Autor: Markus Grundmann

Markus Grundmann

Indies VS PewDiePie: Lord of the Horde

In Zombiefilmen ist der Biss eines Untoten stets eine dramatische Sache. Der Gebissene hat meist mindestens einige Stunden Zeit, sich mit dem Ende seines Menschseins abzufinden, bevor er sich schließlich selbst in einen Zombie verwandelt. In dieser Zeit kann er seine Kameraden darum bitten, ihn zu erschießen, er hat noch einmal die Möglichkeit, über das Leben zu sinnieren und darüber nachzudenken, was er alles anders machen würde, würde er noch einmal leben. (…)

Indies VS PewDiePie: Social Interaction Trainer

Glaubt man dem amerikanischen Soziologen Talcott Parsons, nehmen Menschen, die miteinander agieren, soziale Rollen ein. Angemessenes Verhalten ergibt sich aus der jeweiligen Rolle. Interaktion funktioniert überhaupt nur, weil alle Teilnehmer einer Interaktion motiviert sind, so zu handeln, wie es ihre Rolle verlangt. Trotzdem gibt es Unsicherheiten – dann nämlich, wenn die Interaktionsteilnehmer Verhaltensnormen unterschiedlich interpretieren oder verstehen. (…)

Murder: Macht durch Meuchelmord

Der assyrische König Sanherib wurde im Jahre 680 vor Christus entweder von einem oder zwei seiner Söhne ermordet. Die Tat gilt als das erste überlieferte Attentat auf einen Herrscher – es folgten viele weitere, von Cäsar bis Kennedy. Ein Attentat auf Napoleon scheiterte, tötete aber 22 unbeteiligte Personen. Kurzum: In gewissen Führungspositionen lebt sich’s gefährlich, denn Mord ist seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte Mittel der Politik. (…)

7DFPS 2014: Photobomb

Kaum zu glauben, aber es gibt immer noch Menschen, die keinen Facebook- oder Twitter-Account haben, mit dem sie ihren Alltag für die Öffentlichkeit dokumentieren. Solche Leute gelten als rückständig, Jugendliche machen sich in der U-Bahn über sie lustig, wenn sie ihren Sitznachbarn erzählen, dass sie nicht glauben, dass sich dieses Internet durchsetzen wird. (…)

7DFPS 2014: Paint the Town Red

Motorradclubs wie den Bandidos oder Hells Angels werden vielerorts Verbindungen zur organisierten Kriminalität nachgesagt, auch im Verfassungsschutzbericht einiger Bundesländer tauchen sie daher auf. Oft haben die Ermittlungsbehörden jedoch ihre liebe Not damit, einzelne Personen dingfest zu machen, denn die Mitglieder der Clubs decken sich gegenseitig. Daher setzt die Kriminalpolizei vielerorts auf V-Männer, die sie als Anwärter in die Clubs schickt. (…)

7DFPS 2014: RADE – The Radically Authentic Dogfighting Experience

Aus dem Reigen der AAA-Titel sind Flugsimulationen heute so gut wie verschwunden. Dabei waren diese Spiele mal wirklich große Dinger. Spiele wie das 1987 erstmals erschienene Falcon boten rudimentäre Grafik und ließen sich so kompliziert steuern, wie NASA-Supercomputer. Oft lagen diesen klassischen Flugsimulationen dicke Handbücher bei, jede Taste war gefühlt dreifach belegt und das Interface erschlug Spieler mit unzähligen Anzeigen, deren Bedeutung sich erst nach einer intensiven Einarbeitungsphase erschloss. (…)

Thimbleweed Park: Benutze Ron Gilbert mit Kickstarter

Tim Schafer hat es getan, Richard Garriot hat es getan, Chris Roberts hat es getan, und nun auch Ron Gilbert: Kickstarter. Thimbleweed Park heißt das Projekt des Entwicklers, auf dessen Konto Perlen wie Maniac Mansion, Zak McKracken und die ersten beiden Monkey-Island-Spiele gehen. Zusammen mit seinem alten Kollegen Gary Winnick möchte er ein Spiel entwickeln, das sich grafisch an Maniac Mansion orientiert und eine Art geistigen Nachfolger darstellen soll. (…)

