Archiv: #point’n’click

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The Detail: Eine zweite Chance

Eigentlich wollte ich schon zur ersten Episode von The Detail etwas schreiben. Doch beim Abspann von “Where the Dead Lie” war mir unklar, wie ich es fand. Gut, schlecht, belanglos? Es wäre ein recht langweiliger Text geworden, alles war viel zu vage. Aber fangen wir von vorne an.

The Detail ist ein in Episoden erscheinendes Adventure, das die miteinander verknüpften Geschichten mehrerer Charaktere erzählt. (…)

Random Encounters: Escape From Fuck Zone


“Alle elf Minuten verliebt sich ein Single”, so lautet die frohe Werbebotschaft eines großen, deutschen Internetportals. Wirft man allerdings einen skeptischen Blick auf die gegenwärtige Date-Kultur, kann man sich kaum des finsteren Eindrucks erwehren, dass es immer der gleiche beziehungsgestörte Mensch auf der Suche nach einem Pendant ist, der rastlos durch die Profile geistert. (…)

Ein Schatten ihrer Selbst: Being Her Darkest Friend

Vor vielen, vielen Jahren träumte ich einmal, wie meine als Ronald McDonald verkleidete Mitschülerin Simone und ich Zuflucht hinter der Theke eines Süßwarenladens suchten, nachdem wir von durchgeknallten Karussellpferden durch einen Freizeitpark gejagt worden waren. Albträume nehmen die merkwürdigsten, manchmal aber auch ganz profane Formen an: Wenn sich die lähmende Angst vor dem Versagen in einem gerträumten Abbild des Arbeitsplatzes, der Schule oder des Unihörsaals manifestiert. (…)

Non-finito: A Fragment of Her

Wer bildende Kunst studiert, braucht starke Nerven. Fernab finsterer Zukunftsperspektiven vom brotlosen Dasein, erweist sich oft auch die Gegenwart als recht mühselig: Gelingt es nicht, die Gunst der Lehrenden für sich zu gewinnen und in einer der wenigen Klassen unterzukommen, fristet man sein Dasein oft in Fluren und Treppenhäusern. Dass der Alltag nicht zwingend einfacher wird, wenn diese erste Hürde genommen ist, prognistiziert A Fragment of Her. (…)

Das Opfer ist niemals der Täter: Freshman Year

Du kannst etwas dafür tun, du kannst etwas dagegen tun”, so lautete der Claim in einem Werbespot der ungarischen Polizei, der im November des vergangenen Jahres auch in die deutschen Schlagzeilen geriet. Darin zu sehen waren drei junge Frauen, die sich auf eine Party vorbereiten – vortrinken, knappe Kleider und High-Heels anziehen – und sich lasziv vor der Kamera inszenieren. (…)

Random Encounters – Gat Life: Boyfriend Bar

Es ist beileibe kein Geheimnis, dass unser Medium auf dem wackeligen Fundament eigenwilliger Moralvorstellungen zu einem riesigen Industriekomplex herangewachsen ist. Allerorten dröhnt es aus den Lautsprechern der Heimkinos: Das Gepolter und Geratter, begleitet von Schmerzens- und Todesschreien. Gewalt hat sich als zentrale Spielmechanik etabliert, mal abstrakt und mal mit fast fotorealistischer Detailtreue. (…)

Void & Meddler: Hormone, Rauschgift, falsche Erinnerungen

Immer wieder behaupten Menschen aus unterschiedlichen Gründen, Erinnerungen könne ihnen niemand nehmen. Das entspricht nur zur Hälfte der Wahrheit. Zwar ist es einer Person im Moment nicht möglich, einer anderen gezielt bestimmte Fragmente ihres Gedächtnisses zu nehmen. Auf der anderen Seite gibt es jedoch zahlreiche Krankheiten und andere Ereignisse, die dazu führen können, dass Erinnerungen verloren gehen. (…)

The Rain Goes On: Petrichor

“By the fire we saw the truth.” – ∆ “We wandered the woods and bathed in fractured waterfalls. It was all so useless and beautiful.” – ∆ “Remember the sound of now.“ – ∆

