Archiv: #adventure

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The Lost Levels: */2015


Einhundertirgendwas Spiele habe ich in diesem langsam zu Ende gehenden Jahr gespielt und über ungefähr dreiundvierzig davon habe ich schon etwas geschrieben, das Marcus dann korigieren musste. Trotzdem blieb einiges angespielt und unbeschrieben. Bevor diese teils wunderbaren Titel nach dem Jahreswechsel für immer unerwähnt bleiben, meißle ich ihnen hier in den Lost Levels zumindest einen recht hübschen Grabstein. (…)

Cradle: Die Steppe ruft

Während ich diese Zeilen schreibe, schießen und quasseln sich tausende Menschen durch eine Stadt, die so aussieht, wie wir uns ein postapokalyptisches Boston vorstellen. Parallel hangeln sich andere im viktorianischen London an Dachrinnen entlang. Wer weder der Zukunft noch der Vergangenheit etwas abgewinnen kann, macht vielleicht die Straßen einer Stadt unsicher, die dem heutigen Los Angeles nachempfunden ist oder robbt durch den afghanischen Sand. (…)

Murder: Cyberpunk’s not dead

Als ich vor etwa einem Jahr die ersten Bewegtbilder zu Murder sah, gefiel mir die Vorstellung von einem Cyperpunk-Adventure, das sowohl inhaltlich als auch audiovisuell von Blade Runner inspiriert schien. Außerdem stellte der Entwickler Peter Moorhead bereits mit Stranded sein Talent unter Beweis.

Murder stellt sich als futuristische Kurzgeschichte vor, in der man in der Rolle der Lieutenant Motomeru Minori mit einem mysteriösen Fall betraut wird. (…)

Erforschen, rätseln und ein bisschen Blutrausch: Rise of the Tomb Raider

Freiheit macht Spaß. In der Realität wie in Videospielen. Wenn mich ein Spiel machen lässt, was ich will, fühle ich mich frei, mich auszutoben. Ob mir das Spiel damit etwas sagen will, frage ich mich dann höchstens noch am Rande. So dürfte es vielen gehen, die sich mit GTA die Abende um die Ohren hauen. (…)

Read Only Memories: Die Maschinen der Zukunft

Siri. Data. Bender. Wall-E. Die Liste der popkulturellen Güter in Androiden-, Roboter- und Quasselnder-Taschenrechner-Form könnte man endlos weiterführen. Die Faszination ist dabei das, was wir nicht verstehen. Wie kann eine künstliche Intelligenz emotionale Kapazitäten oder ein eigenes Bewusstsein entwickeln? Und welche Gefahren verbergen sich dahinter? Davon ab: Egal ob als Helden, Antagonisten oder komödiantische Gegenpole — die großen Robo-Vorreiter haben alle ihren eigenen bereichernden Charme. (…)

Else Heart.Break(): Die Clown-Codingschule

Dorisburg müffelt. Die Menschen tragen hier alle rote Clownsnasen, die sie nie abnehmen, gehen auf egale Raves und sagen Sätze wie: “Heutzutage muss eigentlich jeder coden können.” Überall liegen Bierflaschen herum. In der ganzen Stadt gibt es keine einzige Dusche. Es stinkt zum ewigschwarzen Himmel.
Else Heart.Break() fühlt sich an, als habe jemand während einer miesen Game-Jam-Afterhour ein Shenmue II-Demake programmiert. (…)

Emily Is Away: Der Friendzone-Simulator


Es ist schon kurios: Eigentlich würde man meinen, dass die moderne Nostalgie keine blinden Flecken kennt. Der Mensch liebt es einfach, sperrigen Dingen aus seiner Vergangenheit eine romantische Bedeutung zu verleihen – sei sie noch so absurd. Trotzdem scheinen wir von den sterilen Retina-Oberflächen moderner Anwendungen derart geblendet zu sein, dass wir deren ästhetische Vergangenheit fast völlig ausblenden. (…)