7DFPS 2014: 1024 Pixels

Der klassische, im Jahr 1989 erschienene Game Boy hatte eine maximale Auflösung von 160 mal 144 Pixeln. Das macht insgesamt 23.040 Bildpunkte. Aus heutiger Sicht wirkt es teilweise faszinierend, was das Gerät mit diesen beschränkten Mitteln darstellen konnte. Der Entwickler Metaldemon beweist nun, dass sogar Ego-Shooter noch mit weit weniger Pixeln funktionieren können. (…)

7DFPS 2014: Endless Express

Geräte wie der 3DS und die PS Vita machen wirklich Spaß. Sie sorgen dafür, dass langweilige Zugfahrten in Windeseile vorbeigehen und Kunden der öffentlichen Verkehrsbetriebe sogar noch das Gefühl haben, während der Fahrt etwas geleistet zu haben. Zeit ist heute wertvoller denn je und wenn sie in Spielfortschritt investiert werden kann, ist sie nicht verschwendet. (…)

Majestic Nights: Eine virtuelle Montagsdemo für den Frieden

Derzeit finden im gesamten Bundesgebiet regelmäßig Kundgebungen und Demonstrationen statt. Unabhängig vom tatsächlichen Wochentag nennen sie sich Montagsdemos oder Montagskundgebungen. Es treffen sich jeweils die lokalen Wirrköpfe, die vom Frieden reden, eigentlich aber nur gegen die Inhalte ihrer frei erfundenen Verschwörungsideologien demonstrieren: Gegen Chemtrails beispielsweise, oder dagegen, dass die Bundesrepublik gar kein Staat ist, sondern eine GmbH. (…)

Elliot Quest: Insulare Pixelpracht

Wenn sich Zelda-Fans darüber streiten, welches Spiel wohl das beste der Serie sein mag, taucht ein Titel garantiert nie auf: Zelda II – The Adventure of Link. Bis heute gilt das Spiel als das schwarze Schaf der Reihe. Es verwendete die Draufsicht des ersten Teils nur noch für eine Weltkarte und wechselte in den Actionsequenzen in eine Sidescroller-Perspektive. (…)

Kommt ein Vogel geflogen: A Bird Story

Gerne würde ich mich einmal mit Kan Gao unterhalten, denn es scheint, als habe er viel zu erzählen. Mit dem von ihm gegründeten Indie-Entwicklerstudio Freebird Games veröffentlichte er im Jahr 2011 To the Moon. Ein Spiel direkt aus dem RPG Maker, das allerdings kein Rollenspiel ist, sondern ein erzählerisches Adventure, bei dem im Vordergrund eine zu Tränen rührende Geschichte stand. (…)

Krieg der Daumen: ThumbderDome Wrestling

Wir alle wissen, dass Wrestling eine Schaukampf-Sportart ist. Muskulöse, eingeölte Kerle in Elastan-Klamotten steigen in einen Ring und vollführen über eine gewisse Zeit hinweg ein fantasievolles Kampfsport-Ballett, bei dem am Ende einer der Teilnehmer als Sieger hervorgeht. Das kann entweder der nette Typ sein, genannt Face oder Babyface. Oder der Bösewicht, Heel genannt. (…)

Alien: Isolation – Und die Angst beflügelt den eilenden Fuß

Es hat lang gedauerte, bis ich über Alien: Isolation schreiben konnte. Eine Stunde lang habe ich es gespielt und dann mehrere Wochen lang Ausreden gesucht, mich ihm nicht weiter zu widmen. Das liegt nicht daran, dass Creative Assembly ein schlechtes Spiel programmiert hätten. Ich hab einfach nur Angst. Bei meiner ersten Stunde Alien: Isolation bekam ich HR Gigers berühmte Kreatur, den Xenomorph, nicht ein einziges Mal zu Gesicht. (…)

Markus Grundmann

Markus ist Jahrgang 1981 – das Jahr, in dem Ronald Reagan Präsident der USA wurde und Deutschland noch einen Kette rauchenden Bundeskanzler hatte. Seine ersten Lebensjahre verbrachte er in einer Doppelhaushälfte am Rande eines beschaulichen Hügels, auf dessen Spitze ein Alarmturm stand, der im kalten Krieg regelmäßig seine markerschütternd laute Funktion erprobte. Seinen ersten Kontakt mit Videospielen erlebte Markus in einem Österreich-Urlaub. Von der Pracht des NES geblendet, gab es danach kein Halten mehr. Seither hat Markus praktisch nicht mehr aufgehört zu spielen, nur keine Sportspiele, die mochte er noch nie. Um sich das alles leisten zu können, arbeitet Markus als Redakteur.