Review: Continue?9876543210
“And Eden went to nothingness …”
In der jüdischen Mythologie ist ein Golem eine Gestalt aus Lehm, die durch Magie zum Leben erweckt werden kann. Der Golem folgt einfachen Befehlen, er fegt oder holt Wasser vom Brunnen, aber er hat keinen eigenen Willen – zumindest so lange, bis er allein gelassen wird. (…)
Catlateral Damage: Meow!
Samtpfote. Das ist ein ziemlich perfider Euphemismus für ein Tier, dessen Gehirn zwar nicht besonders groß, aber destruktive Kraft dafür umso gewaltiger ist. Die Menschheit hätte die Spezies Felidae wohl längst ausgerottet, wäre da nicht ihre niemals enden wollende Flauschigkeit. Millionen Katzenbesitzer lassen sich für den seltenen Moment der Aufmerksamkeit und Zuneigung durch ihren Haustiger mit zerrissenen Tapeten, durchwühlten Blumentöpfen und auffälligen Katzenzungenspuren auf der Butter bezahlen. (…)
Review: Nidhogg
Sie haben Nidhogg gespielt — und wir waren nicht da. Messhofs langerwartetes Degenduell hat sich über eins definiert: Seine Unerreichbarkeit. Gespielt wurde es auf hippen Parties in Brooklyn, auf Indie-Festivals in England, in Wohnzimmern von Indie-Entwicklern und ihren Freunden. Nun ist es auf Steam. Und jetzt?
Je nach dem wen man fragt (und ich habe wirklich niemanden gefragt), lässt sich Nidhogg als blutiges Tauziehen mit Anfassen, kompetetives Prince of Persia oder Samurai Gunns Großvater beschreiben. (…)
Review: Stick it to The Man
„It all started yesterday – ordinary day like any other – until I got hit on the head.”
Es ist mal wieder einer dieser Tage, an denen ich nicht hätte aufstehen, mich lieber unter der Papierdecke verkriechen, das Kartonkissen auf meinen Kopf pressen und alles, alles andere ignorieren sollen. Aber die Miete will nun mal bezahlt werden, und es gibt wahrscheinlich Schlimmeres, als sich tagein, tagaus von lethargischen Kollegen irgendwelches Gerümpel auf den Kopf werfen zu lassen – solange nur die Helme halten, was sie versprechen. (…)
SERENDIPITY: Kunstflüge durch Mondrian
»Ser|en|dip|i|ty – The faculty of making fortunate discoveries by accident.«
Ich bin ein sehr visuell orientierter Mensch, weshalb schon ein einziger Screenshot von SERENDIPITY meine Aufmerksamkeit gewinnen konnte. Bunte Farben, klare Linien, ehe ich mich versah war der Download beendet und das Spiel gestartet. Dass ich dabei aber die Beschreibung und Anleitung zunächst komplett ignorierte, stellte sich im erstem Level als ein Fehler heraus. (…)
Ludum Dare 28: Protogun
“A few higher-ups in the galactic corporation Universal Dynamics have made some bad investments. They need to be dealt with.”
