Verderbnis kommt oft schneller in unser Leben als uns lieb ist. Nehmen wir die Yucca-Palme in meinem Wohnzimmer: Vor kurzem schien sie noch in vollem Saft zu stehen, nun hängen die wenigen grünen Blätter, die sie noch hat, schlaff an ihr herunter. Oder Zitrusfrüchte: Orangen und Zitronen scheinen an einem Tag noch ganz frisch, schimmeln aber rekordverdächtig schnell, wenn sie irgendwo eine Druckstelle haben. (…)
Knockoff Simulator: Produktpiraterie vom Fließband
Funktionierende Unternehmen sind wie Schwimmer, die permanent mit ihren Gliedmaßen strampeln müssen, um nicht zu ertrinken. Der Grund: fixe Kosten. Die Miete, das Papier für den Kopierer, das Personal, der Kaffee – all das kostet monatlich Geld. Also muss mehr davon verdient werden, um dann in größere Räume umziehen zu können und mehr Personal anzustellen, für das die Firma wiederum mehr Kaffee und Kopierpapier braucht. (…)
Fire Theft: Die künstliche Intelligenz von nebenan
Als Angela Merkel kürzlich zu einem Staatsbesuch nach Japan flog, wurde sie dort, noch bevor sie Kaiser Akihito persönlich traf, von einem 1,40 Meter großen Roboter namens Asimo begrüßt. “Good Morning, Madam Chancellor“, sagte Asimo und eigentlich war wohl geplant, dass er der Kanzlerin die Hand geben sollte. Am Ende funktionierte das nicht besonders gut, weshalb sich Merkel selbst nach der Hand bücken musste – ein Ereignis, das Indizien dafür liefert, dass künstliche Intelligenzen inzwischen zwar in der Lage sind, vortrefflich Schach zu spielen. (…)
Die Todgeweihten grüßen dich: The Screening
In The Screening steht das Ende der Welt bevor. Nur drei Personen können die Bedrohung abwenden. Sie sind durchtrainiert, äußerst intelligent, ausgebildete Ninjas als auch versiert im Bereich des Ingenieurwesens. Sie allein können unser aller Schicksal noch einmal im letzten Moment ändern. Dieses Unterfangen wird zwar hundertprozentig mit ihrem Tod enden, doch die rühmenden Lobgesänge, die anschließend alle Völker der Erde für sie anstimmen, werden noch bis ins Jenseits nachhallen. (…)
Balla Balla: Glorkian Warrior – The Trials Of Glork
Immer wenn ich lese, ein Spiel sei wie XY auf LSD oder Crack, rolle ich innerlich mit den Augen, da davon auszugehen ist, dass der Autor blind in die Metapher-Kiste griff, statt die eigene Rauschmittelerfahrung zu reflektieren. Meine eigene LSD-Erfahrung lässt sich an einem Finger abzählen und resultierte in freundlichen, bunten Dinosauriern, die durch den Vorgarten eines damaligen Freundes stampften und sich in unverständlichem Kauderwelsch unterhielten. (…)
Bodybag: Ein guter Mord endet nicht mit dem Tod
Überall Blut auf dem grauen Teppichboden, das kleine Hackebeilchen ist noch ganz vollgesaut und zu allem Überfluss liegt da auch noch eine Leiche auf dem Boden. Wie geht man aber nun mit solch einer alltäglichen Situation um?
