Ich habe etwas gegen Geräusche in der Nacht, die regelmäßig wiederkehren. Dazu gehört das Ticken von Uhren. In meinem Anwesen gibt es daher keine einzige Uhr, die tickt. Ich könnte sonst nicht schlafen. Spiele konsumieren, in denen es um tickende Uhren geht – das funktioniert aber. Tick Tock Isle beispielsweise habe ich gespielt. (…)
Archon: LOAD”HTML5″,8,1
Tharsis: Weltraumkniffel
Weltraumkniffel! So wird Tharsis zynisch von Kritikern wie Spielern wegen seiner Fixierung auf sechsseitige Würfel genannt. Zum Glück teilen die Entwickler meine Auffassung, dass das unfassbar lustig klingt und schreiben sich den Begriff stolz auf ihre Webseite, anstatt sich davon beirren zu lassen. Außerdem ist die Bezeichnung nicht nur zynisch, sondern auch engstirnig: Nicht alles mit sechsseitigen Würfeln ist Kniffel, am anderen Ende des Komplexitätsspektrums liegt Shadowrun und irgendwo dazwischen neben vielen anderen Spielen auch Tharsis. (…)
The Witness: Born blöd
Es gibt wenige Spiele, die mich völlig ratlos zurücklassen. Die mir nicht mal ein Fünkchen an Kontext liefern, um mich die Welt, in der ich mich bewege und, im Idealfall, Entscheidungen mit Konsequenzen treffe, besser verstehen zu lassen. Scheinbar musste sich der dank des Überraschungserfolgs seines Plattformers Braid von 2008 zur Legende mutierte Indie-Designer Jonathan Blow erst wieder aus seinem Thron erheben und mit Thekla, Inc. (…)
Bombshell: Explosive Diarrhö
Na, Bock, den albernen Anfang von Saints Row 4 noch einmal aus isometrischer Perspektive nachzuspielen? Ich auch nicht, aber dem sogenannten Action-Rollenspiel Bombshell ist das herzlich egal. Alien-Invasion am 4. Juli im Vorgarten des Weißen Hauses, Söldnerin mit Roboter-Arm und doppeldeutigem Spitznamen soll Präsidenten retten – nimm das hier mal nicht alles so ernst, soll mir das wohl sagen. (…)
Random Encounters: QuikDate
“Nach vielen Mails hin und her und wenigen Telefonaten trafen wir uns im April 2014 morgens um 6.oo Uhr zum Photoshooting im Moor. Als wir uns sahen, war es bei beiden Sympathie auf den ersten Blick.” Wunderschöne Erfolgsgeschichten wie diese liest man auf allen einschlägigen Dating-Seiten, schließlich sind die scheinbar überwältigend positiven Erfahrungen ihrer Mitglieder die perfekte Werbung. (…)
The Travels Of The Dung Beetle: Mistkäfer-Simulator 2016
“You’re a dung beetle.” Prima. Ich wurde zwar bereits des Öfteren als Mistkäfer bezeichnet, doch nun in die Rolle eines selbigen schlüpfen zu können, stellt eine gänzlich neue Erfahrung dar. Auf geht’s. Laut Wikipedia existieren über 150 verschiedene Arten von Mistkäfern. Welche ich davon in The Travels Of The Dung Beetle verkörpere, weiß ich nicht, aber vermutlich ist das auch vollkommen egal. (…)
Oxenfree: Walkie, Talkie
Oxenfree ist die Geschichte von Alex, Ren, Jonas, Nona und Clarissa und beginnt wie ein typischer Slasherfilm: Eine gemischtgeschlechtliche Gruppe Highschoolabsolventen verbringt eine Nacht an einem einsamen Strand, um Alkohol zu trinken, Haschkekse zu futtern und “Wahrheit oder Backpfeife” zu spielen. In einer nahgelegenden Höhle erwecken sie unabsichtlich etwas Mysteriöses, und wenn ihr noch mehr gespoilert kriegen wollt, guckt ein Let’s Play. (…)
Pony Island: Der Teufel im Detail
Mit Pony Island gibt es endlich ein Spiel für die lange vernachlässigte Zielgruppe, die sich in der Mitte des Venndiagrammes aus Bronies und Fans von Retro-Plattformern befindet. In der kommerziellen Neuveröffentlichung eines ursprünglich beim Ludum Dare entstandenen Game-Jam-Prototypen, muss sich ein kleines Einhorn gegen die Bedrohung durch eine dunkle Macht zur Wehr setzen. (…)
Ludum Dare 34: Concrete Jungle
Ludum Dare 34 ist lange vorbei, aber ich möchte euch diesen Nachzögling nicht vorenthalten, da es sich beim Beitrag von Robert Shenton um meinen persönlichen Favoriten des Gamejams handelt.