Wer als Manager eines Großkonzerns heute falsche Entscheidungen trifft oder sich selbst bereichert, hat nicht viel zu befürchten. Selbst auf einen unehrenhaften Rauswurf folgt meist noch eine großzügige Abfindung und wer bei der Steuerhinterziehung erwischt wird, kann sich immer noch selbst anzeigen und in die Kamera gucken wie ein ahnungsloser Dackel. (…)
Ludum Dare 28: Blomster
Blomster ist ein bedrückendes Spiel. Es steckt mich in die Haut eines kleinen jungen mit Quadratschädel, der allein in einer Höhle umherirrt und weder weiß, wie er dort hineingeraten ist, noch, wie er wieder herauskommen soll. Während ich zunächst nur von Tür zu Tür irre und seltsame Pflanzen mit Gesicht pflücke, finde ich bald einen leuchtenden Tennisball. (…)
Ludum Dare 28: One Take
Plansequenzen sind Szenen in Filmen, die eine in sich geschlossene Handlung zeigen und dabei ganz ohne Schnitte auskommen. Die Kunst für Kameramann oder -frau und die Schauspieler besteht im Wesentlichen darin, einen vergleichsweise langen Handlungsabschnitt zu filmen, bei dem keinerlei Fehler passieren dürfen. Oft gelingt es so, eine ganz eigene Dramaturgie zu erzeugen, etwa durch eine besonders traurige oder spannende Stimmung. (…)
Alphalevel: Secrets of Rætikon
Manchmal komme ich mir ganz schön blöd vor. Wenn ich in einem Museum vor einer Installation aus Autoreifen, kaputten Röhrenfernsehern und ungekochter Penne stehe, sich mir aber der sozialkritische Hintergrund dieses Werkes einer tierfleisch- und olympiafeindlichen Künstlerin partout nicht erschließen will. Oder beim Schauen von Dressurreiten. Blöd fühle ich mich aber auch, wenn ich Secrets of Rætikon spiele, welches zwar ab sofort in einer Early Access-Version auf Steam verfügbar ist, aber seine Geheimnisse weiterhin vor mir verbirgt. (…)
Freewaregame: The Art of Dying
Eigentlich bin ich ein sehr ruhiger Mensch. Ich neige nicht zu Wutausbrüchen, manchmal passieren sie aber einfach. Zum Beispiel, wenn ich etwas spiele und mich ungerecht behandelt fühle. Am schlimmsten sind aber Spiele, die mir verdeutlichen, dass nicht sie das Problem sind, sondern ich. Ich mache Fehler, nicht das Spiel. Das aber permanent. (…)
Teslagrad
Als ich kurz vor Beginn meiner Studentenzeit die ersten Schritte in meine eigene Wohnung tat, lachten mich zwei Kabel an, die aus der Wand ragten. Um herauszufinden, ob sie derzeit Strom leiten, fasste ich sie kurzerhand an, was mir nicht nur zwei kleine Brandblasen an den Fingern und ein bisschen Herzgepolter bescherte, sondern auch mein Verhältnis zu elektrischem Strom nachhaltig beeinflusste. (…)
Alphalevel: Volt
Kurz bevor Volt mit den anderen Batterien eingestampft und recycelt werden konnte, entkam er mit einem wagemutigen Sprung seinem sicheren Tod. Da Batterien nun aber oftmals beinlos sind, schwingt ihr euch stattdessen – logischerweise – mit elektrischen Strahlen der Freiheit entgegen und weicht dabei allen möglichen Hindernissen aus.
Spieltechnisch handelt sich bei Volt demnach um einen typischen Puzzle-Platformer, welcher unter anderem durch das physikbasierte Trennen der Strahlen gewisse Ähnlichkeiten zu Cut the Rope aufweist. (…)
Detective Case and Clown Bot in: Murder in the Hotel Lisbon
Es ist kein schöner Anblick: Büschelweise reißt sich die Frau ihre Haare vom Kopf, die Augen weit aufgerissen, das Gesicht zu einer hysterischen Maske verzerrt. In einem deutschen Fernsehkrimi würde das Verhör vermutlich spätestens jetzt abgebrochen. Ich aber frage erbarmungslos weiter. Denn ich weiß: Es fehlt nicht mehr viel und dieser Vogel wird singen. (…)
Ludum Dare 28: Go Long!!
Top-Athleten beschreiben häufig, wie wichtig die letzten Momente vor einem entscheidenden Wettkampf sind. Sie fokussieren ihre Gedanken auf das vor ihnen liegende Ziel, versuchen alles andere aus ihrem Kopf zu verdrängen. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hörte unter Trainer Jogi Löw in solchen Momenten Xavier Naidoo. Dass es auch geschmackvoller geht, zeigt Andrew Brophy mit seinem Ludum Dare-Beitrag Go Long!! (…)
Ludum Dare 28: Drain
“The death of a planet caused by unbounded resource consumption.”
Es gibt Rohstoffe. Es gibt Lebewesen. Lebewesen konsumieren Rohstoffe. Auf nur einem Planeten. Geht es nach Entwickler adnzzzzZ, liegt das Geheimnis des Lebens in der Verteilung des Konsums. Zum Thema „You Only Get One“ schuf er für die inzwischen 28. (…)