Das pflichtbewusste Mörder-Duo von heute ist sich seiner ersten Bürgerpflicht bewusst: Natürlich wird erstmal der (möglichst noch warme!) Körper in eine Plastikhülle gepackt und anschließend ordnungsgemäß fortgeschafft. (…)
SEGA Mega Drive/Genesis: Collected Works
In den 90er Jahren erschütterte ein Krieg die Welt. Ein Krieg zwischen zwei Fronten, der sich über mehrere Kontinente erstreckte und dessen Spätfolgen einen der Kombattanten in die Knie zwangen. Die Rede ist von dem Grabenkampf zwischen Sega und Nintendo, den jeder videospielbegeisterte Mensch damals mindestens verfolgt, wenn nicht vorangetrieben haben dürfte. (…)
I Know This: Hackers gonna hack
Bei Game Jams entstehen in kürzester Zeit Spiele. Spannend ist dabei nicht nur die kurze Zeit, in der funktionstüchtige Prototypen entstehen, sondern auch die teilweise völlig unerwarteten Perspektiven, die sie auf ein Thema werfen. So ist beim Global Game Jam zum Beispiel ein Spiel entstanden, das zwar direkt auf Steven Spielbergs Klassiker Jurassic Park basiert, aber keinen einzigen Dinosaurier enthält. (…)
80 Days: Ein Reisebericht
In 80 Tagen sah und erlebte ich mehr als andere in ihrem gesamten Leben. So küsste ich den Tod in New Orleans. Jesse James verpasste ich eine schallende Ohrfeige. Auf einem Inzest-Schiff war ich Passagier. Die Trauer der Menschen in Paris werde ich nie vergessen. Ein pures Licht verschlang mich in einer Pyramide. (…)
Indie Fresse #044: Major Bueno on Tour
“Whatever can blow man up, can blow society up. The history of the world is the history of those who had courage to embrace that truth.” (Andrew Understaff)
Major Bueno war für mich lange Zeit vor allem ein pastellfarbener Anzug, der in den Katakomben das A-Maze-Festivals immer mal wieder aufblitzte, den ich aber nie zu fassen bekam. (…)
Kentucky Fried Zero: Act 3
Dies ist der dritte Teil unserer Analysereihe zu Kentucky Route Zero.
Deutsche Versionen: Teil 1, Teil 2, Teil 3
English versions: part 1, part 2, part 3
Verspätung, verschleppte Projekte und die faustischen Händel, die man eingeht, um doch nicht aufgeben zu müssen… wie in den vorangegangen Teilen, werfen wir wieder einen Blick auf die Hintergründe und Inspirationen von Cardboard Computers surrealistischem Adventure. (…)
Awkward Ellie: Teeparty-Simulator 2015
“Put a Playstation Move controller on your nose and use your elephant trunk to drink tea and eat cake like any nice guest would do.”
Ich finde es ja immer kritisch, Spiele zu empfehlen, die man so gar nicht antesten konnte, aber in diesem Fall kann ich die Empfehlung wohl guten Gewissens blind aussprechen. (…)
Höme Improvisåtion: Ikea-Nestbautrieb
Das Jahr 1958: Die Welt erlebt die erste Rezession der Nachkriegszeit. Die USA positionieren ihren ersten Satelliten im All. Auf Kuba wird der Diktator Fulgencio Batista durch die Widerstandsbewegung unter Fidel Castro gestürzt. Papst Pius XII. erklärte die heilige Klara von Assisi zur Schutzpatronin des Fernsehens. Und in der schwedischen Kleinstadt Älmhult wird das erste Ikea-Möbelhaus gegründet. (…)
After The Credits: Late life depression
Nur wenige Spieler dürften im Jahr 1988, als die NES-Portierung von Contra erschien, auch das Ende des Spiels erlebt haben. Trotz Konami-Code war der Sidescroller noch sagenhaft schwer. Und diejenigen, die tatsächlich die Credits über den Bildschirm laufen sahen, haben sich wahrscheinlich auch nicht gefragt, wie es danach weiter geht. Trotzdem wird diese Frage jetzt beantwortet: mit After The Credits, dem Beitrag von Acid Wizard Studio zum Global Game Jam 2015. (…)
Reiner Zufall: Infini-Quest
Ich erkläre meine Aufgabe einem wütenden Helden. Währenddessen finde ich etwas: einen Ziegelstein. Den Ziegelstein verwende ich gleich, um auf einen verdächtigen Strauß einzuschlagen. Obwohl ich mir Mühe gebe, verletze ich mich dabei. Besser läuft da schon die Attacke mit der Armbrust auf den aggressiven Fasan. Bei seinem Ableben spendiert mir dieser immerhin eine Violine. (…)