Warum jeder Mensch The Beginner’s Guide spielen sollte

Ein Tag hat 24 Stunden und die wollen gewinnbringend eingesetzt werden. Einerseits für Freunde und Verwandte, für die sozialen Pflichten, die jeder Mensch hat. Auf Geburtstagsfeiern gehen, obwohl man vielleicht gar keine Lust hat, einen geliebten Menschen zu besuchen, dessen Niedergeschlagenheit auf das eigene Seelenheil zu drücken droht. Andererseits für produktives Arbeiten. (…)

Downwell: Fallschaden ist überbewertet


Ich kann mir bis heute nicht erklären, warum genau mich Roguelikes so faszinieren. Basierend auf meinen bisherigen Erfahrungen entstehen aber langsam gewisse Muster, aus welchen ich wiederum Theorien entwickle. Die KNAPP-Theorie basiert so beispielsweise auf der Annahme, dass ein kurzer, natürlicher Abriss pro Projekt entscheidend ist, um meine Motivation frühzeitig zu stärken. (…)

Blast from the Past: Police Quest I-IV


Papa ist stolz wie Bolle. Schon immer mehr PC-Spieler als Konsolen- und Handheld-Kind und damit ganz nach seinem eigenen Gusto, steht der Sohnemann im Herbst 1997 in einem schäbigen Computerladen in einer Mall in Dallas, Texas und interessiert sich weder für moralisch natürlich höchst fragwürdige Shooter oder öde Aufbausimulationen, sondern nur für eins: die Sammelbox, die alle vier Police Quest-Adventures vereint. (…)

Jotun: Verdammte Axt

Da gab es einmal einen Jungen in einem mittlerweile fast schon antiken viralen Video, der vor Freude völlig austickte, weil unter dem weihnachtlichen Geschenkpapier ein N64-Karton zum Vorschein kam. Ganz ähnlich habe auch ich mich gefühlt, als ich Jotun zum ersten Mal startete. Nach den ganzen Trailern und Screenshots, mit diesem unendlich liebevollen und großflächigen Zeichenstil und dem bis ins Mark gehenden Wahnsinnssoundtrack, war ich zum Bersten mit kindlicher Vorfreude erfüllt. (…)

The Third Kind: VHS – das Spiel


Analoge Technik umgibt der Reiz des Unbekannten. Kleine Störungen in Bild- und Tonaufnahmen verleihen dem Medium den Hauch des Unberechenbaren. Niemand kann spontan erklären, warum eine bestimmte Bildstörung beim ersten Abspielen einer VHS-Kassette durchs Bild wandert, beim zweiten Mal aber nicht mehr und beim dritten Mal an anderer Stelle. Analoge Technik ist daher perfekt für allerhand Gruselgeschichten. (…)

Ludum Dare 33: The Fifth Apartment


You are the Monster” war das Motto des 33. Ludum Dare – “du bist das Monster”. Die ersten Reaktionen auf die Wahl dieses Themas fielen hämisch aus, sei das doch fast das Selbe wie “You are the Villain” beim 25. Ludum Dare. Unter den 2.725 eingereichten Beiträgen wurde The Fifth Apartment auf den ersten Platz in der Kategorie “Mood” gewählt und verdeutlichte, welch großer Unterschied doch zwischen “Villain” und “Monster” liegt. (…)

GBJam 4: Sweeper


Besen sind unchristliche Werkzeuge des Teufels. Schon die alten Römer haben sie für ihre heidnischen Rituale benutzt, um die Türschwelle gesegneter Häuser zu fegen, Besen sind die Fluggeräte der Hexen und nicht umsonst spielen in Goethes Zauberlehrling magische Besen eine tragende Rolle. Von Glück können wir Reden, dass die teuflischen Besen inzwischen durch weitaus weltlichere, wenn auch lautere Laubbläser abgelöst wurden. (…)