Autor: Markus Grundmann

Markus Grundmann

GBJam 3: Dizzy's World

Soziologen wissen, dass der Begriff Inklusion zuerst von Talcot Parsons in die Wissenschaft eingeführt wurde. Innerhalb der Entwicklung einer Gesellschaft bedeutet Inklusion bei Parsons so etwas wie die Einbeziehung bestimmter Menschen in die Systeme der Gesellschaft. Das heißt in der Praxis beispielsweise, dass auch Randgruppen in Kneipen trinken dürfen, obwohl sie farbig, schwul oder Freimaurer sind. (…)

Frox: Todeskampf der Tiere

Epische Schlachten werden nicht in Kriegen ausgefochten. Wirklich atemberaubende Kämpfe finden nicht im Boxring statt. Wahren und puren Kampf ums Überleben kennt nur die Tierwelt. Erst im März berichteten internationale Medien von einem grässlichen Todeskampf zwischen einer Python und einem Krokodil in einem australischen See, aus dem erst nach fünf Stunden die Schlange siegreich hervorging. (…)

The Wizard: Guck mal, Mama, ich kann zaubern!

Einst war Zauberei etwas wahrlich Mystisches und Geheimnisvolles. Der Gedanke daran, dass es Leute geben könnte, die sich durch pure Willenskraft über die Naturgesetze hinwegsetzen können, regte die Fantasie der Menschen an, ließ sie aber gleichzeitig in ihrem Innersten erschaudern – schließlich war Zauberei Hexenwerk und Hexenwerk Teufelszeug. Heute sind Magier nichts Besonderes mehr. (…)

Die vornehme Art der Konfliktlösung: Gentlemen Dispute

Wenn am Samstagabend in der Kneipe Streit zwischen zwei Herren entsteht, nimmt das selten ein gutes Ende. Oft geht es um Belanglosigkeiten wie die Frage danach, wie die Schauspielerin hieß, die in der siebten Staffel von Deep Space Nine Ezri Dax gespielt hat. Dummerweise lässt sich die Lösung darauf heute mittels Smartphone schnell finden und meist suhlt sich der Typ mit der richtigen Antwort im Anschluss in seinem Ruhm, während der unterlegene Kneipengast sich dem ungebremsten Spott aller anderen Trinker ausgesetzt sieht. (…)

Vindicator – Uprising: Christopher Walken in Pixelform

Im Jahr 1995 schuf Regisseur Gregory Widen den Film The Prophecy, der in der deutschen Synchronfassung den Titel God’s Army trug. Der Streifen erzählte eine wilde Räuberpistole über rebellierende Engel, die sich gegen ihren Herrn auflehnen. In der Hauptrolle: Christopher Walken als Erzengel Gabriel. Die Handlung ist wirr, absurd und äußerst gotteslästerlich. (…)

Soccer Physics: Fußball-Pogo

Vor allem Freunde der kürzlich in Brasilien so erfolgreichen deutschen Fußball-Nationalmannschaft lesen wahrscheinlich gar nicht gerne, dass ein großer Teil der Ergebnisse in ihrem liebsten Ballsport vom Zufall abhängig sind. Aber die Mathematik lügt nicht: Fußball ist im Grunde nicht viel mehr als ein Würfelspiel mit mal größeren, mal kleineren Vorteilen auf der einen oder anderen Seite. (…)

Die Götterdämmerung am Horizont: Gods Will Be Watching

Ein Tag hat nur 24 Stunden, eine Stunde nur 60 Minuten und eine Minute nur 60 Sekunden. Die Erfindung der Zeit teilt das Leben von uns Menschen in kleine Häppchen ein. Wir, die wir nicht nur Geld verdienen, sondern uns zum Wohle der Gesellschaft im Idealfall auch noch selbst verwirklichen wollen, müssen uns darin üben, diese Zeit sinnvoll einzuteilen. (…)

Stir Fry Blues: Prügelknabe Smut

Ein Smut hat es nicht leicht. Als Koch auf einem Schiff ist die Mannschaft auf die von ihm zubereiteten Gerichte angewiesen. Macht ein Smut seinen Job nicht gut, zieht er den Zorn aller Menschen an Bord auf sich, zumal diese noch nicht einmal die Wahl haben, woanders zu essen. Noch schlimmer ist es beim Militär: Schlechtes Essen senkt die Moral. (…)