Manche Bilder, manche Klänge fügen sich besonders gut in bestimmte Kontexte ein: Alljährlich sind es die obligatorischen Sommerhits, gelegentlich gerade im Herbst aufgelegte Alben, oder Filme, die nur im Winter ihre besondere Stimmung entfalten. (…)

Gabriel Knight: Sins of the Fathers — 20th Anniversary Edition

Was für ein Moment: Ein vermodertes Skelett wackelt auf mich zu, streckt seine Arme nach mir aus. Ich bin unsicher, was ich tun soll. Weglaufen? Attackieren? Ich versuche, den gruseligen Angreifer mit irgendeinem spitzen Gegenstand aus dem Inventar abzuwehren. Vergeblich: Der Knochenmann holt aus und … dann passiert etwas ganz furchtbares, das ich nicht spoilern will. (…)

Der schöne Schein: A Golden Wake

Makler sind bekanntermaßen ein besonders geplagter Menschenschlag. Wackelig an der Armutsgrenze entlangbalancierend, blicken sie Tag um Tag in den finsteren Abgrund der drohenden Arbeitslosigkeit. Aus eben diesem Grund rief der Berufsverband BVFI kürzlich zum Streik auf, um Schlimmeres zu verhindern, nämlich einen Gesetzesentwurf, demzufolge künftig nicht mehr nur auf großem Fuße durch’s Leben lustwandelnde Studentierende, sondern die Vermieter_innen das Maklerhonorar zahlen sollen. (…)

Shadowgate: Ein Remake, sie zu knechten!

Shadowgate. Die schicke Packung aus schwerem Karton und mit glatt-glänzender Oberfläche ist keine der üblichen Low-Budget-Neuauflagen in garstig grau-buntem Ramsch-Look und sticht gerade deshalb unter ihnen so hervor, leuchtet geradezu. Es ist das originale Release, das wohl etwa ein Jahr zuvor auf den Markt kam und verspricht hochauflösende SVGA-Grafik unter Windows 3.1. (…)

Noir Syndrome: Linearität trotz Prozedualität

Schade. Das ist das einzige Wort, was mir nach einer Stunde mit dem Detektiv-Spiel Noir Syndrome zu sagen bleibt. Das Vorhaben des Entwicklerteams Glass Knuckle, eine Art Pixel-Geschwisterchen von L.A. Noire zu erschaffen, die eine prozedural generierte Rumschnüffelgeschichte beinhaltet, ist in meinen Augen auf vielfältige Weise misslungen. Aber alles der Reihe nach. (…)

Rick and Morty's Rushed Licensed Adventure: Ein Adventure wie ein Adventure

“Ich werd’ zu alt für diesen Scheiß.” war mein erster Gedanke während des kurzen Introvideos von Rick and Morty’s Rushed Licensed Adventure und nachdem ich den ersten Rülpswitz überstanden geglaubt hatte. Aber das konnte, nein, das durfte einfach nicht sein! Vor meinem inneren Auge manifestierten sich die Buchstaben der höheren Autorität, die mir dieses Spiel mit den Worten “Ich lachte” so subtil und heimelig empfahl. (…)

Don't Drink the Pink: Point'n'Pink

In den Eiswüsten des Nord- und Südpols überlebt ein einzelner Mensch normalerweise nicht lang. Umso erstaunlicher ist es, dass der Protagonist in Don’t Drink the Pink aus seiner Bewusstlosigkeit mitten im eisig-weißen Nichts nur mit einer mittelschweren Amnesie aufwacht. Auch die rettende Zivilisation liegt in greifbarer Nähe – in Form einer unterirdischen Bar, in der ausschließlich Pink ausgeschenkt wird. (…)

Detective Grimoire: Monströser Mord im Moor

Dreitagebart, ungekämmte Haare, brauner Trenchcoat: Detective Grimoire scheint sich an allen Klischees eines Detektives zu bedienen und ist trotzdem weit davon entfernt, ein Meisterschnüffler zu sein. Grimoire ist ein Grünschnabel — nicht nur erhält er noch immer Unterstützung von seinem Mentor, er strahlt zudem statt der nötigen Autorität pure Unsicherheit aus. (…)