anbeginn der Geschichtsschreibung immer irgendwo Krieg – aber nie war es so einfach wie heute, sich darüber zu informieren, was er mit den Menschen und der Gesellschaft macht. (…)