Wayward Manor: Karneval im Spukhaus

Das Spukhaus lebt als literarisches Motiv besonders stark von einer steilen Spannungskurve. Einer oder mehrere Protagonisten beziehen ein verlassenes Haus und erleben dort unheimliche Dinge, die zu Beginn noch harmlos scheinen: eine Tür knarzt, ein Bild fällt von der Wand oder die Tür, die am Abend zuvor noch fest verschlossen war, steht am nächsten Morgen plötzlich offen. (…)

Motivationstraining für Stoiker: Try Harder

Motivationstrainer, Lebensberater und Coaches gehören zu den Geißeln der Menschheit. Sie erzählen armen Leuten, die im Beruf oder im Privatleben eine schwierige Phase durchmachen, sich aber nicht zu einem Psychotherapeuten trauen, dass alles gut wird, wenn sie nur ein paar Faustregeln beachten. Letztere passen normalerweise auf einen Bierdeckel. Sie lauten beispielsweise: Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum. (…)

Project AM2R: Return of Samus

Es gibt Zeitgenossen, die behaupten, es gäbe bei frühen 8-Bit-Videospielen einen Fluch der zweiten Teile. Meistens machen sie das an einigen Paradebeispielen fest. Der in den USA und in Europa erschienene zweite Teil von Super Mario Bros. war eine Kopie von Doki Doki Panic mit Mario-Figuren in den Hauptrollen. Der zweite Teil von The Legend of Zelda dagegen war ein Sidescroller mit Rollenspielelementen und äußerst anspruchsvollen Actionpassagen – keine schlechten Spiele, aber ungewöhnliche Vertreter ihrer Reihe und bis heute für Fans ungeliebte Stiefkinder. (…)

Polarity: Mörderischer Magnetismus

Ich spiele gern mit Magneten. Als Kind hatte ich einen kleinen magnetischen Frosch, den ich mittels Kontermagnet wie von Zauberhand auf einem Blatt Papier entlanglaufen lassen konnte. Noch heute mag ich Magnete – an Whiteboards beispielsweise, an Kühlschränken oder als selbsthaftende Pac-Man-Icons auf meinen Heizkörpern. Die Bipolarität von Magneten eignet sich allerdings auch hervorragend als zentrale Mechanik für Arcade-Actionspiele, wie Entwickler Sam Batty mit Polarity demonstriert. (…)

Colossal Cave Adventure: Die Geburt des virtuellen Abenteuers

Gerade erst ist die letzte Episode von Telltales The Wolf Among Us erschienen. Rätsel gibt es dabei kaum noch, stattdessen Atmosphäre zum schneiden und eine dichte und spannende Geschichte, die sich selbst zu Recht ernst nimmt. Es scheint trotzdem, als habe das Adventure-Genre in den vergangenen zehn Jahren beträchtlich an Komplexität verloren. (…)

Terrian Saga – KR-17: Schliffloser Drohnenkrieg

Die deutsche Verteidigungsministerin denkt derzeit offen über die Anschaffung unbemannter, aber bewaffneter Fluggeräte nach. Der Plan ist umstritten. Zwar bringt der Einsatz einer Drohne denjenigen nicht in Gefahr, der sie steuert. Ebender verliert aber durch diesen Vorteil möglicherweise auch seine Hemmungen und riskiert so eher unschuldige Leben als jemand, der selbst vor Ort ist. (…)

Markus Grundmann

Markus ist Jahrgang 1981 – das Jahr, in dem Ronald Reagan Präsident der USA wurde und Deutschland noch einen Kette rauchenden Bundeskanzler hatte. Seine ersten Lebensjahre verbrachte er in einer Doppelhaushälfte am Rande eines beschaulichen Hügels, auf dessen Spitze ein Alarmturm stand, der im kalten Krieg regelmäßig seine markerschütternd laute Funktion erprobte. Seinen ersten Kontakt mit Videospielen erlebte Markus in einem Österreich-Urlaub. Von der Pracht des NES geblendet, gab es danach kein Halten mehr. Seither hat Markus praktisch nicht mehr aufgehört zu spielen, nur keine Sportspiele, die mochte er noch nie. Um sich das alles leisten zu können, arbeitet Markus als Redakteur.