Der Schauplatz in Concrete Jungle ist ein mehrstöckiges Gebäude in der Außenansicht. Straßenverkehr, schemenhafte Menschen und Vögel rasen im Zeitraffer durch das Szenario. (…)
Myst Jam: “Make a game inspired by Myst”
“Make a game inspired by Myst.” — Sophie Houlden
Myst gilt zu Recht als eines der wichtigsten Videospiele aller Zeiten. Und das sagt nicht irgendjemand — das sage ich, der seine Faszination für Videospiele Mysts Fortsetzung Riven zu verdanken hat. Trotz der historischen Bedeutung (und auch des großen kommerziellen Erfolges, den das Spiel 1993 hatte) ist Myst heute kaum noch präsent. (…)
Mansion Maniac: Sag mir, wie du wohnst …
Architektur dient Spielentwicklern und digitalen Künstlern immer wieder als Inspiration. Dabei liefern zum Beispiel architektonisches Design, die Regeln der Statik oder die Organisation des menschlichen Zusammenlebens die Spielidee. Das beneidenswert clever benannte Browserspiel Mansion Maniac hingegen arbeitet mit historischem Material und erzählt über die sich wandelnde Sozialstruktur im Manhattan der Jahrhundertwende. (…)
Random Encounters: Bunny Bunny Smackdown
Konsens ist ein Thema, das zuletzt vermehrt in Spielen verhandelt wurde, nicht nur in Form eines narrativen Schwerpunkts. Gerade die Frage wie Mechaniken einvernehmliches Handeln widerspiegeln können, beschäftigt immer mehr Entwickler_innen – wohl auch, weil das Medium zugänglicher geworden ist für Menschen unterschiedlichster Erfahrungshorizonte und damit auch für solche, die sich intensiv mit Sexualität und all ihren Facetten befassen. (…)
Prison Architect: Das heikle Spiel mit der Freiheit
Im Jahr 1995 verwendete der US-amerikanische Soziologe Mike Davis in einem Artikel wohl zum ersten Mal den Begriff des „Prison-Industrial Complex“ und bezog sich dabei auf das boomende Geschäft mit dem Bau und Betrieb von Haftanstalten in seiner Heimat Kalifornien. Die (nicht mit ihm verwandte) amerikanische Philosophin und Ikone der Bürgerrechtsbewegung Angela Davis verhalf dem Begriff zwei Jahre später in einer Rede zu einer gewissen Prominenz. (…)
Ludum Dare 34: OSHIYA! PUSH!
Bei der U-Bahn von Tokio gibt es Angestellte, die dafür da sind, zu Stoßzeiten die Passagiere in die völlig überfüllten Wagen hineinzuquetschen, damit sich die Türen schließen können. Umgangssprachlich werden sie Oshiya genannt – japanisch für „Drücker“. Im Ludum-Dare-Beitrag OSHIYA! PUSH! des Entwicklerstudios inbetweengames schlümpft der Spieler in die Rolle eines solchen Drückers: Isamu Takao. (…)